- Doron Rabinovici
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Doron Rabinovici (* 2. Dezember 1961 in Tel-Aviv) lebt als Schriftsteller, Essayist und Historiker seit 1964 in Wien. Seine Prosa umfasst Kurzgeschichten, Romane und Essays.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sein Vater, David Rabinovici, schaffte es 1944 aus Rumänien nach Palästina zu gelangen. Die Mutter, Schoschana, verbrachte die Kindheit in Wilna, überlebte Ghetto und Vernichtungslager und erreichte Israel in den fünfziger Jahren. Die Geschichte ihres Überlebens schildert Schoschana Rabinovici in ihrem Buch „Dank meiner Mutter“[1]
1964 übersiedelte der Vater mitsamt der Familie aus beruflichen Gründen nach Wien. Seither lebt Doron Rabinovici in Österreich. Er studierte an der Universität Wien und promovierte im Jahre 2000 mit der historischen Arbeit „Instanzen der Ohnmacht. Die Wiener jüdische Gemeindeleitung 1938 bis 1945 und ihre Reaktion auf die nationalsozialistische Verfolgung und Vernichtung“. Im Jüdischen Verlag bei Suhrkamp wurde die Dissertation unter dem Titel „Instanzen der Ohnmacht: Wien 1938-1945. Der Weg zum Judenrat“ [2] publiziert.
Als engagierter Intellektueller rief er im Jahre 2000 aus Protest gegen eine Regierungsbeteiligung der FPÖ zur Großdemonstration »Nein zur Koalition mit dem Rassismus« auf. Er engagiert sich im Republikanischen Club – Neues Österreich gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtspopulismus. Doron Rabinovici ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung.
Werke
- Papirnik. Stories Suhrkamp, Frankfurt 1994, ISBN 3-518-11889-7
- Suche nach M. Roman in zwölf Episoden. Suhrkamp, Frankfurt 1997, ISBN 3-518-40850-X
- Instanzen der Ohnmacht. Wien 1938-1945. Der Weg zum Judenrat. Historische Studie, Jüdischer Verlag, Frankfurt 2000, ISBN 3-633-54162-4 (Zugleich Diss. phil. Universität Wien 2000)
- Credo und Credit. Einmischungen . Essays, Suhrkamp, Frankfurt 2001 ISBN 3-518-12216-9
- Ohnehin. Roman. Suhrkamp, Frankfurt 2004 ISBN 3-518-45736-5
- Der ewige Widerstand. Über einen strittigen Begriff Styria, 2008 ISBN 978-3-222-13239-1
- Das Jooloomooloo. Kinderbuch mit Illustrationen von Christina Gschwantner, Wien 2008 ISBN 978-3-200-01231-8
- Andernorts. Roman. Suhrkamp, Berlin 2010, ISBN 978-3-518-42175-8 (Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2010)
- Darüber Gespräch mit Tim Schomacker:"Der Text steht unter Verdacht"... Ein Gespräch über Angriffe auf die Erinnerung und Katzen, die wie Hitler aussehen. in Konkret (Zeitschrift), #1, Januar 2011, S. 59f.
Auszeichnungen
- 1997: Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis
- 1998: Hermann-Lenz-Stipendium
- 2000: Förderpreis zum Heimito von Doderer-Literaturpreis
- 2000: Förderpreis zum Mörike-Preis der Stadt Fellbach
- 2000: Preis der Stadt Wien für Publizistik
- 2002: Clemens-Brentano-Preis
- 2002: Jean Améry-Preis für Essayistik
- 2007: Willy und Helga Verkauf-Verlon Preis
- 2010: Anton-Wildgans-Preis (verliehen am 9. September 2011)[3]
Literatur
- Matthias Beilein: 86 und die Folgen. Robert Schindel, Robert Menasse und Doron Rabinovici im literarischen Feld Österreichs, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-503-09855-2.
Einzelnachweise
- ↑ Schoschana Rabinovici: Dank meiner Mutter, Frankfurt am Main : Fischer Taschenbuch Verlag, 2009., ISBN 978-3596805716
- ↑ Instanzen der Ohnmacht. Wien 1938-1945. Der Weg zum Judenrat. Historische Studie, Jüdischer Verlag, Frankfurt 2000, ISBN 3-633-54162-4
- ↑ Doron Rabinovici: Auf den Granaten der Vergangenheit, Rede anlässlich der Preisverleihung, in: Tageszeitung Der Standard, Wien, 17. September 2011, Beilage Album, S. A 11)
Weblinks
Commons: Doron Rabinovici – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Doron Rabinovici im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- www.rabinovici.at offizielle Webseite von Doron Rabinovici
- Rezension zu Suche nach M. von Claudia Holly für das Literaturhaus Wien
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