Drachenwand

Drachenwand
Drachenwand
Drachenwand von Mondsee aus gesehen

Drachenwand von Mondsee aus gesehen

Höhe 1.176 m ü. A.
Lage Salzburg, an der Grenze zu Oberösterreich; Österreich
Geographische Lage 47° 48′ 39″ N, 13° 21′ 12″ O47.81083333333313.3533333333331176Koordinaten: 47° 48′ 39″ N, 13° 21′ 12″ O
Drachenwand (Salzburg)
Drachenwand
Gestein Wettersteinkalk
Besonderheiten 700 m hohe Nordwand

Die Drachenwand ist eine 1176 Meter hohe Felswand in den Salzkammergut-Bergen, einer Berggruppe in den Nördlichen Kalkalpen. Aufgrund ihrer touristisch attraktiven Lage am Westufer des Mondsees ist sie ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderungen von St. Lorenz aus. Ihre bewaldete südliche Seite weist nur eine geringe Steigung auf, nach Norden jedoch bildet sie eine eindrucksvolle, etwa 700 Meter hohe, fast senkrechte Felswand, die das Panorama des nördlichen Mondsees dominiert.

Inhaltsverzeichnis

Geologie

Entstanden ist die Drachenwand durch die tektonischen Kräfte der alpidischen Gebirgsbildung vor etwa 100 bis 5 Millionen Jahren, als sich von Süden her die Gesteinsmassen der Tirolischen Decke über die Flyschzone, einer Gesteinsformation, die den Übergang zum Alpenvorland markiert, schoben. Die Wand besteht aus äußerst brüchigem Wettersteinkalk, der eine bergsteigerische Begehung heikel macht.

Höhlen

Am Fuße der Drachenwand entspringt eine starke Karstquelle in der Nähe des fast 25 Meter breiten Portals der Klausbachhöhle (Höhlenkataster 1532/2, 47° 48′ 45″ N, 13° 21′ 23″ O47.812513.356388888889640). Auf einen engen Eingang folgen geräumigere Höhlenteile und schließlich die sogenannte Drachenhalle, aus deren See die Quelle gespeist wird. In den mächtigen, nacheiszeitlichen Sedimenten im Eingangsbereich wurden latènezeitliche und jüngere Kulturreste sowie Haustierknochen gefunden.[1][2]

Nördlich davon liegt das Nixloch auf 47° 48′ 53″ N, 13° 21′ 18″ O47.81472222222213.355.

Direkt unterhalb des Grates gibt es das Drachenloch, ein Felsenfenster, das aus dem Grat eine schmale Brücke macht.

Lage und Umgebung

Die Drachenwand zieht sich in einer Länge von gut einem Kilometer von West nach Ost und hat auf 1176 Metern ihren höchsten Punkt. Auf dem Kamm verläuft die Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Oberösterreich im Norden und Salzburg im Süden. Benachbarte Berge sind im Westen die 1264 Meter hohe Schatzwand und der 1328 Meter hohe Schober, im Osten der unmittelbar benachbarte Drachenstein (1060 m, mit Gipfelkreuz), und im Südosten der Almkogel mit 1030 Metern Höhe. Nächster bedeutender Ort ist das gut einen Kilometer Luftlinie in nordöstlicher Richtung liegende Sankt Lorenz am Westufer des Mondsees.

Drachenwand mit dem Mondsee im Vordergrund, Gemälde von Hans Fredrik Gude, 1870

Touristische Erschließung

Auf die Drachenwand führen mehrere Wanderwege, die am Ostanstieg teilweise mit Seilversicherungen versehen sind. Von Osten aus ist das Dorf Gries, ein südlicher Ortsteil von St. Lorenz, der Ausgangspunkt für eine Besteigung über einen felsigen Weg mit teilweisem Klettersteigcharakter. Von Süden aus führt ein leichter Weg durch den Wald von Fuschl am Fuschlsee. Das Klettern ist an der Drachenwand aufgrund des brüchigen Gesteins gefährlich.

Sage

Ihren Namen hat die Wand nach einer Sage. Die Köchin eines Pfarrers hatte demnach heimlich den Rahm von der Milch abgeschöpft und ihrem Dienstherrn nur verwässerte Milch vorgesetzt, daher holte sie der Teufel. Da sie sich aber lautstark über ihre harte Strafe beklagte und zu zetern und zu schreien begann, kam der Teufel vom Kurs ab, krachte mitten durch den Berg und riss ein Loch, das Drachenloch, das noch heute zu sehen ist.[3]

Literatur und Karte

Drachenwand1.jpg

Weblinks

 Commons: Drachenwand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karl Mais, Gernot Rabeder: Speläologie. Oberösterreichischer Musealverein - Gesellschaft für Landeskunde, 1983, abgerufen am 19. Februar 2010 (nach Trimmel 1972).
  2. Mondsee. Abgerufen am 19. Februar 2010 (Plan der Höhle).
  3. W. Heitzmann: Tourenführer Salzkammergut, mit Totem Gebirge und Dachstein, München, 1998, S.24

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