Draukraftwerke

Draukraftwerke

Die Draukraftwerke liegen an der Drau in Österreich, Slowenien und Kroatien.

Die Drau ist von Paternion flussabwärts bis nach Dubrava fast durchgehend energietechnisch genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Österreich

Das oberste Draukraftwerk befindet sich in Osttirol bei Tassenbach[1]

In Kärnten wurde in den Jahren 1939 bis 43 in Schwabegg das erste Kraftwerk an der Drau erbaut. Das damals von der Alpenelektrowerke AG erbaute Kraftwerk ist wie auch seine Nachfolger ein Lauf-/Schwellkraftwerk und verfügt über drei Kaplanturbinen mit vertikaler Welle.

Draubrücke bei Selkach/Gemeinde Ludmannsdorf
Eisenbahnbrücke über den Ferlacher Stausee bei Strau, Stadtgemeinde Ferlach

Es folgte dann das Kraftwerk Lavamünd in den Jahren 1942 bis 49, welches als erstes an der Drau in Pfeilerbauweise ausgeführt wurde. Der weitere Ausbau fand in den Jahren 1959 bis 62 mit dem Kraftwerk Edling, 1965 bis 68 mit Feistritz-Ludmannsdorf, 1971 bis 75 mit Ferlach-Maria Rain, 1970 bis 74 mit Rosegg-St. Jakob, 1976 bis 81 mit Annabrücke, 1981 bis 84 mit Villach, 1982 bis 85 mit Kellerberg und schließlich von 1985 bis 88 mit dem Kraftwerk Paternion statt.

Schilf bestandene Landzunge am Ferlacher Drau-Stausee unter der Hollenburg, Gemeinde Köttmannsdorf
Brücke der Loiblpass Straße über den Ferlacher Stausee, im Hintergrund der Matzenberg
Drau-Stausee bei Rottenstein, Gemeinde Ebenthal
Kraftwerk Ožbalt

Die zehn Laufkraftwerke der Austrian Hydro Power AG (früher ÖDK) tragen mit ihrer maximalen Leistung von zusammen ca. 600 MW und einer jährlichen Energiegewinnung von ca. 2600 Gigawattstunden ca. 3 %[2] zur Deckung des Strombedarfs Österreichs bei (für Kärnten ca. 42 %[3]).

Durch den Kraftwerksbau wurde aus der einstmals wilden Drau eine Kette von Stauseen mit nur wenigen Fließstrecken dazwischen. Dadurch hat sich ihre Ökologie und ihr Habitus völlig geändert. Als einer der wichtigsten Nebeneffekte des Kraftwerkbaus gilt die damit erreichte Hochwassersicherheit.

Slowenien

In Slowenien gibt es Kraftwerke bei Dravograd (deutsch: Unterdrauburg), Vuzenica (deutsch: Saldenhofen), Vuhred (deutsch: Wuchern), Ožbalt (deutsch: St. Oswald an der Drau), Fala (deutsch: Faal; mit dem Fertigstellungsjahr 1918 das älteste Draukraftwerk), Mariborski otok (deutsch: Marburger Drauinsel), Melje, Zlatoličje (deutsch: Golldorf) und Formin.[4] Die installierte Leistung wird mit 577 MW angegeben, der in slowenischen Draukraftwerken erzeugter Strom deckt ca. 80 % des Landesbedarfs.[5]

Kroatien

In Kroatien gibt es drei Draukraftwerke bei Ormož[6], Varaždin[7] und Dubrava[8].

Übersicht

Reihenfolge in Flussrichtung Name bzw. Standort Nennleistung
(MW)
Regelarbeit
(Mio. kWh/Jahr)
Bauzeit Staat
1 Tassenbach 60,0 219,0 1984-89 A
8 Annabrücke 90,0 390,0 1976-81 A
9 Edling 87,0 407,0 1959-62 A
6 Feistritz/Ludmannsdorf 88,0 354,0 1965-68 A
7 Ferlach/Maria Rain 75,0 318,0 1971-75 A
3 Kellerberg 24,6 96,0 1982-85 A
11 Lavamünd 28,0 156,0 1942-49 A
2 Paternion 23,5 95,0 1985-88 A
5 Rosegg/St. Jakob 80,0 338,0 1970-74 A
10 Schwabegg 79,0 378,0 1939-43 A
4 Villach 24,6 100,0 1981-84 A
12 Dravograd (Unterdrauburg) 26,0 142,0 1941-45, 1994 SLO
13 Vuzenica (Saldenhofen) 56,0 247,0 1947-57, 1995 SLO
14 Vuhred (Wuchern) 72,0 297,0 1952-58, 2005 SLO
15 Ožbalt (St. Oswald an der Drau) 73,0 305,0 1957-60, 2005 SLO
16 Fala (Faal) 58,0 260,0 1913-18, 1994 SLO
17 Mariborski otok (Marburger Drauinsel) 60,0 270,0 1942-48 SLO
18 Melje (Zusatzwerk beim KW Zlatoličje) 0,68 5,1 SLO
19 Zlatoličje (Golldorf) 114,0 577,0 1964-69 SLO
20 Formin 116,0 548,0 1978 SLO
21 Ormož (Friedau) HR
22 Varaždin (Warasdin) HR
23 Dubrava HR

Quellen

  1. Google Maps
  2. http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/energie/energie_austria/
  3. http://kaernten.gruene.at/uploads/media/pk_energiewende_5.5.06_.pdf
  4. Dravske elektrarne Maribor (Zugriff am 5. Januar 2011, englisch)
  5. Dravske elektrarne Maribor (Zugriff am 5. Januar 2011, englisch)
  6. Google Maps
  7. Google Maps
  8. Google Maps

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