- Sankt Jakob im Rosental
-
St. Jakob im Rosental Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Kärnten Politischer Bezirk: Villach-Land Kfz-Kennzeichen: VL Fläche: 78,77 km² Koordinaten: 46° 33′ N, 14° 3′ O46.54666666666714.057777777778480Koordinaten: 46° 32′ 48″ N, 14° 3′ 28″ O Höhe: 480 m ü. A. Einwohner: 4.358 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 55,33 Einw. pro km² Postleitzahl: 9184 Vorwahl: 0 42 53 Gemeindekennziffer: 2 07 22 NUTS-Region AT211 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Nr. 60
9184 St. Jakob im RosentalWebsite: Politik Bürgermeister: Heinrich Kattnig (SPÖ) Gemeinderat: (2009)
(23 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde St. Jakob im Rosental im Bezirk Villach-Land (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Sankt Jakob im Rosental, amtlich St. Jakob im Rosental (slowenisch: Šentjakob v Rožu), ist eine Marktgemeinde mit 4358 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Villach-Land in Kärnten.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet von St. Jakob wird im Süden von den Karawanken begrenzt, die die Grenze zu Slowenien bilden, im Norden durch die Drau. Sie liegt im westlichen Teil des Rosentals.
Gemeindegliederung
St. Jakob gliedert sich in sechs Katastralgemeinden: Schlatten, Frießnitz, Maria Elend, Mühlbach, St. Peter und St. Jakob. Die Gemeinde umfasst folgende 21 Ortschaften:
- Dragositschach (Dragožiče), 58 Einwohner (2001)
- Dreilach (Dravlje), 62
- Feistritz (Bistrica), 250
- Fresnach (Brežnje), 22
- Frießnitz (Breznica), 205
- Gorintschach (Gorinčiče), 108
- Greuth (Rute), 105
- Kanin (Hodnina), 100
- Längdorf (Velika vas), 207
- Lessach (Leše), 98
- Maria Elend (Podgorje), 599
- Mühlbach (Reka), 231
- Rosenbach (Podrožca), 404
- St. Jakob (Šentjakob), 681
- St. Oswald (Šentožbolt), 133
- St. Peter (Šentpeter), 101
- Schlatten (Svatne), 427
- Srajach (Sreje), 132
- Tallach (Tale), 265
- Tösching (Tešinja), 47
- Winkl (Kot), 232
Nachbargemeinden
Rosegg Velden am Wörthersee Ludmannsdorf Finkenstein am Faaker See Feistritz im Rosental Kranjska Gora (SLO) Jesenice (SLO) Geschichte
Das heutige Gemeindegebiet von St. Jakob dürfte bereits in der Jungsteinzeit besiedelt worden sein, diese Annahme ist jedoch nicht durch archäologische Funde gesichert. Das Gräberfeld von Frög in der Nachbargemeinde Rosegg weist jedoch zumindest auf eine Besiedlung während der hallstattzeitlichen Bronzezeit hin. Aus spätrömischer Zeit ist in der Kirche im Ortsteil Schlatten ein Kultstein des unter römischen Soldaten populären persischen Lichtgottes Mithras erhalten.
Im 6. Jahrhundert besiedelten Slawen das Gebiet des heutigen Rosentals; viele der slowenischen Flur- und Ortsnamen dürften ihren Ursprung in jener Zeit haben. Die Kolonialisierung und Christianisierung durch die Baiern erfolgte ab dem 9. Jahrhundert. Im 11. Jahrhundert wurde die Pfarrkirche St. Jakob von Graf Ozzi I. (einem aus Bayern stammenden Adeligen, der um 1024 auch das Stift Ossiach gründete) als Eigenkirche errichtet. Durch die Türkenkriege wurde das Gebiet des heutigen St. Jakob zwischen 1472 bis 1483 mehrfach stark in Mitleidenschaft gezogen.
Während der Auseinandersetzungen zwischen Österreich und dem napoleonischen Frankreich gehörte St. Jakob von 1809 bis 1813 zu den Illyrischen Provinzen. Die französisch-österreichische Grenze verlief entlang des Kleinen Suchagrabens. Im Jahr 1888 wurde St. Jakob aus der 1849 entstandenen Großgemeinde Rosegg ausgegliedert und als eigene Gemeinde etabliert. Der Bau der Karawankenbahn mit dem Karawankentunnel zwischen 1901 und 1906 führte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Auflösung Österreich-Ungarns kam es im Zuge des Kärntner Abwehrkampfs zu Auseinandersetzungen um den strategisch wichtigen Karawankentunnel. Die Orte Rosenbach, St. Jakob und Rosegg wurden von Truppen des SHS-Staats besetzt. Nach heftigen Kämpfen kam der Karawankentunnel im Mai 1919 wieder unter die Kontrolle Kärntner Truppen. Die Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 brachte in St. Jakob eine Mehrheit für den Anschluss an das Königreich Jugoslawien (54%). Da aber in der gesamten Abstimmungszone A sich 59% der Stimmberechtigten für einen Verbleib bei Österreich aussprachen, blieb das Gemeindegebiet bei Kärnten.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche slowenischsprachige Gemeindebürger zwangsausgesiedelt und in Konzentrationslager deportiert. Die kriegsstrategisch wichtigen Bahnhöfe Maria Elend und Rosenbach wurden durch alliierte Fliegerangriffe mehrfach bombardiert.
St. Jakob wurde 1981 zur Marktgemeinde erhoben.
Bevölkerung
Nach der Volkszählung 2001 hat die Marktgemeinde St. Jakob im Rosental 4465 Einwohner, davon sind 94,2 % österreichische, 1,2 % bosnische und 1,2 % deutsche Staatsbürger.
16,4 % der Bevölkerung gehören der slowenischsprachigen Volksgruppe an. Der slowenischsprachige Bevölkerungsanteil reduzierte sich im Lauf des 20. Jahrhunderts erheblich – bei der Volkszählung 1910 gaben noch 90% der St. Jakober Slowenisch als Umgangssprache an.
Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 89,8 % der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 2,3 %, zum Islam 1,6 %. Ohne religiöses Bekenntnis sind 4,7 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Wallfahrtskirche Maria Elend ist eine gotische Hallenkirche mit erheblichen barocken Modifizierungen und einem massiven romanischen Kirchturm. Sie wurde von den Ossiacher Benediktinern nach 1267 erbaut. Nach ihrer Zerstörung während zweier Türkeneinfälle in den Jahren 1478 und 1483 wurde ein Neubau errichtet und im Jahr 1486 eingeweiht. Ihre heutige Form erhielt die Kirche in den Jahren 1682 bis 1690.
- Der sogenannte Kapellenberg befindet sich am Hang südlich von Maria Elend. Dort stehen auf halber Höhe zwei Kapellen nebeneinander:
- Die kleinere ist älter und wurde am 24. Oktober 1731 vom Ossiacher Abt Virgil eingeweiht. Sie hat einen hölzernen Turm. Die lateinische Inschrift „Maria in Exilio“ sagt, dass sie Maria im Elend, im Exil, gewidmet ist.
- Die größere Kapelle, 1751 geweiht, ließ eine wohlhabende Frau aus Graz erbauen: Sie legte das Gelübde ab, im Falle ihrer Genesung der Gottesmutter Maria eine größere Kapelle über die bereits bestehende zu bauen. Anstatt aber die alte Kapelle zu ersetzen, stellte der Baumeister die große einfach neben die erste, was zur heutigen Anordnung der beiden Kapellen führte.
- Nicht weit von den beiden Kapellen entfernt befindet sich ostwärts eine Quelle mit einem hölzernen Überbau aus dem Jahr 1767. Das Wasser fließt aus der Seite einer Steinstatue Jesu und ist nach altem Volksglauben heilkräftig. Viele Wallfahrer kommen zu dieser Quelle, Vudica (Wässerchen) genannt, benetzen dreimal ihre Augen, wobei sie beten.
- Pfarrkirche St. Jakob mit modernen Wandfresken von Valentin Oman
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:
Direkt gewählter Bürgermeister ist Heinrich Kattnig (SPÖ).
Wappen
Das Wappen von Sankt Jakob im Rosental zeigt „im schräglinks geteilten Schild oben in Rot eine Jakobspilgermuschel, unten in Silber eine rote Rose“ und bringt damit den Gemeindenamen „redend“ zum Ausdruck: Die Muschel ist das Attribut und das Symbol des Pfarrpatrons Jakobus der Ältere, die rote, fünfblättrige Rose symbolisiert das Rosental, dem die Gemeinde angehört und das sie im Namen führt – allerdings leitet sich dessen Name nicht von der Rose ab, sondern von drei Burgen der Herren von Ras: von der im Hochmittelalter errichteten Rasburg auf der Gratschenitzen (auch: Gratschützen) westlich von Rosenbach, einer zweiten Burg in Schlatten (Burg Ras) und der dritten im heutigen Rosegg (Burgruine Rosegg).
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 16. Mai 1980 verliehen, die Fahne ist Rot-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.
Persönlichkeiten
- Sagengestalt
- Miklova Zala (Rosalie Mikel), aus dem Mikelhof in Schlatten, wurde 1478 von den Türken verschleppt. Ihre Geschichte wurde vom Lehrer und Sagensammler Jakob Sket (1852–1912) zu einem Epos verarbeitet, welches wiederum als Grundlage von Schauspielstücken (z. B. von Jaka Špicar) diente. Im benachbarten St. Egyden wurde ihr in der neuen Kirche ein Glasfenster gewidmet.[2]
- Künstler
- Gustav Januš, (*1939) Schriftsteller, Maler und Lehrer
Weblinks
Commons: Sankt Jakob im Rosental – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Marktgemeinde Sankt Jakob im Rosental
- Gemeindedaten von Sankt Jakob im Rosental. In: Statistik Austria.
Einzelnachweise
Städte und Gemeinden im Bezirk Villach-LandAfritz am See | Arnoldstein | Arriach | Bad Bleiberg | Feistritz an der Gail | Feld am See | Ferndorf | Finkenstein am Faaker See | Fresach | Hohenthurn | Nötsch im Gailtal | Paternion | Rosegg | Sankt Jakob im Rosental | Stockenboi | Treffen am Ossiacher See | Velden am Wörther See | Weißenstein | Wernberg
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Sankt Jakob im Rosental — Pour les articles homonymes, voir Sankt Jakob. Sankt Jakob im Rosental Blason de Sankt Jakob im Rosental … Wikipédia en Français
Sankt Jakob im Rosental — Infobox Town AT name=Sankt Jakob im Rosental name local= image coa = Wappen at st jakob im rosental.png state = Carinthia regbzk = district = Villach Land population =4465 population as of = 2001 population ref = pop dens = area = 78.77 elevation … Wikipedia
Greuth (Gemeinde Sankt Jakob im Rosental) — Wappen Karte … Deutsch Wikipedia
Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sankt Jakob im Rosental — Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sankt Jakob im Rosental enthält die denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Sankt Jakob im Rosental.[1] Denkmäler Foto Denkmal / Status Standort / GstNr. Beschreibung Metadaten … Deutsch Wikipedia
Sankt Jakob — Heiliger Jakob(us), Sankt Jakob(us) steht für: Jakobus der Ältere/der Große († ca. 44), Apostel (Patrozinium 25. Juli ua.) Jakobus, Sohn des Alphäus, Jakobus der Jüngere/der Kleine († um 62), Apostel (3. Mai ua.) Jakobus der Gerechte, Bruder von… … Deutsch Wikipedia
Sankt Jakob — Original name in latin Sankt Jakob Name in other language Sankt Jakob, Sankt Jakob im Rosental, Sankt Jakob im Rosenthal, Sveti Jakob State code AT Continent/City Europe/Vienna longitude 46.54778 latitude 14.05722 altitude 490 Population 4481… … Cities with a population over 1000 database
Sankt Jakob — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Sankt Jakob in Haus, une commune autrichienne du Tyrol. Sankt Jakob im Walde une commune autrichienne du district de Hartberg en Styrie. Sankt Jakob im… … Wikipédia en Français
St. Jakob im Rosental — Wappen Karte … Deutsch Wikipedia
Jakob — may be:People: * Anund Jakob (c. 1010 1050), a.k.a. Anund Jacob of Sweden * Ludwig Heinrich von Jakob (1759 1827), German economist * Joseph Jakob (1886 1908), American diver * Alfons Maria Jakob (1884 1931), German physician * Hans Jakob (1908… … Wikipedia
Rosental (Kärnten) — Mittleres Rosental mit Blick auf das Ferlacher Horn … Deutsch Wikipedia