- Drehgestelllokomotive
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Eine Drehgestelllokomotive ist eine Lokomotive, bei der – im Gegensatz zur Rahmenlokomotive – je zwei bis drei Radsätze in ein Drehgestell eingebaut sind.
Dampflokomotiven mit Triebdrehgestellen werden als Gelenklokomotiven bezeichnet.
Ein Zwischenschritt von den Rahmenlokomotiven zu den echte Drehgestellokomotiven sind mehrteiligen Lokomotiven, die wie die Gelenklokomotive aufgebaut sind. Die bekannteste Bauform solcher Lokomotiven ist sicher das Krokodile. Bei diesen Zwischennform, sind die Fahrgestelle noch wie bei einer Rahmenlokomotive aufgebaut, welchen auch die Zug und Stosskräfte noch vollständig aufnehmen müssen, sind aber schon mehrteilig und gelenkig über ein Mittelteil miteinander verbunden. Bei einer echten Drehgestell-Lokomotive gehen die Längskräfte nur durch den Lokomotivkasten, die Kupplungen und Puffer sind also an dem Lokomotivkasten angebracht, und nicht an denn Drehgestellen.
Inhaltsverzeichnis
Moderne Drehgestelllokomotiven
Elektro- und Diesellokomotiven werden seit den 1950er Jahren in der Regel als laufachsenlose Drehgestelllokomotiven konstruiert. Die drehbar am Rahmen befestigten Drehgestelle ermöglichen auch längeren Fahrzeugen einen guten Kurvenlauf. Der (Boden-) Rahmen, die Seitenwände und die beiden Endführerstände bilden zusammen einen selbsttragenden Kasten. Insbesondere Rangier- und oft auch Diesellokomotiven werden auch mit einem Mittelführerstand gebaut.
Bei den modernen Drehgestelllokomotiven sind verschiedene Bauarten verbreitet:
- Die Mehrheit der modernen Lokomotiven ist vierachsig. Sie haben zwei zweiachsige Triebdrehgestelle, in denen je zwei Triebradsätze eingebaut sind. Diese Maschinen haben die Achsfolge B0’B0’ (oder B’B’ bei Gruppenantrieb).
- Bei den sechsachsigen Drehgestelllokomotiven kommt sowohl die Bauart mit zwei dreiachsigen Drehgestellen (Achsfolge C0’C0’, z.B. DB-Baureihe 103) als auch mit drei zweiachsigen Drehgestellen (Achsfolge B0’B0’B0’, z.B. FS E 656) vor. Die Bauart B0’B0’B0’ ist für kurvenreiche Strecken vorteilhafter.
- Selten sind fünfachsige Maschinen mit einem dreiachsigen und einem zweiachsigen Drehgestell. Sie haben die Achsfolge C0’B0’ beziehungsweise C’B’.[2]
Geschichtliche Entwicklung
Beim Bau der ersten Elektrolokomotiven suchten die Konstrukteure nach technischen Lösungen und entwickelten sehr unterschiedliche Bauarten: Nebst Rahmen- und Gelenklokomotiven wurden auch Drehgestelllokomotiven konzipiert. Bei allen Bauarten waren damals wegen dem großen Gewicht der elektrischen Ausrüstung Laufachsen üblich, die das Fahrzeug sicher im Gleisbogen führen sollten.
Im Laufe der Zeit konnte einiges an Gewicht eingespart werden, so dass 1927 mit der BBÖ 1170 die erste laufachsenlose Drehgestelllokomotive im mittleren Leistungsbereich gebaut werden konnte. Dank einem selbsttragenden geschweißten Kasten unter Anwendung der Leichmetallbauweise konnte kurz vor dem Zweiten Weltkrieg die erste laufachsenlose dieselelektrische Drehgestelllokomotive SBB Am 4/4 in Betrieb genommen werden.[3] Die Weiterentwicklung für Elektrolokomotiven führte 1944 zur BLS Ae 4/4, der ersten laufachsenlosen vierachsigen Drehgestelllokomotive in der oberen Leistungsklasse. Die nach diesem Konzept nachgebauten Maschinen wurden zu den am weitesten verbreiteten Nachkriegslokomotiven Europas.[4]
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Polnische Wikipedia-Seite Pol-Miedź Trans
- ↑ Englische Wikipedia-Seiten British Rail Class 28 und JNR Class DE10
- ↑ Wolfgang Baumgartner: Dieseltriebfahrzeuge bei den SBB. In: Schweizer Eisenbahn-Revue. 9/1994. Minirex AG, ISSN 1022-7113, S. 398–409
- ↑ Hans-Peter Bärtschi: Elektrolokomotiven aus Schweizer Fabriken. In: Verkehrshaus der Schweiz (Hrsg.): Kohle, Strom und Schienen: Die Eisenbahn erobert die Schweiz. Verlag NZZ, Zürich 1998, ISBN 3-85823-715-9, Seite 284
Literatur
- Žarko Filipović: Elektrische Bahnen: Grundlagen, Triebfahrzeuge, Stromversorgung; 2005, Springer-Verlag GmbH. ISBN 3-540-21310-4
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