- Dreikönigszettel
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Dreikönigszettel waren eine Form von Schutz- und Heilmittel, die mit den Namen oder Anfangsbuchstaben der Heiligen Drei Könige – Caspar, Melchior und Balthasar – sowie mit diversen Segensformeln und gelegentlich magischen Symbolen beschrieben waren.
Die Zettel kamen in drei Formen vor: kleine und längliche, dreiteilig mit Gebeten beschriebene sowie mit Gnadenbildern und anderen bildlichen Heiligendarstellungen versehene Zettel.
In Süddeutschland und Österreich waren Dreikönigszettel als Hausschutz verbreitet; sie konnten in diesem Fall anstelle der üblichen, mit geweihter Kreide geschriebenen Anfangsbuchstaben der Drei Könige an Häuser angebracht werden. Oft wurden sie aber, ähnlich wie Breverl, am Körper getragen oder zusammen mit anderen Sakramentalien aufbewahrt, um in besonderen Situationen wie Krankheit, Geburt oder Reisen angewendet zu werden.
Drei weitere wichtige Segensformeln waren der Agathensegen, Benediktussegen und Zachariassegen.
Literatur
- Lenz Kriss-Rettenbeck: Bilder und Zeichen religiösen Volksglaubens. Callwey, München 1963
- Christoph Kürzeder: Als die Dinge heilig waren. Gelebte Frömmigkeit im Zeitalter des Barock. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1769-4
- Dominik Wunderlin: Mittel zum Heil. Religiöse Segens- und Schutzzeichen in der Sammlung Dr. Edmund Müller (=Kostbarkeiten aus dem Dolderhaus in Beromünster, Heft 7). Beromünster 2005, ISBN 3-9521775-9-8
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