- Dreischeibenhaus
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Dreischeibenhaus Vom Gustaf-Gründgens-Platz vor dem Schauspielhaus Basisdaten Ort: Düsseldorf Bauzeit: 1957–1960 Status: Fertiggestellt Baustil: Skelettbau Architekt: Hentrich, Petschnigg & Partner Architekten: Helmut Hentrich, Hubert Petschnigg Nutzung/Rechtliches Nutzung: Bürogebäude Eigentümer: Momeni Projektentwicklung GmbH Bauherr: Phoenix Rheinrohr AG Technische Daten Höhe: 94 m Etagen: 25 Nutzfläche: 30.000 m² Höhenvergleich Düsseldorf: 4. (Liste) Das Dreischeibenhaus (auch oft Dreischeibenhochhaus) ist ein 94 Meter hohes Büro- und Verwaltungsgebäude in der August-Thyssen-Straße am Hofgarten im Düsseldorfer Stadtteil Stadtmitte. Während seiner Nutzung durch den Thyssen- bzw. Thyssen-Krupp-Konzern wurde es auch Thyssen-Haus oder Thyssen-Hochhaus genannt. Es zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen der Nachkriegsmoderne und symbolisiert das sogenannte Wirtschaftswunder.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1955 aus einem Wettbewerb der Phoenix-Rheinrohr AG Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke (1964 Übernahme durch die Thyssen AG) hervorgegangen, wurde es in den Jahren 1957 bis 1960 von den Düsseldorfer Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg[1]und dem Tragwerkplaner Kuno Boll erbaut. Der Bauherr war die Phoenix-Rheinrohr AG Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke mit ihrem illustren Generaldirektor und Wirtschaftswunder-Vorzeigeunternehmer Fritz-Aurel Goergen (bis 1957), die dort ihren Firmensitz einrichtete. Deshalb wurde der Bau anfangs auch ‚Prinz Aurels Pyramide‘ genannt. Seit der Fusion von Thyssen und Krupp im Jahr 1999 war ein Teil des Firmensitzes der ThyssenKrupp AG dort untergebracht.[1] Im Frühjahr 2007 verkündete Thyssen seinen Wegzug aus Düsseldorf und verkaufte das Haus für geschätzte 100 Millionen Euro an die Immobilienfonds-Tochter RREEF der Deutschen Bank. Der Umzug in das Essener ThyssenKrupp Hauptquartier erfolgte im Juni 2010. Im Juni 2011 wurde bekannt, dass das Gebäude für 72 Millionen Euro an die Momeni Projektentwicklung GmbH weiterverkauft wurde. Die neue Eigentümerin plant, das Gebäude bis zum Jahr 2013 denkmalgerecht umzubauen.[2][3] Hinter dem Käufer hat die Black-Horse-Investment (BGI) der Familie Schwarz-Schütte in Düsseldorf, den früheren Eigentümern von Schwarz Pharma, die Finanzierung gesichert.[4]
Das Dreischeibenhaus gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Hochhäusern Deutschlands. In unmittelbarer Nähe wurden 1961 bis 1962 der Tausendfüßler sowie 1965 bis 1969 das Düsseldorfer Schauspielhaus errichtet, direkt nebenan wird zur Zeit das Projekt Kö-Bogen verwirklicht.
Konstruktion
Seine Bezeichnung verdankt das Dreischeibenhaus der Gliederung in drei gegeneinander versetzte schmale Scheiben, von denen die mittlere mit 96 Metern die höchste ist und die Geschosszahl bis auf die 25. Etage klettert, welche auf ihrer gesamten Breite die Bürogrundrisse von insgesamt 30.000 Quadratmetern aufnehmen. Die zugehörigen Erschließungsflure sind in den „Fugen“ zwischen den Scheiben angeordnet und treten optisch hinter der Fassade zurück. Dadurch erhält das Gebäude einerseits seine signifikante Optik, andererseits musste man Einbußen in der Funktionalität hinnehmen. Die freie Aufteilung der Räume ist, insbesondere in den vorspringenden Endstücken und den obersten Geschossen der mittleren Scheibe, stark eingeschränkt. Das Haus ist ein Skelettbau mit steifen Giebelscheiben und einer betont einfachen und klaren Vorhangfassade aus Edelstahl, Aluminium und Glas. Als Besonderheit mag man ansehen, dass im Falle des Thyssen-Hochhauses der Bauherr selbst der Hersteller der für die Tragkonstruktion benötigten Stahlrohre war.
Zitate
- Helmut Jahn: „Das ist so interessant und markant, das wird nie aus der Mode kommen.“
- Daniel Libeskind: „Solche Gebäude kennt man schon, bevor man sie besucht.“
Literatur
- Heike Werner: Architektur und Geschichte in Deutschland, München 2006, ISBN 3-9809471-1-4
- Roland Kanz: Architekturführer Düsseldorf, Berlin 2001, ISBN 3-496-01232-3
- Falk Jaeger: Bauen in Deutschland, Stuttgart 1985, ISBN 3-7757-0182-6
- Paul Ernst Wentz: Architekturführer Düsseldorf, Droste Verlag, Düsseldorf 1975, Objektnr. 13, ISBN 3-7700-0408-6
Weblinks
Commons: Thyssen-Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Dreischeibenhaus. In: Structurae.
- Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Düsseldorf beim Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege
Einzelnachweise
- ↑ a b Heike Werner, Mathias Wallner: Architektur und Geschichte in Deutschland. Heike Werner Verlag, München 2006, S. 142 f
- ↑ Dreischeibenhaus für 72 Millionen Euro verkauft RP Wirtschaft vom 2. Juni 2011
- ↑ Dreischeibenhaus wird umgebaut RP Wirtschaft vom 4. Juni 2011
- ↑ Dreischeibenhaus an Schwarz-Schütte
51.2277777777786.7822222222222Koordinaten: 51° 13′ 40″ N, 6° 46′ 56″ OKategorien:- Hohes Gebäude (Düsseldorf)
- Bürogebäude in Düsseldorf
- Erbaut in den 1960er Jahren
- Baudenkmal in Düsseldorf
- Düsseldorf-Stadtmitte
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