Drögmöller

Drögmöller
Drögmöller miniComet
Drögmöller EuroComet E 330 H
Drögmöller Super Comet

Drögmöller war ein Karosseriebauunternehmen in Heilbronn. Es wurde 1920 von dem Mecklenburger Gotthard Drögmöller gegründet. Zunächst wurden Karosserie-Aufbauten (PKW und KOM) auf Fahrgestellen von Ford, Opel, MAN, Büssing, Henschel und Mercedes-Benz hergestellt. Seit dem Jahr 1965 wurden diese Aufbauten nur noch auf Fahrgestellen von Daimler-Benz angebracht. Im gleichen Jahr produzierte Drögmöller mit dem Typ DR 35 den ersten eigenständigen Komplettbus. Außer gewöhnlichen Reisebussen[1] lieferte man besondere Karosserieformen wie Stufendecker[2], Doppeldecker[3] und Superhochdecker mit Unterflurcockpit[4]. Besonders bekannt und beliebt waren jedoch die Reisebusse mit nach hinten ansteigender Bestuhlung, sogenannter Panorama- oder Theaterbestuhlung[5]. Zusatzbezeichnung der verschiedenen Baureihen waren: Comet, Minicomet, Eurocomet, Supercomet, Pullman, Europullman, Superpullman, Meteor etc. Die Stückzahlen waren immer gering und beliefen sich in den Jahrzehnten auf etwa 100 Omnibusse pro Jahr. 1994 beteiligte sich Volvo an Drögmöller, um sich auf dem lukrativen, aber anspruchsvollen deutschen Markt einen Platz zu sichern. Neben Drögmöller war auch die damals kränkelnde Marke Setra von Kässbohrer als Übernahmekandidat im Gespräch. 1995 wurde die Firma in Volvo Bus Deutschland GmbH umbenannt. Volvos Hoffnung schlug jedoch fehl. Nachdem im Jahr 2001 zunächst noch ein neues Modell mit der typischen Theaterbestuhlung, der Volvo 9900, eingeführt worden war, wurde 2005 die Produktion endgültig eingestellt und das Werk in Heilbronn geschlossen. Geblieben sind in Heilbronn die Werkstatt, der Kundendienst, der Gebrauchtbusverkauf und Teile des Vertriebs. Die heute auf dem deutschen Markt angebotenen Volvo-Busse mit den Baureihen 7700 (Stadtbusse), 8700 (Überlandbusse) und 9700, 9900 (Reisebusse) werden in Polen gefertigt; dabei bleiben Volvo-Busse mit einem Marktanteil von ca. 2 % in Deutschland weiterhin eine Randerscheinung. Drögmöller-Busse hatten stets einen exzellenten Ruf und wurden oftmals als „Rolls-Royce unter den Omnibussen“ bezeichnet.

Literatur

  • Peter Schneider: Typenkompass Drögmöller-Omnibusse 1930–2001. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02434-9
  • Lastauto Omnibus, Heft 8, 2005.

Anmerkungen

  1. Typen: DR 35, DR 256, O 302, O 303, 0 319, LPO 608D, E 300/E 300H, E 310/E 310H, E 320/E 320L, E 280/E 280H, 290/E 290H, E 325, B12-500/B 12-500H, B10-400
  2. Typen: Eupu 256, O 302 Eupu
  3. Typen: E 420, E 400, E 430, E 440 sowie den MB O 404 DD als Prototyp-Einzelstück für Daimler-Benz
  4. Typ: U 430
  5. Typen: E 330/E 330H, E 330K, E330/3, E330/11,3, E 330H/3, E 430, B12-600, 9900

Weblinks

 Commons: Drögmöller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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