Dunkerque (1935)

Dunkerque (1935)
Flagge
Die Dunkerque
Die Dunkerque
Übersicht
Typ Schlachtschiff
Namensgeber Stadt Dunkerque
Bauwerft

Arsenal de Brest, Brest

Kiellegung 24. Dezember 1932
Stapellauf 2. Oktober 1935
Indienststellung 1. Mai 1937
Verbleib 27. November 1942 im Hafen Toulon selbst versenkt, Reste 1958 verschrottet
Technische Daten
Verdrängung

36.380 t

Länge

Lpp: 209,1 m
Lüa: 215,1 m

Breite

31,1 m

Tiefgang

8,7 m

Besatzung

1381 Mann

Antrieb
Geschwindigkeit

29,5 kn
(Probefahrt: 31,06 kn)

Reichweite

7500 sm bei 15 kn

Bewaffnung
  • 8 x 33 cm in 2 Vierlingstürmen
  • 16 x 13 cm in 3 Vierlingstürmen und 2 Doppeltürmen
  • 8 x 3,7 cm Flak in 4 Doppellafetten
  • 32 x 13,2 mm Fla-MG in Vierlingslafetten
Bunkermenge

6500 t Heizöl

Panzerung
  • 225 mm (Seitengürtel)
  • 30 mm (Torpedowulst)
  • 125–115 mm (Deck)
  • 330/310 mm (Türme)
Flugzeuge
  • 4 Wasserflugzeuge
  • 1 Katapult

Die Dunkerque war das erste Exemplar eines neuen Kriegsschiff-Typs der französischen Marine, der als Schnelles Schlachtschiff bezeichnet wurde. Sie sollte der Gefahr durch die deutschen Panzerschiffe der Deutschland-Klasse begegnen.

Geschichte

Der Entwurf der Dunkerque und ihres Schwesterschiffs Strasbourg war sehr innovativ. Die gesamte Hauptartillerie war auf dem Vorschiff konzentriert, was zwar schon bei den Schlachtschiffen der Nelson-Klasse der Royal Navy der Fall gewesen war, diese jedoch hatten drei Türme vom Kaliber 40,6 cm, die jeweils drei Geschütze trugen, von denen der Schwenkbereich des hinteren Turms durch den höheren mittleren Turm eingeschränkt war. Die Dunkerque hatte demgegenüber zwei Vierlingstürme, die uneingeschränkt in alle Richtungen außer nach achtern feuern konnten. Die Verwendung von zwei Vierlingstürmen für die gesamte Hauptbewaffnung war eine Besonderheit, die es nur bei den späten französischen Schlachtschiffen gab. Auch die Richelieu und die Jean Bart waren so konstruiert.

Allerdings waren die Dunkerque und die Strasbourg aufgrund ihrer geringeren Größe, der schwächeren Panzerung sowie Bewaffnung keine vollwertigen Schlachtschiffe, weshalb sie im Ausland oft zum Teil noch immer als Schlachtkreuzer klassifiziert wird (in Frankreich daher Croiseur de bataille genannt). Die deutsche "Antwort" auf diese beiden Schiffe waren die neuen Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau, die ihnen an Panzerung und Geschwindigkeit überlegen und in Sachen Bewaffnung in etwa gleichwertig waren.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Dunkerque zusammen mit ihrem Schwesterschiff Strasbourg zum Eskortieren von Konvois eingesetzt. Sie nahm auch erfolglos an der Jagd nach dem deutschen Panzerschiff Admiral Graf Spee im Atlantik teil.

Zur Zeit der Niederlage Frankreichs lag sie neben der Strasbourg in Mers-el-Kébir. Die Schiffe waren Ziel der Operation Catapult der Royal Navy am 3. Juli 1940. Die Dunkerque wurde schwer beschädigt und überstand drei Monate später weitere Angriffe durch Torpedobomber des Flugzeugträgers HMS Ark Royal.

Die Dunkerque kehrte im Februar 1942 zur Reparatur nach Toulon zurück und befand sich noch dort, als die Deutschen den bisher unbesetzten Teil Frankreichs („zone libre“) am 27. November 1942 besetzten. Sie wurde mit ihrem Schwesterschiff Strasbourg und dem Großteil der französischen Flotte selbst versenkt, um zu verhindern, dass sie den Deutschen in die Hände fiel.

Im Jahre 1943 wurden das in Toulon auf Grund liegende Wrack der Dunkerque unter der Regie des faschistischen Italien teilweise systematisch ausgeschlachtet, da der Führung der Regia Marina eine zuvor in Erwägung gezogene Reparatur nicht mehr lohnend erschien. Angesichts der doch sehr schweren Schäden entschieden sich die Italiener in diesem Fall gegen eine Hebung. Das in der Folge abgebaute Material, darunter auch das Flugzeugkatapult, gelangten daher als Schrott nach Italien. Die Überreste der Dunkerque hob man noch 1945, verschrottete sie aber erst im Jahre 1958.

Weblinks

 Commons: Dunkerque – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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