Dénia

Dénia
Gemeinde Dénia
Wappen Karte von Spanien
Wappen von Dénia
Dénia (Spanien)
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Basisdaten
Autonome Gemeinschaft: Valencia
Provinz: Alicante
Comarca: Marina Alta
Koordinaten 38° 50′ N, 0° 6′ O38.8405555555560.1055555555555522Koordinaten: 38° 50′ N, 0° 6′ O
Höhe: 22 msnm
Fläche: 66,2 km²
Einwohner: 44.498 (1. Jan. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 672,18 Einw./km²
Postleitzahl: E-03700
Gemeindenummer (INE): 03063
Verwaltung
Bürgermeister: Ana Maria Kringe Sánchez (PP)
Webpräsenz der Gemeinde
Lage der Gemeinde
Localització de Dénia respecte del País Valencià.png

Dénia (auf Katalanisch und offiziell Dénia, inoffiziell spanisch Denia), ist eine Stadt an der Ostküste Spaniens. Sie liegt zwischen Alicante und Valencia im Norden der Costa Blanca.

Nach einer bewegten Geschichte als römischer Flottenstützpunkt mit dem Namen Dianium, Sitz eines maurischen Taifa-Königreiches und einer spanischen Markgrafschaft ist Dénia heute Hauptstadt der comarca Marina Alta und als beliebtes Urlaubsziel stark durch den Tourismus geprägt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. ist die römische Hafenstadt „Dianium“ nachweisbar; zunächst als Flottenstützpunkt, während der Kaiserzeit als municipium. Nach der relativ kurzen Herrschaft der Westgoten im 6. und 7. Jahrhundert wurde Dénia im 8. Jahrhundert von den Mauren erobert.

Hauptartikel: Dénia (Taifa)

Während dieser arabischen Herrschaft erlebte die Stadt eine kulturelle und wirtschaftliche Hochzeit, in welcher sie im 11. Jahrhundert Hauptstadt des Taifa-Königreiches von Daniya unter dem Ṣaqlabī al-Muğāhid al-’Amirī wurde, der als Heerführer der Amiriden hier nach dem Zerfall des Kalifats von Córdoba König wurde. Nach seinem Tod wurde das Königreich, welches auch die Balearen umfasste, von den Banū Hūd erobert.

Im Jahr 1244 wurde Denia durch die Reconquista von König Jakob I. von Aragón „zurückerobert“ und zur Grafschaft, später zur Markgrafschaft erhoben. Francisco Gómez de Sandoval y Rojas, 5. Markgraf von Denia, Graf von Lerma und Premierminister des spanischen Königs Philipp III. erreichte schließlich die Ernennung Dénias zur Stadt.

In Folge des Spanischen Erbfolgekrieges und der Napoleonischen Kriege verlor Dénia ab dem 18. Jahrhundert an Bedeutung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt Zufluchtsort für zahlreiche NS-Verbrecher. So lebte Johannes Bernhardt, ehemaliger Mitarbeiter der NSDAP-Auslandsorganisation, bis zu seiner Flucht nach Südamerika im Jahr 1953 unbehelligt in der Finca „El Tosalet“ in Dénia. Bis zu ihrem Tod lebten u.a. Anton Galler, Kommandant der 16. SS Panzerdivision, der SS-Sturmbannführer Gerhard Bremer, der SS-Offizier Otto Skorzeny (befreite 1943 Mussolini in den Abruzzen), sowie der SS-Arzt Aribert Heim in Dénia.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Burg von Dénia

Museen

  • Archäologisches Museum
  • Ethnologisches Museum
  • Spielzeugmuseum

Bauwerke

  • Die Burg wurde im 11. und 12. Jahrhundert von den Mauren über einer früheren römischen Anlage erbaut und in den folgenden Jahrhunderten beständig aus- und umgebaut. Im spanischen Erbfolgekrieg wurde die Anlage teilweise zerstört. Die Garnison, die in der Burg untergebracht war, wurde im Jahre 1859 aufgelöst. Heute beherbergt die Burg das Archäologische Museum Dénias.
  • Kirche Mariä Himmelfahrt (Iglesia de la Asunción), ein Barockbau aus dem 18. Jahrhundert.
  • Kirche des Hl. Antonius (Iglesia de San Antonio) aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Panoramaansicht der Burg von Dénia. Links Richtung Hafen, rechts hinten die Altstadt.
Panoramaansicht der Burg von Dénia. Links Richtung Hafen, rechts hinten die Altstadt.

Natur und Freizeit

Touristen schätzen den 20 km langen Sandstrand, der auf Höhe des Stadtteiles Las Rotas in Fels- und Steinküste übergeht. Für Wanderer eignet sich das Naturschutzgebiet Montgó, benannt nach dem gleichnamigen Hausberg Dénias, einem typischen Schichtberg, der einsam in den Himmel ragt und im Cabo de San Antonio ausläuft. Im Umkreis der Stadt finden sich römische, maurische und spanische Ruinen sowie in der sehenswerten Nachbarstadt Javea, das Cabo de la Nao, von dem sich bei klarem Wetter ein Ausblick auf Ibiza bietet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Blick von Dénia Las Rotas auf das Stadtzentrum

Wirtschaft

Die Herstellung von Rosinen brachte Dénia im 19. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blütezeit - in den Jahren von 1860 bis 1900 verdoppelte sich die Bevölkerung annähernd von 6.538 auf 12.413 Einwohner und es entstand ein wohlhabendes Bürgertum. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geriet der Rosinenhandel jedoch in eine Krise, als Folge wurde in Dénia verstärkt auf den Anbau von Zitrusfrüchten sowie, bis in die 1960er Jahre, auf die Produktion von Blechspielzeug gesetzt. Mit der rasanten Entwicklung des Tourismus ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gerieten alle anderen Wirtschaftszweige mehr und mehr in den Hintergrund, inzwischen ist der Tourismus der dominierende Wirtschaftsfaktor der Stadt.

Tourismus

Dénia ist heute ein beliebtes Urlaubsziel auf der iberischen Halbinsel. Die meisten Touristen kommen aus Spanien, gefolgt von Deutschen und Briten.

In den letzten Jahren ist Dénia ein Ziel vieler wohlhabender, besonders älterer Deutscher geworden, die sich im Umkreis der Stadt (vor allem im Ort Els Poblets) komplett niedergelassen haben oder dort ein Ferienhaus besitzen. Die Grundstückspreise sind in der Region entsprechend hoch.

Das bekannteste Touristenspektakel ist dass alljährlich stattfindende Ereignis Bous a la Mar.

Infrastruktur

Dénia ist per Autobahn AP 7 an die beiden Flughäfen Alicante und Valencia angebunden. Von Denia aus verkehren Fähren zu den balearischen Inseln Ibiza und Mallorca.Die aktuellen Fährgesellschaften sind Balearia und Iscomar. Die Bahnlinie L9 der FGV verbindet Dénia mit Alicante.

Städtepartnerschaften

Galerie

Weblinks

 Commons: Dénia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Population Figures referring to 01/01/2010. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística.

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