- Alicante
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Gemeinde Alicante/Alacant Panorama von AlicanteWappen Karte von Spanien Basisdaten Autonome Gemeinschaft: Valencia Provinz: Alicante Koordinaten 38° 21′ N, 0° 29′ W38.35-0.479999999999990Koordinaten: 38° 21′ N, 0° 29′ W Höhe: 0 msnm Fläche: 201,27 km² Einwohner: 334.418 (1. Jan. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 1.661,54 Einw./km² Postleitzahl: 030** (teilweise auch 035**) Gemeindenummer (INE): 03014 Nächster Flughafen: Flughafen Alicante Verwaltung Bürgermeister: Sonia Castedo Ramos (PP) Webpräsenz der Gemeinde Alicante (Spanisch), Alacant (Valencianisch), ist eine spanische Hafenstadt an der Costa Blanca mit 315.000 Einwohnern. Alicante ist nach Valencia die wichtigste Stadt der autonomen Valencianischen Gemeinschaft. Es ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Seine Wirtschaft basiert hauptsächlich auf Tourismus und Weinproduktion. Neben Wein werden auch Olivenöl und Obst exportiert. Daneben gibt es Leichtindustrien wie Lebensmittelverarbeitung sowie eine Leder-, Textil- und Steinzeugindustrie. Außerdem ist Alicante seit 1994 der Sitz des Harmonisierungsamtes für den Binnenmarkt im Europäischen Wirtschaftsraum.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ältesten Zeugnisse menschlicher Siedlung auf dem Stadtgebiet finden sich in der "Cova del Fum" in Fontcalent aus dem dritten Jahrtausend vor Christus. Südlich des Flugplatzes von Alicante, an der Mündung des Rio Segura, liegt die älteste Ansiedlung der Gegend, die phönizische Gründung La Fonteta aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. Alicante wurde erst 500 Jahre später 324 v. Chr. von den Griechen als Akra Leuke gegründet. 201 v. Chr. wurde es von den Römern erobert, die es Lucentum nannten (3 km nördlich vom heutigen Stadtzentrum). Hannibal soll hier seine berühmten Elefanten abgeladen haben. Zwischen 718 und 1249 wurde die Stadt von den Mauren beherrscht, die sie in Al Lucant umbenannten. 1265 wurde es von Jakob I. zurückerobert und in das Königreich von Aragon einbezogen.
Sprachen
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Alicante eine überwiegend katalanischsprachige Stadt. Die Attraktivität brachte bereits vor dem Spanischen Bürgerkrieg auch spanischsprachige Menschen in die Stadt. Während der Franco-Diktatur war das Katalanische (Valencianische) verboten und so fasste die spanische Sprache noch stärker Fuß. Auch der katalanische Name der Stadt, Alacant, durfte nicht mehr verwendet werden. Die Stadt hieß über Jahrzehnte ausschließlich Alicante. Heute sind beide Sprachen Amtssprachen. Nicht zuletzt durch die intensive Förderung der Regionalregierung der Region Valencia erlebt das Katalanische eine Renaissance. So ist auch der Name Alacant, neben der spanischen Bezeichnung Alicante, wieder amtlich.
katalanische Sprache in Alicante 1986 1991 2001 Verstehen 56,19 % 71,57 % 79,31 % Sprechen 21,54 % 24,90 % 27,26 % Lesen 11,94 % 23,80 % 31,90 % Schreiben 3,39 % 7,95 % 14,84 % Für das Jahr 2003 gab das spanische Instituto Nacional de Estadística einen Anteil der katalanisch sprechenden Bürger an der Gesamtbevölkerung Alicantes von 33 Prozent an.
Sehenswürdigkeiten
Die Burg Castillo de Santa Bárbara, befindet sich oberhalb der Stadt auf einem Felsen.
Die Promenade Explanada de España, bestehend aus 6,5 Millionen Marmorsteinchen, gesäumt von Palmen, ist ein abendlicher Treffpunkt der Alicantiner. Am Ende der Promenade befindet sich ein Monument des Künstlers Mark Hersch, der in Alicante lebt.
Hauptkirche Alicantes und Bischofssitz der Diözese Orihuela-Alicante ist die Concatedral de San Nicolás de Bari. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist im Herrera-Stil gehalten.
Der Park El Palmeral ist einer der Parks von Alicante. Er ist, ursprünglich hervorgegangen aus einem großen Palmengarten, mit Spazierwegen, Kinderspielplätzen, Seen und Bächen, Picknicktischen, einem Auditorium für Konzerte und einer Aussicht über die Bucht von Alicante.
Ein weiterer Park, der "Parque de la Ereta", befindet sich auf dem Berg Benacantil und verläuft von der Burganlage bis hinunter in die Altstadt Alicantes. Der Park wurde von den französischen Landschaftsarchitekten Marc und Frédéric Bonnet Bigarnet gestaltet. Im Rahmen der Sanierung der Burganlage wurde 1994 von der Stadtverwaltung ein europaweiter Wettbewerb veranstaltet.[2]
Von Alicante aus wird die wenige Kilometer entfernte Insel Tabarca verwaltet. Einst ein Schlupfwinkel für Piraten, wird die Insel heute von Touristen heimgesucht. Sehenswert ist die Stadtbefestigung mit Toren und Schanzen, die Wehrkirche Iglesia de San Pedro y San Pablo, das Haus des Gouverneurs, die Grotte Cueva del Llop Marí mit Zugang vom Meer aus und der Torre de San José, ein 27 m hoher, einzel stehender Wachturm, dessen Bau auf Plänen aus dem 14. Jahrhundert beruht. Zu Erreichen ist die Insel mit Booten vom Hafen von Alicante oder von Santa Pola aus.
Veranstaltungen
Wichtigste Festlichkeit in Alicante sind die Hogueras de San Juan am 24. Juni, die den Fallas in Valencia ähneln. Bei diesen Johannisfeuern werden in der ganzen Stadt haushohe, kunstvolle Skulpturen verbrannt. Zu den Hogueras wird außerdem ein Feuerwerks-Championat ausgetragen.
Vor Ostern finden in Alicante Prozessionen zur Semana Santa statt. Die Bewohner des Viertels San Blas feiern die Moros y Cristianos. Am zweiten Donnerstag nach Ostern ist der Tag der „Romería de la Santa Faz", einer Wallfahrt in ein etwas außerhalb Alicantes gelegenen Kloster, in dem ein Leintuch mit dem Gesichtsabdruck Christi als Reliquie verehrt wird. Die Reliquie befindet sich seit dem 15. Jahrhundert in dem Kloster, ihr werden Wunder nachgesagt.
Verkehr
Es gibt regelmäßige Fährverbindungen zu den Balearen und ins algerische Oran sowie einen internationalen Flughafen in der Nähe. Zum öffentlichen Nahverkehr gehören zahlreiche Buslinien sowie drei Stadtbahn-Linien. Im Bahn-Fernverkehr ist Alicante mit Direktzügen von/nach Madrid und Barcelona mehrmals täglich erreichbar. Alicante hat eine der ältesten Eisenbahnverbindungen Spaniens.
Sonstiges
Eine gastronomische Spezialität der Stadt ist Turrón (kat. Torró). Er besteht normalerweise hauptsächlich aus Mandeln (ca. 60%), Eiklar und Honig, doch mittlerweile gibt es Turrón auch mit Nougat und Nüssen sowie in einigen weiteren Variationen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Carlos Arniches, Bühnenautor
- Pedro Ferrándiz, Basketballtrainer und Funktionär
- Ramón López, Musiker
- Fele Martínez, Schauspieler
- Pedro Solbes, Politiker und Wirtschaftsminister
- Jeanne Mas, Musikerin
Galerie
Einzelnachweise
- ↑ Population Figures referring to 01/01/2010. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística.
- ↑ Urlaubsziele.com: Parque de la Ereta
Weblinks
Commons: Alicante – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Stadtverwaltung (auf Spanisch, Katalanisch/Valencianisch und Englisch)
- Website des "Fogueres de Sant Joan" (auf Spanisch)
- Spaniens Allgemeine Zeitung, Provinz Alicante
- Informationen über Sehenswürdigkeiten in Alicante (auf Deutsch)
- Alicante Informationen (deutsch) (auf Deutsch)
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