EULUMDAT

EULUMDAT

EULUMDAT ist ein Format für den Austausch von photometrischen Daten zur Lichtstärkeverteilung von Lichtquellen. Die typische Dateiendung ist *.ldt. Das Format wurde 1990 von Axel Stockmar (Light Consult Inc., Berlin) vorgeschlagen und hat sich seitdem in Kontinentaleuropa zum Industriestandard für die Übermittlung von photometrischen Daten entwickelt. In Großbritannien wird im Gegensatz dazu das Format TM14 bevorzugt. Im amerikanischen Raum existiert parallel zu den europäischen Standards das Format IESNA LM-63.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

EULUMDAT ist ein reines ASCII-Format wobei die Daten zeilenweise organisiert sind. Die Zeichen für den Zeilenumbruch folgen der Konvention unter MS-DOS/Windows und bestehen aus einem Wagenrücklauf (englisch: carriage return oder <CR>) und einem Zeilenvorschub (englisch: line feed oder <LF>) in der Reihenfolge <CR><LF>. Programme unter Betriebssystemen mit anderen Konventionen wie z.B. UNIX oder Mac OS müssen dies berücksichtigen, damit der plattformübergreifende Austausch funktionieren kann.

Dateiformat

EULUMDAT-DATENSATZ
Element
(Zeile)
Beschreibung Anzahl
der Zeichen
1 Unternehmensname / Datenbank / Version / Formatidentifikation max. 78
2 Lichtquellentyp Ityp:
  • Punktquelle mit Symmetrie zur vertikalen Achse = 1
  • Linienquelle = 2
  • Punktquelle mit anderer Symmetrie = 3
    (nur Linienquellen, Ityp = 2, werden in longitudinale und transversale Richtung unterteilt)
1
3 Art der Symmetrie Isym:
  • keine Symmetrie = 0
  • Symmetrie zur vertikalen Achse = 1
  • Symmetrie zur Ebene C0-C180 = 2
  • Symmetrie zur Ebene C90-C270 = 3
  • Symmetrie zu den Ebenen C0-C180 und C90-C270 = 4
1
4 Anzahl Mc der C-Ebenen zwischen 0° und 360°
(üblicherweise 24 für Innenraum-, 36 für Straßenbeleuchtung)
2
5 Winkelintervall Dc zwischen den C-Ebenen
(Dc = 0 für nicht-äquidistante C-Ebenen)
5
6 Anzahl Ng der Lichtstärkewerte in jeder C-Ebene
(üblicherweise 19 oder 37)
2
7 Winkelintervall Dg zwischen den Lichtstärkewerten einer C-Ebene
(Dg = 0 für nicht-äquidistante Lichtstärkewerte in einer C-Ebene)
5
8 Messprotokollnummer max. 78
9 Leuchtenbezeichnung max. 78
10 Leuchtennummer max. 78
11 Dateiname / Datensatzname 8
12 Datum / Benutzer max. 78
13 Länge oder Durchmesser der Leuchte in mm 4
14 Breite b der Leuchte in mm
(b = 0 für kreisförmige Leuchte)
4
15 Höhe der Leuchte in mm 4
16 Länge oder Durchmesser der leuchtenden Fläche in mm 4
17 Breite b1 der leuchtenden Fläche in mm 4
18 Höhe der leuchtenden Fläche in der C0-Ebene in mm 4
19 Höhe der leuchtenden Fläche in der C90-Ebene in mm 4
20 Höhe der leuchtenden Fläche in der C180-Ebene in mm 4
21 Höhe der leuchtenden Fläche in der C270-Ebene in mm 4
22 Anteil des unteren halbräumlichen Lichtstroms Phiu 4
23 Leuchtenwirkungsgrad in % 4
24 Umrechnungsfaktor für Lichtstärkewerte
(abhängig von der Messung)
6
25 Neigung der Leuchte während der Messung
(Straßenbeleuchtung)
6
26 Anzahl n der Standard-Lampensätze
(optional, erweiterbar auf unternehmensspezifischer Basis)
4
26a Anzahl der Lampen n * 4
26b Typ der Lampen n * 24
26c Gesamtlichtstrom der Lampen n * 12
26d Lichtfarbe / Farbtemperatur n * 16
26e Farbwiedergabeklasse / Farbwiedergabeindex n * 6
26f Leistungsaufnahme inkl. Ballast in W n * 8
27 Direct ratios for room indices k = 0,6 … 5
(für die Bestimmung der Leuchtenanzahl anhand der Auslastungsfaktormethode)
10 * 7
28 C-Winkel (beginnend bei 0°) Mc * 6
29 G-Winkel (beginnend bei 0°) Ng * 6
30 Lichtstärkeverteilung in cd pro klm
  • wenn Isym = 0, dann Mc1 = 1 und Mc2 = Mc
  • wenn Isym = 1, dann Mc1 = 1 und Mc2 = 1
  • wenn Isym = 2, dann Mc1 = 1 und Mc2 = Mc/2+1
  • wenn Isym = 3, dann Mc1 = 3*Mc/4+1 und Mc2 = Mc1+Mc/2
  • wenn Isym = 4, dann Mc1 = 1 und Mc2 = Mc/4+1
(Mc2-Mc1+1) * Ng * 6

Literatur

  • Ian Ashdown: Thinking Photometrically Part II. Version 1.05. In: LIGHTFAIR 2001 Pre-Conference Workshop. 14. März 2011, archiviert vom Original am 19. April 2011, abgerufen am 19. April 2011 (pdf, englisch).

Weblinks


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