EV1

EV1
General Motors
EV1
Hersteller: General Motors
Produktionszeitraum: 1996–1999
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Coupé, zweitürig
Motoren: 3-Phasen-AC-Induktion, 102 kW
Länge: 4319 mm
Breite: 1766 mm
Höhe: 1281 mm
Radstand: 2512 mm
Leergewicht: 1320 kg
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines
Einer der drei überlebenden General Motors EV1 steht im Museum Autovision in Altlußheim
Motorraum des EV1
Blick in den Innenraum

Das General Motors EV1 war ein in Serie gebautes Elektroauto von General Motors. Es wurde als Reaktion auf ein 1990 in Kalifornien erlassenes Gesetz zur Emissionssenkung geplant und 1996 auf den Markt gebracht.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Um einem kalifornischen Gesetz zu entsprechen, das im Jahr 1990 erlassen wurde und vorsah, dass bis 1998 mindestens zwei Prozent (bis 2003, zehn Prozent) der neu verkauften Autos emissionsfrei sein sollten, ließ GM einen zweisitzigen, Akku-elektrisch angetriebenen Pkw entwickeln. Zwar begannen alle größeren Automobilhersteller mit der Erprobung von Akku-elektrisch angetriebenen Pkw, der EV1 war aber das einzige Fahrzeug, welches in Serie gefertigt wurde. Mit 0,195 hatte der EV1 zudem einen der niedrigsten Strömungswiderstandskoeffizienten, der jemals bei Serienfahrzeugen erreicht wurde.

Verbreitung

Insgesamt wurden 1117 EV1 gebaut von denen circa 800 an ausgewählte Kunden weitergegeben wurden. Darunter waren auch Prominente wie Tom Hanks oder Mel Gibson. Aktuell besitzt GM noch drei fahrbereite EV1, eines befindet sich derzeit in Deutschland im kleinen Museum Autovision in Altlußheim.

Rückruf

GM schloss Verträge mit den EV1-Kunden, die es dem Unternehmen ermöglichte nach Ablauf von drei Jahren die Fahrzeuge zurückzurufen und zu verschrotten. Die Verschrottung aller gebauten EV1 war angeblich notwendig, da GM die langfristige Sicherheit der Fahrzeuge aufgrund fehlender Ersatzteilproduktion nicht garantieren konnte. Die Serie wurde eingestellt, da die Nachfrage angeblich zu gering war und als nicht rentabel erschien.

Im Jahr 2006 erschien der Dokumentarfilm Who killed the electric car?, welcher die Argumentation GMs zur Einstellung der Produktion kritisch beleuchtet. Auch die Werbemaßnahmen für den EV1 werden kritisiert, da diese nicht dem Zweck der Vermarktung dienlich gewesen wären.

Akkus

Später verkaufte GM die Mehrheitsanteile von Ovonics, die die Produktion der NiMH-Akkus mittels Patenten kontrollieren, an den Ölkonzern Texaco. Der Toyota Prius verwendet zum Beispiel 228 in Reihe geschaltete 6,5-Ah-NiMH-Akkus. Die Grenze ist 10 Ah, es sind verschiedene Rechtsstreite, unter anderem mit Matsushita, anhängig. Alternativ lassen sich große Akkus von der zu Ovonics gehörenden Konzerntochter Cobasys erwerben.

Fahrdaten

Der EV1 erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 129 km/h (abgeregelt), bei einer Beschleunigung von 0-100 km/h in unter 9 sec. Die Reichweite mit voll geladenen Batterien lag bei max. 140 km. Mit einem Fahrzeug der ersten Generation absolvierte ein Eigentümer einen Langstreckentest von ca. 6000 Kilometer (Charge across America).

Nachfolger

Nach jahrelanger Untätigkeit auf dem Gebiet Elektroautos beschloss General Motors im Hinblick auf den starken Anstieg der Rohölpreise im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wieder ein Elektroauto als Serienfahrzeug zu entwickeln.

Das in Amerika als Chevrolet Volt bezeichnete Projekt soll 2011 in den Verkauf kommen. Ein Elektromotor von 111 kw (151 PS) und 160 km/h Höchstgeschwindigkeit soll mittels Lithium-Ionen-Akkus mit 16 Kilowattstunden Speicherkapazität eine 60 km elektrische Reichweite erreichen. Längere Strecken kann er auch ohne Aufladung durch einen 72-PS-Benzinmotor erreichen, der einen Generator antreibt (serieller Hybrid). Der Verbrauch bei Nutzung des Reichweitenverlängerers soll 4 Liter/100km betragen. In Deutschland soll das Fahrzeug als Opel Ampera auf den Markt kommen.[1]


Weblinks

Einzelnachweis

  1. Martin G. Puhtz: Opel unter Strom, in Auto Strassenverkehr, Heft 5, Februar 2009, Seite 26

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