Agathe Backer Grøndahl

Agathe Backer Grøndahl
Agathe Backer Grøndahl

Agathe Backer, besser bekannt als Agathe Backer Grøndahl (* 1. Dezember 1847 in Holmestrand, Vestfold; † 4. Juni 1907 in Christiania, heute: Oslo) war eine norwegische Komponistin und Pianistin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Agathe Backer, eine herausragende norwegische Pianistin und Komponistin, stammte aus einer wohlhabenden und kunstliebenden Familie, in der das Talent der Töchter sehr früh erkannt und gefördert wurde. Bereits mit drei Jahren beeindruckte sie ihr Publikum mit ihrem außergewöhnlichen Spiel und galt als absolutes Ausnahmetalent. Das gilt auch für ihre Schwester Harriet Backer (1845–1932), die eine berühmte Malerin werden sollte. Kurze Zeit später zog die Familie nach Christiania um.

Agathe Backer studierte Klavier, Musiktheorie und Komposition am Konservatorium Christiania bei Otto Winter-Hjelm, Halfdan Kjerulf und Ludvig Mathias Lindeman. Zwischen 1865 und 1869 ging sie gegen den Willen ihrer Eltern nach Berlin, um beim angesehensten Klavierlehrer jener Zeit, Theodor Kullak, und beim Musikpädagogen Richard Wüerst am Kullak'schen Konservatorium zu studieren. Nach ihrer Rückkehr nach Norwegen debütierte sie 1868 in Christiania unter dem damals noch unbekannten Edvard Grieg mit Beethovens 5. Klavierkonzert. Danach setzte sie ihre Studien bei dem berühmten Dirigenten und Komponisten Hans Guido Freiherr von Bülow in Florenz sowie bei Franz Liszt in Weimar fort.

Agathe Backer Grøndahl

In der Folgezeit gastierte Agathe Backer als Pianistin in vielen Ländern Europas. Sie war unter anderem in London, wo George Bernard Shaw sie hörte und sie als die wahre Nachfolgerin Clara Schumanns bezeichnete. Im Jahr 1875 wurde sie zum Mitglied der Königlichen Schwedischen Musikakademie ernannt.

Im selben Jahr heiratete sie den Gesangslehrer und Chordirigenten Olaus Andreas Grøndahl, mit dem sie in Christiania wohnte und wo auch ihre drei Söhne zur Welt kamen. Einer der Söhne – Fridtjof Backer Grøndahl (1885–1959) – trat in die Fußstapfen seiner Mutter und wurde auch ein bekannter Pianist. Um die finanzielle Lage der Familie zu verbessern, gab sie täglich Klavierstunden. Aber ihre Konzerttätigkeit gab sie niemals auf. Auf der Weltausstellung in Paris spielte sie Edvard Griegs a-Moll Klavierkonzert, das von ihrem Mann dirigiert wurde. Es folgten dann noch einige Konzerte in ihrer Heimat, bis sich ihr Gesundheitszustand sehr verschlechterte. Gegen Ende ihres Lebens wurde Backer Grøndahl völlig taub und musste ihre Karriere aufgeben.

Werke (Auswahl)

  • 6 Etudes de Concert, Op.11
  • 3 Etudes de Concert, Op.32
  • 3 Etudes de Concert, Op.47
  • 3 Etudes, Op.22
  • 10 Fantasy Pieces, Op.36
  • 5 Fantasy Pieces, Op.45
  • 3 Pieces, Op.15
  • 3 Pieces, Op.53
  • Prelude et Grand Menuet, Op.61
  • 4 Sketches, Op.19
  • 12 Smaa Fantasistykker, Op.55
  • Suite for Piano, Op.20
  • 3 Ungarske Studier, Op.38

Literatur

  • Cecilie Dahm: Agathe Backer Grøndahl. Komponisten og pianisten. Solum, Oslo 1998, ISBN 82-560-1152-1.
  • Sixten Nordström: Så blir det musik. Universitetsförlaget Dialogos, Lund 1989, ISBN 91-7504-093-X.

Weblinks


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