- Ebnisee
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Der Ebnisee ist ein etwa 6,7 ha großer Stausee im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg in der Gemeinde Kaisersbach. Er wurde im 18. Jahrhundert als Schwellweiher für die Flößerei angelegt und dient heute vor allem der Naherholung.
Namensgeberin war die westlich des Sees liegende Ortschaft Ebni, die wie der größte Teil von See und Ufer zur Gemeinde Kaisersbach gehört. Das südöstliche Seeufer liegt dagegen auf dem Gebiet der Stadt Welzheim, seit 1952 heißt der dort gelegene Wohnplatz Ebnisee.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ebnisee liegt im Welzheimer Wald, dem südöstlichen Teil des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald, nordwestlich von Welzheim und etwa auf halber Luftlinie zwischen Althütte im Westen und Kaisersbach im Osten auf 474 m ü. NN. Die oberste Wieslauf fließt durch den See und entwässert ihn nach Süden zur Rems. Sein Damm, über den die L 1020 läuft, staut den jungen Fluss auf. Der See ist im Durchschnitt 2 bis 3 m tief, fasst ein Stauvolumen von etwa 163.000 m³ und hat eine Uferlänge von etwa 1,5 km.
Geschichte
Der Ebnisee-Staudamms, der 1745 fertiggestellt wurde, sollte das Flößen ermöglichen, wodurch der Holzreichtum des Welzheimer Waldes einfacher und kostengünstiger in die Residenzstädte Stuttgart und Ludwigsburg transportiert werden konnte, wo großer Bedarf herrschte. Die Holzwirtschaft der Gegend um den heutigen See war zuvor nicht mehr konkurrenzfähig gegenüber der anderer Regionen, wo bereits deutlich früher geflößt wurde, z. B. auf der Enz, der Nagold und der Würm
Die normale Wasserführung der Wieslauf jedoch reichte zum Flößen nicht aus. Man hielt deshalb im Stausee das Wasser der Schneeschmelze und des Frühjahrsregens zurück. Mit dem nach Öffnen der Seeschleuse starken Abfluss konnte das im Winter geschlagene und mit Schlitten zum Ebnisee transportierte Holz über Wieslauf und Rems zum Neckar geschwemmt werden. Die gespeicherte Wassermenge erlaubte ungefähr eine Woche zu flößen. Im Sommer lag der See trocken und wurde als Wiese und Weide genutzt.
Die Eröffnung der Remstal- und später der Wieslauftalbahn machte die Flößerei überflüssig, sie wurde 1861 eingestellt. Zum Hochwasserschutz und zur Nutzung der Wasserkraft wurde der Ebnisee im Jahr 1884 wieder aufgestaut. Zunehmend erlangte er Bedeutung für den Tourismus im Welzheimer Wald; heute ist der See ein beliebtes Badegewässer und Naherholungsgebiet.
Siehe auch
Literatur
- Paul Strähle: Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. 4. Auflage. Theiss, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2033-6.
Weblinks
48.9219444444449.6094444444444Koordinaten: 48° 55′ 19″ N, 9° 36′ 34″ OKategorien:- Stausee in Europa
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