Edmund Angerer

Edmund Angerer

Edmund Angerer (* 24. Mai 1740 in St. Johann in Tirol; † 7. August 1794 in Fiecht) war ein österreichischer Benediktinerpater und Kirchenmusiker.

Edmund Angerer kam 1740 als Sohn des Schullehrers und Chorregenten Stephan Angerer in St. Johann in Tirol zur Welt und erhielt seine erste musikalische Ausbildung beim Vater in St. Johann, später als Kapellknabe im königlichen Damenstift zu Hall. 1758 trat er in das Benediktinerstift Fiecht ein und wirkte dort als Chorregent, Organist und Musiklehrer.

Pater Edmund Angerer verfasste neben unzähligen geistlichen Werken auch Singspiele und Operetten. Er verstarb als weitum angesehener Musiker 1794 in Stift Fiecht.

Als sein berühmtestes Werk gilt die so genannte „Berchtolds-Gaden Musick“, die als eine Art „Schlager“ des 18. Jahrhunderts weit in ganz Europa verbreitet war. Edmund Angerer fiel in der Musikwelt bald nach seinem Tod in Vergessenheit, und auf Grund von frühen Druckausgaben der inzwischen Kindersinfonie genannten Komposition wurden bald schon Leopold Mozart, manchmal sogar Wolfgang Amadeus Mozart oder auch Joseph bzw. Michael Haydn als Komponisten dieses Werkes angegeben.

Durch die Auffindung einer Notenhandschrift im Jahr 1992 scheint jedoch Edmund Angerer eindeutig als Urheber dieser Komposition nachgewiesen zu sein. Dem hält der australische Musikwissenschaftler Robert Illing in einer 1994 erschienenen Monographie entgegen, dass es sich bei der Handschrift aus Angerers Feder auch um eine Abschrift handeln könne, diese eine Urheberschaft also nicht beweise.

Literatur

  • Hildegard Herrmann-Schneider: Edmund Angerer OSB (1740-1794) aus Stift Fiecht/Tirol: Der Komponist der Kindersinfonie? In: Mozart-Jahrbuch 1996, S. 23-38
  • Robert Illing: Berchtolds gaden musick: a study of the early texts of the piece popularly known in England as Haydn's Toy Symphony and in Germany as Haydns Kindersinfonie, and of a cassation attributed to Leopold Mozart which embodies the Kindersinfonie. Illing, Melbourne 1994, ISBN 0-949302-61-9

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