Eduard Breuninger

Eduard Breuninger
Breuningers Grab

Eduard Breuninger (* 1854 in Backnang; † 25. März 1932) war ein deutscher Unternehmer.

Breuninger stammte aus kleinsten Verhältnissen, sein Vater war Gerber in Backnang. Mit 13 Jahren begann er eine Lehre zum Textilkaufmann im Backnanger Handelsgeschäft Albert Müller, Marktstraße 29, die er erfolgreich abschloss. 1871 zog er nach Stuttgart.

Am 8. März 1881 gründete er in der Münzstraße 1 in Stuttgart ein eigenes Unternehmen und 1888 kaufte in der Münzstraße 7 die historische Gaststätte Zum Großfürsten. Damit war die Grundlage für das spätere Breuningerimperium geschaffen. Als Firmennamen wählte Eduard Breuninger zunächst Ed. Breuninger zum Großfürsten. Das Geschäft expandierte schnell. Auch mit seinen Werbekampagnen ging Eduard Breuninger bis dahin unbekannte Wege. 1903 ersetzte ein Neubau die zwei alten Stammhäuser; 1908 folgte ein Neubau mit Front zur Sporerstraße nach amerikanischen Vorbildern. Ab 1912 gab es die Mitarbeiterzeitschrift "Breuningers Monatsblätter", auch dies ein Novum.

1889 war in der Eröffnungsanzeige der neuen Abteilung für Damenkonfektion zu lesen: „sonntags geschlossen“ – Breuninger garantierte seinen Beschäftigten Sonntagsruhe und Urlaub, was damals völlig unüblich war. 1896 verschickte das Haus Breuninger erstmals Postsendungen, die im Stil einer Zeitschrift die neuesten Modetrends zeigten. Breuninger reiste mehrmals in die USA, um sich dort mit Verkaufspraktiken bekannt zu machen. Selbst zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise in den 1930ern expandierte und baute Breuninger weiter.

In Backnang stiftete Breuninger der damaligen Stadtbibliothek 10.000 Reichsmark; er überließ auch karitativen Einrichtungen, Sportvereinen und anderen Organisationen viel Geld: so schenkte er 1928 der evangelischen Kirchengemeinde sein Elternhaus. In dieser Zeit förderte Breuninger den Hohenrodter Bund und stellte sein Ferienheim als dessen Tagungsort zur Verfügung.[1] 1930 steuerte er 100.000 Reichsmark für den Bau eines Bürgerheims bei.

1916 wandelte Breuninger seine Firma zur AG um. Ein weiterer Neubau – in der Marktstraße 3 – folgte in den Jahren 1929 bis 1931. Kurz nach der Einweihung des neuen Modehauses starb Breuninger nach kurzer, schwerer Krankheit. Er ist auf dem Waldfriedhof Stuttgart begraben.

In der Marktstraße 29 gibt es seit dem 11. Oktober 2008 eine Gedenktafel an den Backnanger Ehrenbürger, nach dem auch eine Straße benannt ist.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Hohenrodter Bund 1928: Tagungsberichte Band 1. 1923 – 1927. Stuttgart: Silberburg. Darin ist auf der vierten Seite eine Widmung: "Herrn Eduard Breuninger. Dem Hausherrn von Hohenrodt und Förderer unserer Arbeit".

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