Eduard Haßloch

Eduard Haßloch
Eduard Haßloch

Eduard Haßloch (* 12. August 1887 in Bensheim; † 15. Oktober 1944 daselbst) war ein deutscher Mundartdichter und Dramatiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn wohlhabender Eltern schlug zunächst die Übernahme des väterlichen Textilgeschäfts am Bensheimer Marktplatz (heute Stehcafé) aus, studierte Journalismus und begann erste Lyrik zu verfassen. Im 1. Weltkrieg übernahm er dann doch das elterliche Geschäft, um die zum Militär eingezogenen Angestellten zu ersetzen und wurde selbst – aufgrund seines Gesundheitszustandes nur für wenige Monate – mobilisiert.

1920 heiratete Eduard Haßloch die aus Hanau stammende Katharina Keipp. 1920 und 1923 wurden seine Töchter Elisabeth und Sophie-Helene geboren. 1923 bis 1925 schrieb er drei Theaterstücke in Bensheimer Mundart:

  • „Der Wingertsweg“,
  • „Der Lebensretter“ und
  • „Der Esel“,

in denen er teilweise Ereignisse aus Politik, Gerichtsprotokollen und Polizeiberichten aufgriff und zusammenführte, um sie mit Witz und Ironie zu verarbeiten. Haßlochs Theaterstücke wurden im hessischen Ried, im Odenwald und an der Bergstraße, meist ohne sein Wissen oder Zutun, aufgeführt, so dass sie ihm keine ideellen oder finanziellen Vorteile einbrachten. Auf dem Höhepunkt der so erworbenen Popularität beendete Haßloch seine „Karriere“ als Autor von Theaterstücken und wandte sich wieder der Lyrik und dem Feuilleton zu.

Das Familienunternehmen brach im Zuge der Weltwirtschaftskrise zusammen. Auch ein erneuter Versuch Haßlochs, geschäftlich aktiv zu werden, schlug fehl. Der von ihm (zusammen mit anderen) gegründete „Volks- Bau- und Sparverein“ scheiterte im Zuge der Bankenkrise zum Ende der Weimarer Republik. Haßloch setzte freiwillig sein gesamtes privates Vermögen ein, um den Kleinsparern Teile ihres Verlustes zu ersetzen, verkaufte das Haus am Bensheimer Marktplatz sowie mehrere Grundstücke und führte den Erlös an die Geschädigten ab. Einsam und verarmt starb Haßloch im Alter von nur 57 Jahren am 15. Oktober 1944 in Bensheim.

Verdienste

  • Er war Mitbegründer des "Bergsträßer Winzerfest", einer Veranstaltung die 1929 etabliert wurde und laut Verkehrsverein Bensheim [1] heute das größte südhessische Weinfest ist.
  • Seit 1975 erinnert die Stadt Bensheim a.d.B. [2] mit dem „Eduard-Haßloch-Weg“ im Süden der Stadt an ihren Sohn.
  • Aus Anlass seines 100. Geburtstags gab der Museumsverein Bensheim e.V. [3] 1987 ein Buch [4] mit Haßlochs Theaterstücken heraus.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Winzerfest auf www.verkehrsverein-bensheim.de
  2. www.bensheim.de
  3. Museumsverein Bensheim'
  4. (ISBN 393196003X, ISBN 978-3931960032)

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