Eduard Magnus

Eduard Magnus
Medaillon auf seinem Grabstein, Dorotheenstädtischer Friedhof, Berlin
Eduard Magnus: Adolph Menzel; Porträt von 1843
Eduard Magnus: Jenny Lind; Porträt von 1846

Eduard (von) Magnus (* 7. Januar 1799 in Berlin; † 8. August 1872 ebenda) war ein deutscher Porträtmaler. Er verzichtete in seinen Bildnissen sowohl auf Schmeichelei als auch auf falsche Posen und verwirklichte so die klassische Vorstellung von Anmut und Würde. Obwohl Magnus in der Berliner Gesellschaft zu Hause war, ist sein Werk hauptsächlich von schlichten Brustbildern für das Bürgertum geprägt, und nicht von den in der feinen Gesellschaft bevorzugten anspruchsvollen Halb- und Ganzfigurbildnissen.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Eduard Magnus wurde als Sohn eines wohlhabenden Seidenhändlers geboren; er war der ältere Bruder des Physikers Gustav Magnus. Auf Wunsch seines Vaters studierte Magnus erst Medizin, wechselte dann aber zur Architektur und besuchte die Berliner Akademie der Künste. In der Malerei war er nahezu Autodidakt; die handwerklichen Kenntnisse erwarb er sich während einer kurzen Lehrzeit bei dem Maler und Restaurator Jakob Schlesinger.

Die guten Beziehungen seiner Familie verhalfen dem jungen Maler zu ersten Bildnis-Aufträgen, und seine finanzielle Unabhängigkeit ermöglichte ihm mehrjährige Studienreisen ins Ausland, nach Paris und Rom, Belgien und Holland. Trotz späterer Auslandsaufenthalte blieb Magnus in Berlin ansässig; dort wurde er 1837 Mitglied der Akademie, 1844 Professor und 1866 in den Senat der Königlichen Akademie der Künste berufen.

Werk

Mit den Porträts bedeutender Zeitgenossen wie Adolph Menzel, Graf Wrangel und Felix Mendelssohn Bartholdy hat Eduard Magnus ein Bild der großbürgerlichen Gesellschaft, des geistigen und künstlerischen Berlins überliefert. Allerdings gibt es keine genauen Werksverzeichnisse seiner Gemälde und Zeichnungen, die außerdem nur selten signiert und datiert sind.

In späten Jahren befasste sich Magnus neben seinem künstlerischen Werk auch mit verschiedenen theoretischen Kunstfragen. In Vorträgen und Büchern diskutierte er für Kunstmuseen geeignete Bauten und deren Einrichtung, vor allem aber die zweckmäßige Beleuchtung von Ausstellungsräumen für Gemälde und Skulpturen.

Bilder (Auswahl)

  • Anna von Pfuel geb. Gräfin von Brühl (1865)
  • Adolph Menzel (1837)
  • Jenny Lind (1846, 114 cm x 99 cm)
  • Zwei Kinder. mit Blumend spielend (1838, 91,5 cm x 99,5 cm)
  • Maria Magdalena, büssend (97 cm x 78 cm)
  • In italienischer Tracht (1841, 90 x 70 cm)
  • Gräfin Mathilda zu Lynar (47,5 cm x 37,5 cm)

Bücher

  • Die Polychromie vom künstlerischen Standpunkte. Strauss, Berlin 1872.
  • Über die Einrichtung und Beleuchtung von Räumen zur Aufstellung von Gemälden und Sculpturen. Ernst & Korn, Berlin 1864.

Literatur

  • Ludwig Gläser: Eduard Magnus. Ein Beitrag zur Berliner Bildnismalerei des 19. Jahrhunderts. Arani VG, Berlin 1963.
  • Irmgard Wirth: Berliner Malerei im 19. Jahrhundert. Siedler Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-572-10011-9, S. 129.
  • Lionel von Donop: Magnus, Eduard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 75–77.

Weblinks

 Commons: Eduard Magnus – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eduard Magnus — (January 7, 1799 – August 8, 1872) was a German painter.Magnus was born in Berlin, and studied simultaneously at the Berlin Academy of Art, Bauakademie, and University of Berlin. He later traveled to Paris and Italy, returning to Germany in 1829 …   Wikipedia

  • Eduard Magnus Jakobson — (* 5. Februar 1847 in Torma; † 2. Juli 1903 in Tallinn) war ein estnischer Künstler, Xylograph und baptistischer Missionar. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Buchillustrationen (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard Magnus Jakobson — SakalaEduard Magnus Jakobson (February 5, 1847 Torma, Estonia July 2, 1903 Tallinn, Estonia) was an Estonian wood engraver and a Baptist missionary. He illustrated many books and designed the masthead logo for Sakala , a newspaper founded by his… …   Wikipedia

  • Eduard Heimann — Eduard Magnus Mortier Heimann (* 11. Juli 1889 in Berlin; † 31. Mai 1967 in Hamburg) war ein deutscher Wirtschafts und Sozialwissenschaftler. Er zählte zu den führenden religiösen Sozialisten um den Theologen …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus I. — Magnus ist ein Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname 2.1.1 Heilige 2.1.2 Antike Herrscher …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus II. — Magnus ist ein Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname 2.1.1 Heilige 2.1.2 Antike Herrscher …   Deutsch Wikipedia

  • MAGNUS, EDUARD — (1799–1872), German painter. Born in Berlin, Magnus studied medicine, philosophy, and architecture and traveled in France, Italy, Spain, and England before turning to painting. Magnus was a member of the generation of painters who effected the… …   Encyclopedia of Judaism

  • Magnus — ist ein Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Vorname 2.1.1 Heilige …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard der Bekenner — (englisch: Edward the Confessor) (* um 1004 in Islip, Oxfordshire; † 5. Januar 1066 in London) war von 1042 bis 1066 der letzte angelesächsische König von England. Nach seinem Tod wurde er als Heiliger verehrt. Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2… …   Deutsch Wikipedia

  • Magnus Hirschfeld — Born 14 May 1868(1868 05 14) Kołobrzeg Died 14 May 1935(1935 05 14) (aged 67) Nice, France Residence Poland, Germany, France …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”