- Eduard Scharrer
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Eduard August Scharrer (* 25. April 1880 in Stuttgart; † 20. September 1932) war ein deutscher Unternehmer und Förderer der NSDAP.
Leben
Scharrer war Urgroßenkel des Gründers der ersten deutschen Eisenbahnlinie, Johannes Scharrer. 1906 heiratete er Wilhelmina Busch, das dreizehnte Kind der Familie Anheuser-Busch. Mit dem Geld seiner Frau gelang es ihm, in die höchsten Finanzkreise der bayerischen Landeshauptstadt aufzusteigen.[1] Das Ehepaar Busch-Scharrer genoss großes gesellschaftliches Ansehen. Es war seit 1914 Besitzer des Guts Bernried am Starnberger See.
Scharrer war Teilhaber der Hopfenhandlung Eduard Scharrer & Co., Teilhaber der Münchner Neueste Nachrichten, Besitzer der Zeitung „Das Bayerische Vaterland“ und zwischen 1921 und 1929 im bayerischen Landesausschuss der Deutschen Bank sowie Aufsichtsrat diverser süddeutscher Brauereien und Mitglied des Aufsichtsrats der hugenbergschen Vera-Verlagsanstalt.
Scharrer finanzierte die NSDAP.[2] In einem Gespräch mit Hitler Ende Dezember 1922 äußerte Hitler gegenüber Scharrer, dass er Russland als Siedlungsraum erobern wolle. In einer Aufzeichnung des Gesprächs heißt es:
- „Es ist die Zertrümmerung Russlands mit Hilfe Englands zu versuchen. Russland gibt genügend Boden für deutsche Siedler und ein weites Betätigungsfeld für die deutsche Industrie“. [3]
Auch der Geschäftsführer der Münchner Neueste Nachrichten, Anton Betz, charakterisierte Scharrer als Anhänger Hitlers.[4]
Kurz nach der Silberhochzeit im Jahr 1931 trennte sich das Ehepaar. Seine Frau reichte die Scheidung ein, zu deren Vollzug es aber nicht mehr kam. Scharrer starb am 20. September 1932 an einem Krebsleiden [5].
Anmerkungen
- ↑ Höhenried, Schloß und Klinik in Geschichte und Gegenwart, München 2007, S. 17
- ↑ Kurt Gossweiler: Reichswehr, Kapital und NSDAP 1919 - 1924. Berlin 1982, S. 351
- ↑ Ian Kershaw: Hitler 1889-1936. Stuttgart 1998, S. 323
- ↑ Anton Betz: Die Tragödie der „Münchner Neuesten Nachrichten“ 1932/33. in: Emil Dovifat, Karl Bringmann (Hrsg.): Journalismus. Düsseldorf 1961, Band 2, S. 27
- ↑ Höhenried, a.a. O., S. 21
Weblinks
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