Edward Sangmeister

Edward Sangmeister

Edward Sangmeister (* 26. März 1916 in Ettlingen) ist ein deutscher Prähistoriker.

Edward Sangmeister wurde nach dem Studium der Ur- und Frühgeschichte 1939 an der Universität Marburg bei Gero von Merhart promoviert. Dort war er nach dem Kriegsdienst ab 1950 auch Assistent und wurde 1954 habilitiert. Von 1954 bis 1956 arbeitete er am Deutschen Archäologischen Institut in Madrid. 1956 wurde er auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Freiburg berufen, zunächst als Extraordinarius, seit 1959, nach Ablehnung eines Rufes nach Kiel, als Ordinarius. Er lehrte dort bis zu seiner Emeritierung 1981. Von 1964 bis 1973 leitete er auf Einladung von Hermanfrid Schubart zusammen mit diesem die Ausgrabungen in Zambujal.

Seine Forschungsschwerpunkte sind die neolithischen Kulturen im süddeutschen Raum, das Glockenbecher-Phänomen und die Studien zu den Anfängen der Metallurgie in den frühen Metallzeiten, besonders der Kupferzeit, darüber hinaus beschäftigte er sich mit den Methoden der prähistorischen Archäologie, deren Diskussion stets ein wichtiger Bestandteil seiner Lehre an der Universität war.

Veröffentlichungen

Monographien

  • Fundstoff und Verlauf des Neolithikums im hessischen Kernland, Marburg 1943 (= Dissertation)
  • Die Jungsteinzeit im nordmainischen Hessen, Band 1, Heimatschollen-Verlag, Melsungen 1951.
  • mit Siegfried Junghans, Manfred Schröder: Kupfer und Bronze in der frühen Metallzeit Europas, Mann, Berlin 1968.
  • mit Hermanfrid Schubart: Zambujal. Die Grabungen 1964 bis 1973. Mit Beiträgen von A.v. d.Driesch u. J. Boessneck, M. Hopf, G. Sperl, B. Kleinmann. Madrider Beiträge Bd. 5, Zambujal Teil 1. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1981. ISBN 3-8053-0055-7.
  • mit María de la Cruz Jiménez Gómez: Zambujal. Kupferfunde aus den Grabungen 1964 bis 1973; Los Amuletos de las Campañas 1964 hasta 1973. Madrider Beiträge 5, Zambujal Teil 3. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1995. ISBN 3-8053-1571-6.

Ausgewählte Aufsätze

  • Zu einigen frühbronzezeitlichen Funden aus Portugal'. In: Arqueologia e História 8ª série 8, Lisboa 1958. S. 45-49.
  • Sozial-ökonomische Aspekte der Glockenbecherkultur. In: Ilse Schwidetzky (Hrsg.), Beiträge zur Prähistorischen Anthropologie und Urgeschichte Europas, Kurt Gerhardt zum 60. Geburtstag = Homo, Zeitschrift für die vergleichende Forschung am Menschen 23, Heft 1-2. Verlag Musterschmidt, Göttingen, Zürich, Frankfurt 1972. S. 188-203.
  • Das Verhältnis der Glockenbecherkultur zu den einheimischen Kulturen der Iberischen Halbinsel. In: Glockenbechersymposium Oberried 1974. Bussum 1976, S. 423-438.
  • Das frühe Neolithikum Südwestdeutschlands. In: Bausteine zur geschichtlichen Landeskunde von Baden-Württemberg, Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg anläßlich ihres 25jährigen Bestehens, Stuttgart 1979, S. 27-48.
  • Schnurkeramik in Südwestdeutschland. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 64, Halle 1981, S. 117-141.
  • Nachdenken über eigenes Tun in der urgeschichtlichen Archäologie. In: Freiburger Universitätsblätter Bd. 140, 1988, S. 77–90 (autobiographisch, Volltext)
  • Geschichte der archäologischen Forschung in Baden, in: Edward Sangmeister (Hrsg.): Zeitspuren, Freiburg 1992, ISBN 3-929140-01-2, S. 8–20.

s. auch Literatur zu Zambujal.

Literatur

  • Hubert Fehr: Ur- und Frühgeschichte, in: Eckhard Wirbelauer (Hrsg.): Die Freiburger philosophische Fakultät 1920–1960. Mitglieder – Strukturen – Vernetzungen. (Freiburger Beiträge zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte. Neue Folge, Bd. 1). Alber, Freiburg, München 2006, ISBN 978-3-495-49604-6, S. 532–556. 990 (mit allen Belegen)

Weblinks


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