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Eichener See Der Eichener See bei Wasserstand Geographische Lage Baden-Württemberg Daten Koordinaten 47° 38′ 40″ N, 7° 51′ 48″ O47.6444444444447.8633333333333Koordinaten: 47° 38′ 40″ N, 7° 51′ 48″ O Der Eichener See ist ein nur zeitweise (astatisch) erscheinender Karstsee östlich von Schopfheim-Eichen in Baden-Württemberg (Deutschland).
Der nur bei hohem Grundwasserstand wasserführende See liegt in einer Mulde, einer Muschelkalk-Karstwanne. Er hat keinen oberirdischen Zufluss, der Abfluss erfolgt teilweise unterirdisch, teilweise durch Verdunstung.[1]
Inhaltsverzeichnis
Biologie
Der Seegrund ist von einer krautreichen Wiesengesellschaft bewachsen. Diese darf bei Trockenheit weder beweidet noch gedüngt werden. Im See lebt der Blattfußkrebs, auch Kiemenfußkrebs, (Anostraca) Tanymastix lacunae: Für seinen Entwicklungszyklus ist ein Austrocknen des Seegrundes unabdingbar. Für Deutschland ist hier der einzig gesicherte Fundort für sein Vorkommen; in ganz Europa sind lediglich sieben weitere sichere Fundorte bekannt.[1]
Geographie
Der See befindet sich im nordöstlichen Randgebiet des Gebirgszugs Dinkelberg zwischen Schopfheim-Eichen und Hasel im baden-württembergischen Südschwarzwald. Er liegt ein paar Kilometer westlich der Erdmannshöhle (Hasler Höhle) in einem flachen Tal rund 350 m südlich der B 518.
Geologie, Hydrologie
Geologisch handelt es sich um eine zeitweise mit Wasser gefüllte Doline, in der besonders nach der Schneeschmelze oder nach längeren Regenphasen Grundwasser zu Tage tritt. In trockenen Phasen kann der Grundwasserspiegel bis zu 40 m unter der Doline liegen. Hintergrund der starken Schwankungen sind die Hohlräume des vorwiegend aus Muschelkalk bestehenden Dinkelbergs, die sich aufgrund eines Grundwasserstaus sehr schnell mit Wasser füllen können, hingegen nur langsam wieder leeren.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird der See 1771, als fünf Menschen von einem gekenterten Boot in ihm ertranken. Auch 1876 und 1910 kamen Menschen in dem See um.
Die erste wissenschaftliche Beschreibung ist wohl der Artikel Von einem merkwürdigen See in der oberen Markgrafschaft Baden von Heinrich Sander, erschienen 1782 in der Zeitschrift Der Naturforscher. Der See steht seit 1939 unter besonderem Schutz, seit 1983 ist er mit einer Größe von 3,75 Hektar als flächiges Naturdenkmal ausgewiesen, zudem als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet von europäischem Rang.[1]Räumliche und zeitliche Ausdehnung
In besonders niederschlagsreichen Jahren kann der Wasserstand bis zu drei Meter betragen und der See innerhalb von ein bis fünf Wochen eine Ausdehnung von 250 m Länge und 135 m Breite (ca. 2,5 ha) erreichen. Bis das gesamte zu Tage getretene Wasser wieder verschwindet, können acht bis 160 Tage vergehen.
Weblinks
Einzelnachweis
Kategorien:- See in Baden-Württemberg
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