- Eignungstest
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Eignungstests sind eine von mehreren Methoden für die Feststellung, ob und inwieweit eine Person über die notwendigen Voraussetzungen verfügt, die Anforderungen (im Sinne von Eingangskompetenzen) eines Bildungsweges zu erfüllen (z. B. Eignung für ein Medizinstudium), einen Beruf zu ergreifen (z. B. Berufseignung für Piloten), eine Tätigkeit auszuführen (z. B. Eignung für Führungsfunktionen), von einer Förder-, Weiter- und Fortbildungsmaßnahme zu profitieren (z. B. Voraussetzungen für den Besuch eines Fortgeschrittenen-Informatikkurses).
Inhaltsverzeichnis
Testformen
Eignungstests sind einer eignungsdiagnostischen Strategie untergeordnet. Es werden zuerst die Anforderungen bestimmt, die der gewählte Beruf, die Tätigkeit oder die Maßnahme stellt, um erfolgreich zu sein (z. B. ein Studium erfolgreich zu bestehen oder über entsprechende Managementqualitäten zu verfügen). Eignungstests sind dann eine Möglichkeit, die entsprechenden Ressourcen und Potentiale einer Person zu erfassen, die für die Erfolgsaussichten relevant sind. Entsprechend gibt es viele verschiedene Testverfahren, die als Eignungstests eingesetzt werden können und z. B. Einstellungen, Persönlichkeitsmerkmale, Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten usw. erfassen.
Eignungstests sind der Form nach psychologische Tests, die für die Beantwortung dieser Fragestellungen geeignet sind (was eine Überprüfung dieses Zusammenhanges Testergebnis und Erfolgsvorhersage erfordert). Die richtige Testauswahl ist ebenso eine Aufgabe, wie die ggf. notwendige Ergänzung durch weitere Methoden (Analyse von Dokumenten wie Bewerbungsunterlagen oder Lebensläufen, Bewerbungs-, Einstellungs- oder Eignungsgespräch/-interview, Beobachtung und Beurteilung des Verhaltens im Rahmen von Assessment-Centers).
Einsatzmöglichkeiten
Ihr Einsatz kann in einer Beratungssituation erfolgen (eine Person möchte selbst wissen, ob eine Eignung vorliegt bzw. was zu tun ist, um bestimmte Anforderungen zu erfüllen). Häufiger ist aber der Einsatz in einer Auswahl- oder Selektionssituation, wo die Geeignetsten aus einer Menge von Bewerbern ausgewählt werden sollen (Studienzulassung mit Numerus clausus, Besetzung von Stellen mit den am besten geeigneten Bewerbern).
Qualitätskriterien
Die Qualitätsanforderungen an eignungsdiagnostische Untersuchungen sind in der DIN-Norm DIN 33430 geregelt [1]. In der Praxis werden noch zu viele ungeeignete bzw. unüberprüfte Verfahren von nicht entsprechend qualifizierten Personen angewendet. In der DIN-Norm sind die Minimalanforderungen so dargestellt, dass Auftraggeber von Eignungsdiagnostik (z. B. Unternehmen) Qualität beurteilen können.[2] Die Durchsetzung und Durchsetzbarkeit dieser Norm ist allerdings noch umstritten [3].
Da Eignungstests heute vermehrt zum Einsatz kommen, gibt es eine regelrechte Flut von Hilfsliteratur und Ratgebern [4] [5]. Ob und inwiefern diese Testtrainer und Ratgeber zum Erfolg einer Bewerbung beitragen ist umstritten, obschon die Anbieter eine hohe Erfolgsquote versprechen.
Beispiele
- Test für medizinische Studiengänge
- Eignungstest für das Medizinstudium in der Schweiz
- Sporteignungstest
- Studierfähigkeitstest
Literatur
- Reimann, Gerd (2009): Moderne Eignungsbeurteilung mit der DIN 33430, VS Verlag, Wiesbaden.
- Guth, Kurt/Mery, Marcus (2011): Testtrainer für alle Arten von Einstellungstests, Eignungstests und Berufseignungstests, Verlag Ausbildungspark, Offenbach.
- Hesse/Schrader (2009): Testtraining 2000plus: Einstellungs- und Eignungstests erfolgreich bestehen, Stark Verlagsgesellschaft
Einzelnachweise
- ↑ Reimann (2009): Moderne Eignungsbeurteilung mit der DIN 33430
- ↑ http://www.bdp-verband.org/bdp/politik/din.shtml
- ↑ Reimann (2009): Moderne Eignungsbeurteilung mit der DIN 33430, S. 22-25.
- ↑ Guth/Mery (2011): Testtrainer für alle Arten von Einstellungstests, Eignungstests und Berufseignungstetsts
- ↑ Hesse/Schrader (2009): Testtraining 2000plus
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