- Einsteinkoeffizienten
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Die Einsteinkoeffizienten werden zur Berechnung der spontanen und stimulierten (induzierten) Emission und der Absorption in der statistischen Physik verwendet und finden unter anderem in der Spektroskopie und in der Laserphysik Anwendung. Sie wurden 1916 von Albert Einstein eingeführt.
Einstein unterscheidet im Strahlungsgleichgewicht drei Prozesse: induzierte Absorption, induzierte Emission und spontane Emission. Das Verhältnis A/B beschreibt das Verhältnis der spontanen Emission (A) zur induzierten Emission und Absorption (B).
Um zu berechnen, wie viele Teilchen pro Zeit in einem 2-Niveausystem von einem Energiezustand N2 in den energetisch tieferen Zustand N1 „fallen“, benutzt man folgende Formel:
wobei
- B12, B21 und A21 die Einsteinkoeffizienten sind und
- u die Strahlungsdichte ist.
Der 1. Term steht für die Absorption: (z. B. durch Wärmestrahlung).
Der 2. Term steht für die stimulierte Emission: (z. B. durch Wärmestrahlung).
Der 3. Term steht für den spontanen Zerfall: , der durch die Emission hergeleitet wird.
Um den gegenläufigen Prozess zu berechnen, findet lediglich ein Vorzeichenwechsel aller 3 Terme statt:Im thermodynamischen Gleichgewicht sind die „Sprünge“ .
Daraus folgt, dass ist.
Zwischen den 3 Einsteinkoeffizienten besteht folgende Beziehung, wenn kein Zustand entartet ist:
Sind Zustände entartet, so ist zusätzlich das Gewicht gi der Entartung zu berücksichtigen:
Die Einsteinkoeffizienten sind temperaturunabhängig. Der Einsteinkoeffizient A21 ist eine Eigenschaft des Übergangs und stoffspezifisch.
Die Temperaturabhängigkeit der Energieverteilung der Wärmestrahlung ist eine Folge der unterschiedlichen Besetzungswahrscheinlichkeiten N1 und N2 in Abhängigkeit von der Temperatur, die in der Regel durch die Boltzmann-Verteilung beschrieben wird.
Siehe auch
Literatur
- A. Einstein: Zur Quantentheorie der Strahlung. Physikalische Zeitschrift 18 (1917) 121-128; Zuerst abgedruckt in den Mitteilungen der Physikalischen Gesellschaft Zürich 18 (1916)
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