- Emission (Physik)
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Als Emission (von lat. emittere aussenden) bezeichnet man in der Physik zumeist die Aussendung von Energie oder Materie in Form von Wellen oder Teilchen.
- Emission von Photonen: Aussendung elektromagnetischer Wellen.
- Elektronenemission bezeichnet den Prozess des Aussendens von Elektronen aus einem Material,
- die allgemeinere Teilchenemission die Aussendung von atomaren oder subatomaren Teilchen (Physik) (Korpuskularstrahlung), insbesondere in der Kern- und Teilchenphysik.
- In der Akustik spricht man auch von Schallemission (bzw. Lärmemission).
- Seltener ist auch von Gas- und Staubemission die Rede, vor allem in der Astronomie und Biologie
- als Umweltemission gelten diese Emissionen in der Umweltphysik
Das oberflächenbezogene Maß für die Emission ist der Emissionsgrad.
Inhaltsverzeichnis
Emission elektromagnetischer Wellen
Festkörper und freie Teilchen senden verschiedene Arten elektromagnetischer Wellen aus, wobei man sie nach ihrem Spektrum (im sichtbaren Bereich nach ihrer Farbe) und ihrer Entstehungsart klassifiziert. Die Menge emittierter Strahlung (Strahlungsenergie) ist die Strahlungsleistung (je Zeit) bzw. Strahlungsintensität (je Zeit und Raumwinkel), das Verhältnis von Strahlungsfluss zur Ausdehnung der Emissionsquelle ist die Strahldichte, das Maß dafür, wie gebündelt und frequenzrein die Emission ist, die Brillanz.
Nach dem Prinzip, wie die Strahlung emittiert wird, unterscheidet man zwischen der spontanen Emission, die ohne äußere Einflüsse stattfindet, und der stimulierten Emission, welche durch eingestrahlte elektromagnetische Wellen ausgelöst wird. Insbesondere Laserlicht wird durch stimulierte Emission erzeugt. Hingegen wird die Wiederabstrahlung einfallender Wellen nicht als Emission, sondern als Remission (Reflexion, Transmission) bezeichnet.
Emissionskontrolle
Emissionskontrolle, im Militär auch als EMCON (engl. für emission control) - bekannt, ist ein Status, bei dem die Abstrahlung bzw. Aussendung elektromagnetischer Wellen kontrolliert klein gehalten wird. Diese Verhaltensweise dient der Verminderung der elektronischen Aufklärbarkeit durch den Gegner.
Lichtemission
Die Emission von sichtbarem Licht macht ein Objekt zu einer selbstleuchtenden Lichtquelle. Die Gesamtmenge, die das Objekt emittiert, nennt man dann die Lichtstärke (Lichtintensität, Leuchtkraft). Im Unterschied zum Maß der Strahlungsintensität wird für diese schon berücksichtigt, in welchem Maß der Sehsinn das einfallende Licht überhaupt wahrnimmt.
Thermische Emission
Als thermische Emission von Strahlung bezeichnet man das Aussenden eines kontinuierlichen Spektrums elektromagnetischer Wellen aufgrund der Wärmebewegung der Atome. Ihre Spektralverteilung hängt von der absoluten Temperatur und ihren Absorptionseigenschaften ab. Ein ideal schwarzer Körper sendet ein Spektrum aus, dessen Intensitätsverteilung durch das Plancksche Gesetz beschrieben wird, welches in der Physik große Bedeutung bei vielen Vorgängen hat und der Ausgangspunkt der Quantenmechanik war.
Emissionslinien
Emissionslinien, also klar definierte einzelne Spektrallinien, werden von Atomen beim Übergang eines Atoms oder Moleküls von einem höheren auf ein niedrigeres Energieniveau oder beim Einfang eines Elektrons durch ein Atom ausgesandt. Die Emissionslinien sind dabei charakteristisch für ein bestimmtes chemisches Element. Insbesondere in der Astronomie, die zum Großteil auf der Beobachtung des Lichts unerreichbar weit entfernter Objekte fußt, basiert ein Großteil des Wissens um unser Universum auf der Analyse der Spektrallinien. Exemplarisch hierfür ist die Entdeckung des Heliums (von griech. Helios für Sonne) anhand unerwarteter Linien im Spektrum der Sonne, welches man erst danach auch auf der Erde entdeckte - und die Entdeckung unerwarteter Spektrallinien in Planetarischen Nebeln welchen man erst einem hypothetischen Element namens Nebulium zuordnete, dann aber als sogenannte verbotene Übergänge bereits bekannter chemischer Elemente erkannte.
Radiowellen
Emission von Radiowellen tritt vor allem dort auf, wo elektrische Wechselströme fließen (bspw. in Sendeantennen von Funk- und Radiosendern), da beschleunigte elektrisch geladene Teilchen elektromagnetische Wellen aussenden.
Synchrotronstrahlung
Emission von Synchrotronstrahlung kann überall dort beobachtet werden, wo bewegte elektrisch geladene Teilchen in magnetischen Feldern abgelenkt werden. Ihre Wellenlänge hängt dabei von der Geschwindigkeit der Teilchen und der Stärke des Magnetfelds ab.
Schallemission
Schallemission wird von schwingenden Körpern als Quelle erzeugt und kann sich nur in Medien (gasförmig, flüssig, fest; siehe Aggregatzustände) ausbreiten.
Emission von Teilchen
Radioaktiver Zerfall
Beim radioaktiven Zerfall kann man neben Gammaquanten die Emission von Elektronen (Betastrahlen), Heliumkernen (Alphastrahlen), Positronen, Neutronen und Neutrinos beobachten.
Teilchenschauer
Beim Stoß sehr schneller Teilchen aufeinander oder auf einen ruhenden Körper, werden diese zertrümmert und die Spaltprodukte und in Teilchen umgewandelte Gammaquanten, so genannte Sekundärteilchen in Form eines Teilchenschauers emittiert. Insbesondere in Speicherringen, wie dem DESY in Hamburg und beim Stoß Kosmischer Strahlen auf die Erdatmosphäre kann man diese beobachten.
Gas- und Staubemission
Von Gas- und Staubemission spricht man überall dort, wo Gase und feiner Staub ausgesandt werden:
- Das sind etwa Abgase technischer Herkunft, oder Stoffwechselendprodukte (wie die CO2-Emission bei Pflanzen) oder die Abgabe von Pollen als biogener Schwebstaub.
- Besonders schöne Beispiele von Gas- und Staubemissionen aus der Astronomie sind Astronomische Objekte wie der Emissionsnebel, die Planetarischen Nebel sterbender Sterne oder die Schweife von Kometen.
Emissionstheorie
Die Emissionstheorie ist eine physikalische Theorie, die das Licht als unendlich feinen, von der Lichtquelle emittierten Teilchenstrom betrachtet.
Siehe auch
Weblinks
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