Eisenbahnsignale in Japan

Eisenbahnsignale in Japan

Die japanischen Eisenbahnsignale wurden im japanischen Ministerialerlass zur Festlegung von technischen Standards der Eisenbahn (jap. 鉄道に関する技術上の基準を定める省令, Tetsudō ni kansuru gijutsu jō no kijun wo sadameru shōrei) des MLIT aus dem Jahr 2001[1] festgelegt.

Japan hatte am Anfang die britische Bahnsignaltechnik übernommen. Dazu gehört die Wegesignalisierung, die dem Triebfahrzeugführer anzeigt, ob und wohin er fahren darf. Er musste selbst wissen, wie schnell er dabei sein darf. Später orientierten sich die japanischen Bahngesellschaften mehr an den USA, wo eine Geschwindigkeitssignalisierung vorherrscht, also die höchste erlaubte Geschwindigkeit angegeben wird, aber verschiedene Fahrstraßen durch dasselbe Signal freigegeben werden können. So entstand ein Mischsystem aus Wege- und Geschwindigkeitssignalisierung bei den japanischen Eisenbahnsignalen.

Formsignale in Japan

Inhaltsverzeichnis

Signaltypen

Feste Signale

Hauptsignale

Hauptsignale (主信号機, shu shingōki) geben einen Abschnitt der Strecke oder einen Weg im Bahnhof für Zugfahrten frei. Der Abschnitt hinter dem Hauptsignal heißt 外方 (gaihō).

Die heutigen Einfahr-, Ausfahr- und Blocksignale in Japan sind Lichtsignale und benutzen für die Signalisierung drei Farben: Grün, Gelb und Rot, die das Tempolimit des Abschnitts anzeigen.

Beispiel eines Licht-Hauptsignals
Five-light signal ja.gif Flicker signal ja.gif
Links - die Reihenfolge der wechselnden Signalanzeige bei einem hellen Fünf-Lichter-Signal; rechts - ein Beispiel für ein blinkendes Signal

Von hier an bedeutet G grünes Licht, Y bedeutet gelbes Licht und R rotes Licht.

●● G+G (zweimal grüne Lichter) Höchstgeschwindigkeit (高速進行, kōsoku shinkō)
Die GG-Anzeige gibt es einzig auf der Hokuhoku-Linie der Hokuetsu Kyūkō und gilt für Züge, die mehr als 130 km/h fahren.
G (ein grünes Licht) Fahrt (進行, shinkō)
Keine Geschwindigkeitseinschränkung. Allerdings ist die Streckengeschwindigkeit und die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs einzuhalten. Auf der Hokuhoku-Linie beträgt die Streckenhöchstgeschwindigkeit maximal 130 km/h.
G+Y blinking (grün und gelb blinkende Lichter, 80 Wiederholungen pro Minute) leichte Geschwindigkeitsreduzierung (抑速, yokusoku)
Diese Anzeige wird einzig zwischen den Bahnhöfen Shinagawa und Yokohama der Keihin Kyūkō Dentetsu verwendet. Diese Anzeige fordert die Züge auf, weniger als 105 km/h zu fahren.
G+Y (gelbe und grüne Lichter) Geschwindigkeit reduzieren (減速, gensoku)
Diese Anzeige leuchtet auf, wenn das nächste Signal eine Geschwindigkeitsbeschränkung oder eine Warnung wegen eines mit kurzem Abstand folgenden Haltsignals zeigt. Die erlaubte Geschwindigkeit beträgt 50 -75 km/h. Die Geschwindigkeitsbeschränkung hängt von der Linie und dem Eisenbahnunternehmen ab. (Ausnahme: Kintetsu: 95 km/h, Meitetsu: 85 km/h)
Y (ein gelbes Licht) Warnung (注意, chūi)
Die Geschwindigkeitsbeschränkung beträgt 40 -55 km/h. Die Geschwindigkeitsbeschränkung hängt von der Linie und dem Eisenbahnunternehmen ab.(Ausnahme: Kintetsu und Meitetsu: 65 km/h)
Y+Y (2x gelbe Lichter) Geschwindigkeitseinschränkung (警戒, keikai)
Diese Anzeige leuchtet, wenn der Abschnitt bis zum Gleisende oder rotem Signal kurz ist, ein anderer Zug noch auf der Strecke fährt (Fahren auf Sicht) oder der Durchrutschweg am folgenden roten Signal zu kurz ist. Die Geschwindigkeitsbeschränkung beträgt 25 km/h.
R (ein rotes Licht) Halt! (停止, teishi)
Vor diesem Signal ist anzuhalten. Es darf nicht ohne Erlaubnis weitergefahren werden. Bei einem permissiven Signal darf der Zug mit weniger als 15 km/h weiterfahren, wenn eine Minute vor dem Signal angehalten wurde. Dieser Vorgang wird nicht-blockierender Betrieb (無閉塞運転, muheisoku unten) genannt. In einigen Eisenbahngesellschaften ist dieser Betrieb nach Unfällen verboten worden.
Ein Formsignal beim Bahnhof Wakayanagi. (abgeschafft im März 2007)

Wenn eine Lampe des Signals ausfallen sollte, ist das Signal so zu werten, als wenn es Vorsicht gebietet. Sollten alle Lichter kaputt sein, gilt das Signal als Halt zeigend und es ist davor zu halten (カラス, karasu).

Früher wurden die Formsignale mit Handhebeln gestellt. Heute wurden die Formsignale durch die hellen Lichtsignale ersetzt. Einzig bei der Tsugaru Tetsudō, der Fukushima Rinkai Tetsudō und auf einer Strecke der JR Kamotsu (Kuroyama-Kibunki-Niigata-Higashi-Kōsen-yōsen) gibt es noch Formsignale.


Einfahrsignale
Einfahrtsignale mit elektrischer Nankai Eisenbahn der Serie 2000

Ein Einfahrsignal (場内信号機, jōnai shingōki) ermöglicht die Einfahrt der Züge, in den Bahnhof. Ein Einfahrtsignal ist ein "absolutes Signal" (絶対信号機, zettai shingōki), also nicht-blockierende Einstellungen sind immer verboten. In einigen Stationen sind durch die Gliederungen der Station mehrere Signale (Zwischensignale) vorhanden. Dabei hat jedes Einfahrtsignal eine ID-Nummer, die außerhalb der Station gezählt wird.

Ausfahrsignal
Ein Ausfahrsignal.

Ein Ausfahrsignal (出発信号機, shuppatsu shingōki) erlaubt Zügen, im Bahnhof abzufahren. Es ist auch ein absolutes Signal. Auch hier kann es Zwischensignale im Bahnhofsbereich geben.


Blocksignale
Ein Blocksignal mit der Nr. 0. Es zeigt eine Geschwindigkeitsreduzierung an.
Ein japanisches Blocksignal, das Halt zeigt. Es wird für die unterschiedlichen Richtungen benötigt. Dieses Signal hat ein rotes und ein gelbes Licht.

Ein Blocksignal (閉塞信号機 heisoku shingōki) wird am Anfang eines jeden Abschnittes im automatischen Streckenblocksystem aufgestellt. Bei einen nicht unterteilten Betrieb kann ein Zug auch ein Halt zeigendes Signal überfahren, wenn er eine Minute vor dem Signal angehalten hat.

Jedes Blocksignal wird durch eine ID-Nummer gekennzeichnet. Die Nummer wird wie folgt vergeben:

  • Wenn der Zug ins Station fährt sind dort Blocksignale aufgestellt. Diese sind zu nummerieren. Das letzte Signal trägt die Nummer 1.
  • Durch die Zahl, die sich aus dem Abstand der Linienherkunft und der eindeutigen Nummer bildet.

Die Anzeige eines Blocksignals steht in einem Zusammenhang mit dem nächsten Signal. Deshalb kann es auch nicht durch Dispatcher oder durch Fahrdienstleiter manipuliert werden. Die Anzeige des Signals hängt von der Anwesenheit des Zuges und der Anzeige des nächsten Signals ab.

Weil es bei einem nicht unterteilten Blockbetrieb sehr oft zu Unfällen gekommen ist, haben die Betreiber beschlossen, dass ein Zug erst weiterfahren darf, wenn der Dispatcher dies über Zugfunk erlaubt.

Bei sehr überfüllten Bahnhöfen kann ein Gleis in zwei Abschnitte unterteilt werden. Sobald der eine Zug den einen Abschnitt verlässt, kann ein anderer Zug dort einfahren. Dafür verwendet man Nr.-0-Signale. Die JR East (Japanisches Eisenbahnunternehmen Ost) behandelt die Nr.0-Signale als Teile eines Einfahrtsignals. Die anderen Betreiber verwenden das letzte Signal als Nr.0 Blocksignal. Dieses Signal ist also ein "Einfahrt- und Blocksignal". Im Gegensatz zum Einfahrtsignal, ist der nicht gesperrte Betrieb beim Blocksignal nicht erlaubt.

Abbildungen von Einfahr-, Ausfahr- und Blocksignalen

Die folgende Abbildung zeigt die typischen Arten der Einfahr-, Ausfahr- und Blocksignale. Bei den 4-Lichter-Signalen gibt es 2 unterschiedliche Farbsysteme. In dieser Abbildung wird der Einfachheit halber zwischen System A und System B unterschieden. Allerdings ist diese Bezeichnung nicht formell. Es gibt auch Signale, die nur ein Licht oder sogar sechs Lichter haben.

Einfahrt-, Start- und Blocksignale

  • Sollte das Signal eine Anzeige mit 2 Lampen haben, sollten wegen der besseren Sichtbarkeit 2 weitere dunkle Lampen zwischen den Lichtern eingefügt werden.
  • Einige Signale mit vier Lichtern sind mit Licht emittierenden Dioden ausgerüstet. Sie können auch dieselben Signalbilder anzeigen, wie ein Signal mit 5 Lichtern.
  • Signale mit 2 Lichtern werden hauptsächlich als Ausfahrsignale auf Einzelstrecken genutzt.
  • Ein Signal mit 2 Lichtern kann ein rotes und ein gelbes Licht haben. Diese Signalart wird als Einfahrsignal vor einem Bahnhof oder einem Abstellgleis verwendet, da es keine Notwendigkeit für eine fahrtzeigende Anzeige beim Einfahrtsignal gibt. Dieses Signal kann auch als Blocksignal verwendet werden.
Hochgeschwindigkeitssignal
EIn Beispiel für eine Hochgeschwindigkeitsanzeige. (5-Lichter-Signal)

Bei Hochgeschwindigkeitssignalen (高速信号機 kōsoku shingōki) werden Signale mit 5 oder 6 Lichtern verwendet, die zwei grüne Lichter anzeigen. Das hinzugefügte grüne Licht ist immer die oberste Lampe bei einem normalen Signal mit 5 Lichtern, bei einem Signal mit 6 Lichtern befindet es sich über der oberen gelben Lampe. Bei dem 5-Lichter-Signal ersetzt die oberste grüne Lampe die gelbe Lampe, sodass es also keine Geschwindigkeitseinschränkung anzeigen kann. Das Hochgeschwindigkeitssignal wurde 1997 beim Hokuetsu Express in der Hokuhoku Linie zum ersten Mal eingeführt, wo Schnellzüge bis zu 160 km/h fahren können. Dieses Signal wurde ab 2008 auch nur für diese Schnellzüge verwendet. Die zwei grünen Lichter (Hochgeschwindigkeitsanzeige) zeigen keine Geschwindigkeitseinschränkung an, ein grünes Licht (Anzeige für Fahrt) zeigt eine Geschwindigkeitsbeschränkung bis 130 km/h an. Die Hochgeschwindigkeitsanzeige kann nur für die "Hakutaka"-Züge der Serie 681 und 683 verwendet werden.


Aufforderungssignale
Ein Beispiel für ein Aufforderungssignal (zwei diagonale weiße Lichter bei dem kleinen Signal unter dem Einfahrtssignal)

Normalerweise kann sich nur ein Zug in einen Streckenblock aufhalten. Diese Regelung sorgt für Sicherheit im Bahnverkehr. Allerdings sorgt diese Regel auch dafür, dass kein anderer Zug zum Kuppeln mit einem anderen Zug einfahren kann, da sonst zwei Züge gleichzeitig in dem Streckenblock sind. Das Aufforderungssignal (誘導信号機 yūdō shingōki) erlaubt einem Zug, den besetzten Streckenblock dennoch zu befahren, um mit einem anderen Zug zu kuppeln. Das ist die einzige Situation, in der sich zwei Züge im selben Streckenblock befinden dürfen.

Es wird unter dem Einfahr- oder dem Rangiersignal installiert. Der Zug darf bei diesem Signal in den Streckenblock mit unter 15 km/h (25 km/h bei einigen Gesellschaften) einfahren. In den Bahnhöfen, wo zwei Züge die gleiche Strecke nutzen (Beispiel: Yosan Linie, Matsuyama Station (Ehime), Nankai Kōya Linie, Hashimoto Station (Wakayama)), sind die Aufforderungssignale notwendig, damit sich zwei Züge auf derselben Strecke aufhalten dürfen. Wenn sich allerdings die Strecke in zwei Blockabschnitte gliedert, sind diese Signale unnötig (Beispiel: Keihan-Main-Linie, Yodoyabashi Station of Keihan Electric Railway).

Es gibt zwei Arten von Aufforderungssignalen, bei denen die Lichterposition und die Lichterfarbe unterschiedlich sind. Das Signal ist bei ausgeschalteten Lichtern in normaler Stellung. Bei kleinen Signalen werden zwei weiße Lichter benutzt, ansonsten wird ein gelbes Licht benutzt.


Rangiersignale
Rangiersignal (konventionelle Position der Lichtarten)
Rangiersignal (2 Farbtypen)

Ein Rangiersignal (入換信号機 irekae shingōki) gilt für das Rangieren von Fahrzeugen auf Nebenstrecken und in Depots. Es gilt nicht für Zugahrten. Ein Rangiersignal hat einen beschützten Bereich, sodass ein Zug im Vorfeld des Signals unter 45 km/h (25 km/h wenn der Zug nicht verschlossen) fährt.

Es gibt zwei Arten von Rangiersignalen, bei denen die Position (灯列式 tōretsushiki) und die Farbe der Lichter (色灯式 shikitōshiki) unterschiedlich ist. Die Position der zwei leuchtenden Signallampen hängt von der Art des Lichtsignals ab. Diese Lichttypen wurden in erster Linie für die Japan Railway und dem dritten Sektor eingeführt. Ein Farb-Lichtsignal wird bei privaten Eisenbahnen und U-Bahnen verwendet. Es zeigt dabei zwei Lichter an: grün und rot. Grün bedeutet fahren, rot bedeutet Halt. In engen Tunneln werden schmale vertikale Signale verwendet.

Position von Lichttypen
  • Fahrt: diagonale Position
  • Halt: horizontale Position

Bei einer Halt-Anzeige werden weiße und rote Lichter in horizontaler Position verwendet. Bei einer Fahrt-Anzeige werden zwei weiße Lichtern in diagonaler Position verwendet. Dieses Signal verwendet zwei Farb-LED. Wenn die "Rangiersignal-Erkennungsanzeige" (入換信号機識別標識 irekae shingōki shikibetsu hyōshiki) eingeschaltet ist, ist dieses Signal ein Rangiersignal, aber wenn die Anzeige erloschen ist, ist dieses Signal eine Rangieranzeige. Das Rangiersignal ist unter den Positionslichtern installiert. Dieses Zeichen sieht aus wie ein weißes Licht durch die Kombination aus einem lila Objektiv und einer Glühbirne.

Rangieranzeige
Rangieranzeige

Eine Rangieranzeige (入換標識 irekae hyōshiki or shortly 入標 irehyō) ist kein Signal, sodass die diagonale Angabe nicht "Fahrt", sondern "offen" (開通 kaitsū) lautet. Zudem verfügt es nicht über einen geschützten Bereich. Ein Rangiersignal ist ein absolutes Signal, eine Rangieranzeige ein permissives. Ein Zug darf bei der Rangieranzeige erst rangieren, wenn der Zug von Rangierpersonal begleitet wird und eine Lokomotive bei Nacht ein Rangier-Autozeichen (入換動力車標識 irekae douryokusha hyōshiki) zeigt (Einzelnes Rotes Licht an beiden Enden). Bei einigen Eisenbahnbetreibern werden Rangiersignale ausgelassen. Als Alternative werden Rangieranzeigen verwendet. Dabei werden violette statt weiße Lichter bei dem Rangiersignal verwendet.

Ein Zug darf mit unter 25 km/h (Lokomotiven die nicht Autos holen und keine nicht verriegelten Weichen passieren dürfen unter 45 km/h) fortfahren, wenn ein Zug unter dem Rangiersignal rangiert. Stoppschilder werden vor einem Rangiersignal oder -zeichen installiert und sollen eine Rückfahrt auf die Strecke, sowie eine falsche Eingabe der Route verhindern.

Ankündigungssignale

Ein Ankündigungssignal (従属信号機 jūzoku shingōki) kündigt ein Hauptsignal an. Die Anzeige bezieht sich auf das Hauptsignal. Ein Ankündigungssignal hat keinen eigenen beschützten Bereich.

Wenn der Fahrzeugführer erst beim Erkennen eines ein Halt zeigendes Signal mit dem Bremsen beginnt, wird er das Signal überfahren, da der Bremsweg nicht ausreicht. Ein Ankündigungssignal fordert den Fahrzeugführer vorher auf, die Geschwindigkeit zu senken, die durch das Hauptsignal erlaubt ist.

Vorsignal
Vorsignal (Warnung wird angezeigt)

Ein Vorsignal (遠方信号機 enpō shingōki) wird installiert, damit ein Einfahrsignal, welches durch kurzen Abstand oder wegen unklarer Sicht auf dessen Anzeige zu spät erkennbar wäre, dennoch frühzeitig erkennbar ist. Geschwindigkeitseinschränkungen gelten bei der Rückseite des Vorsignals gleichermaßen wie beim Hauptsignal, auch wenn es ein Ankündigungssignal ist. Dies wird vor allem bei nicht automatischen Streckenblocks angewendet.

Anzeigen eines Einfahr- und eines Vorsignals entsprechen wie folgt:[2]

Zeigt das Einfahrsignal Halt an
Zeigt das Vorsignal Warnung an
Zeigt das Einfahrsignal eine Geschwindigkeitsbeschränkung / Warnung an
Zeigt das Vorsignal eine Geschwindigkeitsverringerung an (auch bei 2 Teiltypen)
Zeigt das Einfahrsignal eine Geschwindigkeitsverringerung / Fahrt an
Zeigt das Vorsignal Fahrt an.

Ein Vorsignal kann niemals Halt anzeigen und hat deshalb keine rote Lampe. Bei mehreren Einfahrsignalen (Bitte beachten, dass die Bahnsignalisierung auf die Signalgebung der Strecke basiert), zeigt das Vorsignal bei einem roten Einfahrsignal Warnung an. Andernfalls würde das Vorsignal sich mit dem Einfahrsignal verbinden, das nicht Halt anzeigt (nur ein Einfahrtsignal kann ein anderes Signalbild geben als Halt).

Passiersignal

Ein Passiersignal (通過信号機 tsūka shingōki) wird installiert, wenn man das Ausfahrsignal erst auf kurzer Entfernung sehen kann. Seine Anzeige befasst sich mit der Anzeige des Ausfahrsignals. Ein Passiersignal ist neben den Einfahrsignal installiert. Es wird nur verwendet, wenn das Einfahrsignal zwei Lichter hat (bei 3 Lichtern können der Status des Ausfahrsignal als Warnung angezeigt werden).

Die Anzeige des Ausfahrsignals und die des Passiersignals (welches dem Ausfahrsignal untersteht) entsprechen folgenden Signalen. Die Anzeige wird auch durch ein Einfahrsignal geprägt.

Das Einfahrsignal zeigt Halt an.
Das Passiersignal zeigt trotz der Anzeige des Ausfahrtsignals Warnung an.
Das Einfahrsignal zeigt Fahrt, das Ausfahrtsignal jedoch Halt an.
Das Passiersignal zeigt Warnung an.
Das Einfahrsignal zeigt Fahrt, das Ausfahrsignal einen andere Anzeige außer Halt an.
Das Passiersignal zeigt Fahrt an.

Auch ein Passiersignal kann niemals Halt anzeigen und hat deshalb keine rote Lampe. Mehrere Passiersignale haben eine Eins-zu-eins-Beziehung untereinander.

Signalwiederholer
Signalwiederholer (Fahrt wird angezeigt)

Ein Signalwiederholer (中継信号機 chūkei shingōki) befasst sich mit dem Einfahr-, Ausfahr- und Blocksignal an Stellen, wo die Sicht erst aus kurzer Distanz gegeben ist und zeigt die Anzeige des relevanten Signals an. Dabei werden drei weiße Lichter pro Linie verwendet. Sie zeigen folgendes an:

  • Fahrt: vertikale Linie.
  • Warnung: diagonale Linie (Geschwindigkeitsreduzierung, Warnung oder Geschwindigkeitseinschränkung)
  • Halt: horizontale Linie.
350px-Japanese repeating signal sequence ger.png

Dieses Signal wiederholt die Anzeige des relevanten Signals, und wird auch bei Geschwindigkeitsbeschränkungen angewendet, welche vom relevanten Signal angezeigt wird, also nicht vom Punkt des Signalwiederholers.

Wo Hochgeschwindigkeitssignale aufgestellt sind, werden zwei Signalwiederholer angewendet, die eine vertikale Linie anzeigen. Bei anderen Signalen wird nur ein Signalwiederholer verwendet.

Da bei U-Bahnen die normalen Signalwiederholer nur schwierig zu installieren sind, werden als Alternative Signale mit einem farbigen Licht verwendet. Dieses violette Licht leuchtet immer. Es zeigt dabei immer die Anzeige des entsprechenden Signals an.

Signalanlage

Eine Signalanlage (信号付属機 shingō fuzokuki) befindet sich an einem Einfahrt-, Ausfahrt- und Rangiersignal und ergänzt den Zustand des Signals.

Richtungsanzeiger (2 Richtungen die durch Positionslichter angezeigt werden)
Vorläufiger Richtungsanzeiger (kleinere Version, wird durch Positionslichter angezeigt)
Richtungsanzeiger

In Prinzip muss ein installiertes Ein- oder Ausfahrtsignal für jede Strecke unabhängig sein. Wenn allerdings mehr Strecken vorhanden sind als Signale, wird ein Signal für mehrere Strecken verwendet. In diesem Fall zeigt der Richtungsanzeiger (進路表示機 shinro hyōjiki) die Route an, in der der Zug einfahren darf.

Die Richtung wird durch Anzeige der Positionslichter angezeigt. Die relative Position der beleuchteten Lampen zeigt die Route von dem Anzeiger an (max. 3 Strecken). Wenn zum Beispiel das linke Licht leuchtet, wird der Zug auf dem linken Weg fahren. Einige Anzeiger haben Nummern der Route oder einen Pfeil als Anzeige.

Eisenbahnanzeiger

Ein Eisenbahnanzeiger (線路表示器 senro hyōjiki) befindet sich am Rangierzeichen. Seine Struktur hängt von den Positionslichtern ab.

Vorläufiger Richtungsanzeiger

Wenn eine Strecke mehrere Wege hat und die entsprechenden Signale erst auf kurzer Distanz erkennbar sind, werden vorläufige Richtungsanzeiger (進路予告機, shinro yokokuki) unter dem Signal installiert. Der erste Anzeiger gibt bekannt, in welcher Weg der Zug benutzen wird.

Der erste Richtungsanzeiger im rechten Bild zeigt an, dass die rechte Route klar ist.

Lichtanzeige Richtungsweiser
3-Wege-Abzweig
(jeweils links und rechts
von der Hauptlinie)
2-Wege-Abzweig
(Links von der Hauptlinie)
2-Wege-Abzweig
(Rechts von der Hauptlinie)
beide Lampen leuchten Hauptlinie ist frei Hauptlinie ist frei Hauptlinie ist frei
nur linke Lampe leuchtet linker Weg ist frei linker Weg ist frei nein
nur rechte Lampe leuchtet rechter Weg ist frei nein rechter Weg ist frei

In einigen privaten Eisenbahnunternehmen werden bei ersten Richtungsanzeigern Pfeile oder Kanji / Katakana Zeichen mit dem Anfangsbuchstaben des Namens der Eisenbahnlinie verwendet.

Vorläufiger Richtungsanzeiger mit Nummeranzeige

Ein Richtungsanzeiger mit Nummeranzeige (進路予告機番線表示灯 shinro yokokuki bansen hyōjitō) ergänzt den ersten Richtungsanzeiger und gibt bekannt, welche Strecke genommen wird. Wenn ein Zug in die Strecke Nummer 3 einfahren soll, zeigt die Anzeige eine "3" an. Die Farbe der Anzeige entspricht der Anzeige des Hauptsignals, bei dem der Richtungsanzeiger in diesem Bereich beigefügt wurde.

Zugtyp-Anzeige

Eine Zugtyp-Anzeige (列車種別表示灯 ressha shubetsu hyōjitō) ist an einem Startsignal installiert und zeigt an, was für ein Zug dieses Signal passiert. Der Zugtyp wird von dem Onboard-Gerät übermittelt. Hauptsächlich wird es in privaten Eisenbahngesellschaften installiert und genutzt. Aber auch in Stationen wird es zur Weitergabe von Informationen bei haltenden und Zurücksetzenden Zügen verwendet. Die Art der Anzeige hängt vom Eisenbahnunternehmen ab. Zeichen- und Nummeranzeige und einige Symbole werden dafür genutzt.

Führerstandssignalisierung

Führerstandssignalisierung

Eine Führerstandssignalisierung (車内信号 shanai shingō) ist ein Onboard-Gerät, das ein Signalbild auf dem Führerstand anzeigt. Die Yamanote-Linie, Keihin-Töhoku-Linie, Shinkansen and einige Transrapidstrecken verwenden die Führerstandssignalisierung. In der Yamanote-Linie gibt es zum Beispiel viele Lampen um den Tacho des Zuges. Die Lampe, die der Höchstgeschwindigkeit entspricht, wird beleuchtet. Bei Shinkansen wurde die Führerstandssignalisierung eingeführt, da auf Grund der hohen Geschwindigkeiten die Signalbilder nicht mehr zu sehen sind und damit nicht bestätigt werden können.

Vorübergehende Signale

Ein vorübergehendes Signal (臨時信号機 rinji shingōki) wird installiert, damit man bei der dazugehörigen Baustelle die angegebene Geschwindigkeitseinschränkung beachtet und einhält. Seine körperliche Erscheinung sieht wie ein Schild aus, allerdings ist es ein Signal.

Vorsignal für Geschwindigkeitseinschränkung

Ein Vorsignal für Geschwindigkeitseinschränkung (徐行予告信号機 jokō yokoku shingōki) kündigt dem Triebfahrzeugführer ein Signal an, welches eine Geschwindigkeitseinschränkung signalisiert. Das Signal besteht aus einer Kombination von schwarzen und weißen Dreiecken. Unten wird die Geschwindigkeit angezeigt, die bei der Geschwindigkeitseinschränkung gilt. Einige Betreiber nutzen statt der weißen Dreiecke lieber orange Dreiecke. Da das Signal dem Mitsubishi-Logo ähnelt, wird es oft als "Mitsubishi" bezeichnet.

Signal für Langsamfahrt

Das Signal für Langsamfahrt (徐行信号機 jokō shingōki) wird beim Anfang des Abschnitts aufgestellt, wo die Geschwindigkeitseinschränkung angewendet wird. Das Signal ist ein gelber Kreis, die Anzeige der Geschwindigkeitseinschränkung steht unten beim Schild.

Endsignal für Langsamfahrt

Ein Endsignal für Langsamfahrt (徐行解除信号機 jokō kaijo shingōki) wird am Ende des Abschnitts aufgestellt, wo die Geschwindigkeitseinschränkung angewendet wird. Das Signal ist ein grüner Kreis. Ein Zug muss solange langsam fahren, bis der Schluss des Zuges das Signal passiert hat (vgl. Anschließender Weichenbereich). So darf also z. B. der Triebfahrzeugführer mit einem Zug, der 160 m lang ist, erst beschleunigen, wenn er 160 m vom Signal entfernt ist (also der Schluss des Zuges das Signal passiert hat). Zur Unterstützung der Triebfahrzeugführer installieren einige Betreiber Schilder, die anzeigen, wann der Zugschluss das Signal passiert hat.

Handsignale

Ersatzgeräte für Handsignale.
Platz für ein installiertes Ersatz-Handsignal

Ein Handsignal (手信号 teshingō) wird verwendet wenn eine Signalausrüstung abbrechen sollte oder nicht installiert ist. Dabei werden Flaggen, Lichter, Zeichengeräte oder Ersatzgeräte für Handsignale benutzt.

Ersatz-Handsignal

Ein Ersatz-Handsignal (代用手信号 daiyō teshingō) wird anstatt eines Handsignals benutzt, wenn das Einfahr- oder Ausfahrsignal außer Betrieb sind. In einigen Stationen werden sie vor den bestimmten Positionen installiert.

Passier-Handsignal

Ein Passier-Handsignal (通過手信号 tsūka teshingō) wird anstelle eines Handsignals verwendet, wenn das Passiersignal außer Betrieb ist.

Vorübergehendes Handsignal

Ein vorübergehendes Handsignal (臨時手信号 rinji teshingō) wird verwendet, wenn das Handsignal notwendig ist. Ansonsten wird das Ersatz- oder das Passier-Handsignal verwendet.

Spezialsignale

Ein Spezialsignal (特殊信号 tokushu shingō) wird für die Zugsicherheit benutzt.

Signalfuß (発炎信号 hatsuen shingō)
Dieses Gerät wird bei Feuer verwendet und soll den Triebfahrzeugführer zum sofortigen Halt auffordern.
Alarmsignal (発報信号 happō shingō)
Ein Gerät, das dem Zug durch ein Alarmsignal zum Anhalten auffordert. Das Signal wird durch den Zugsicherheitsfunk aktiviert.
Blinkendes Lichtsignal(発光信号 hakkō shingō)
Ein Gerät, das den Zug durch blinkende rote Lampen zum Halten auffordert.

Ein Signalfuß wird notwendig, wenn der Halt des Zuges beschränkt ist.

Hinderniswarnsignal

Hinderniswarnsignal. links: Rotation, rechts: Blinkend

Ein Hinderniswarnsignal (特殊信号発光機 tokushu shingō hakkōki oder auch tokuhatsu (特発)) weist einen Triebfahrzeugführer wegen eines unvorhersehbaren Ereignisses auf der Strecke zum Anhalten des Zuges an. Das Signal besteht aus roten Lichtern. Es werden oft stark leuchtende rote LED-Lampen verwendet, die man auch von weitem erkennen kann.

Am Bahnübergang wird ein Aufdeckungs-Gerät (踏切障害物検知装置 fumikiri shōgaibutsu kenchi sōchi) installiert, welches das Hinderniswarnsignal für den Bahnübergang anschaltet, wenn z. B. ein Auto den Bahnübergang nicht verlassen kann. Für Steinschlag werden Erkennungsleitungen unter den Klippen installiert. Sollte durch den Steinschlag die Leitung beschädigt werden, wird das Warnsignal aktiviert. Wenn sich eine Person auf der Strecke befindet, kann man durch ein Warnsystem das Signal aktivieren. Dazu betätigt man einen Knopf an der Plattform. Besonders bei langen Tunnelabschnitten werden diese Signale verwendet. Sie sollen den Triebfahrzeugführer warnen, wenn es einen Unfall im Tunnel gegeben hat, um einen weiteren Unfall zu verhindern.

Japanische Bahnsignalfabriken

  • K.K. Kyōsan Seisakusho (京三製作所, engl. Kyosan Electric Manufacturing Co., Ltd.) [1]
  • Nippon Shingō K.K. (日本信号, The Nippon Signal Co., Ltd.) [2]
  • Daidō Shingō K.K. (大同信号, Daido Signal Co., Ltd.) [3]

Einzelnachweise

  1. http://law.e-gov.go.jp/htmldata/H13/H13F16001000151.html
  2. Article 190 of former railway operation regulation

Weblinks

  • LazyJack Ein Artikel über Formsignale, Blocksysteme und interne Sperreinrichtungen (japanisch).

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