- Eisenerz-Prozesse
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Die Eisenerz-Prozesse waren Gerichtsverfahren, die im Frühjahr 1946 von der britischen Besatzungsmacht angestrengt wurden und in Graz (Österreich) stattfanden. Angeklagt war eine Reihe von Volkssturmmännern aus Eisenerz, die am 7. April 1945 ein Massaker an über 250 ungarische Juden während eines Todesmarsches am Präbichl (Erzberg) verübten. Von den 18 Angeklagten wurden zehn zum Tode verurteilt, vier erhielten Haftstrafen und vier wurden aus der Haft entlassen. Die zum Tode Verurteilten wurden am 21. Juni 1946 hingerichtet.
Das Verfahren sollte die „Österreich-Variante“ des Bergen-Belsen-Prozesses sein, der in Lüneburg vom 17. September bis zum 17. November 1945 ebenfalls unter britischer Leitung stattfand und bei dem elf Angeklagte zum Tod durch Erhängen verurteilt wurden.
Literatur
- Daniel Blatman: Die Todesmärsche der KZ-Häftlinge. Das letzte Kapitel des nationalsozialistischen Massenmords. Deutsche Übersetzung von Markus Lemke. Rowohlt, Reinbek, 2011, 864 Seiten. ISBN 9783498021276
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