- Ekiden
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Ekiden (jap. 駅伝競走, ekiden kyōsō, dt. etwa: „Stationsnachrichtenweiterleitungs-Wettlauf“) ist ein Sammelname für Staffelläufe im Langstreckenbereich.
Diese Form des Wettkampfs entwickelte sich aus einem Kommunikations- und Transportsystem des 17. Jahrhunderts zwischen dem Shōgunatssitz Edo (heute Tokio) und der Kaiserresidenz Kyōto. Der erste sportliche Ekiden-Wettbewerb wurde 1917 von der Zeitung Yomiuri Shimbun gesponsert und führte über drei Tage und 516 km von Kyōto nach Tokio, um an den 50. Jahrestag der Verlegung der Hauptstadt Japans zu erinnern. Anstelle einer Botschaft wird bei den heutigen Ekiden-Wettbewerben ein Band („tasuki“) übergeben. Die Länge der Einzeletappen sowie der gesamten Strecke variiert dabei: Während im Schulbereich Distanzen üblich sind, bei denen die einzelnen Etappen zwischen 2 und 10 km lang sind, geht das weltweit längste Ekiden-Rennen Rund um Kyūshū über eine Entfernung von 1064 km, unterteilt in 72 Etappen.[1]
Die bekannteste Form des Ekiden ist die Marathonstaffel. In ihrer normierten Form mit sechs Läufern und den Etappenlängen 5 km, 10 km, 5 km, 10 km, 5 km und 7,195 km ist sie eine Disziplin, die in der Liste der Leichtathletik-Weltrekorde der IAAF enthalten ist. Die Weltbestzeit der Männer beträgt 1:57:06 Stunden, aufgestellt von Kenia (Josephat Muchiri Ndambiri, Martin Irungu Mathathi, Daniel Muchunu Mwangi, Mekubo Mogusu, Onesmus Nyerre, John Kariuki) am 23. November 2005 in Chiba;[2] die der Frauen beträgt 2:11:41 Stunden, aufgestellt von China (Jiang Bo, Dong Yanmei, Zhao Fengting, Ma Zaijie, Lan Lixin, Lin Na) am 28. Februar 1998 in Peking.
Seit den 1980er Jahren gab es Bestrebungen, Ekidenläufe im leistungssportlichen Bereich international zu etablieren. 1988 etwa wurde eine 50-km-Staffel im Zentrum von New York City veranstaltet.[3] In den Jahren 1992, 1994, 1996 und 1998 trug die IAAF Weltmeisterschaften in der Marathonstaffel aus.[4] Nach der Einstellung dieser Meisterschaft beschränken sich derartige hochkarätige Ekiden-Rennen fast ausschließlich auf Japan. Das wohl bekannteste internationale Rennen findet seit 1988 am Tag der Arbeit im November in Chiba statt (mit etwa 15 Staffeln aus allen Kontinenten). Seit 2007 gehen dort gemischte Staffeln an den Start.[5]
Im breitensportlichen Bereich dagegen erfreuen sich Ekidenläufe international zunehmender Beliebtheit. In der Schweiz wird der Ekiden in seiner normierten Form einzig in Basel im Rahmen des Run to the Beat Basel angeboten. Ein Beispiel für einen Ekiden auf längerer Strecke ist die Schweizer SOLA-Stafette. Ein durch virtuelle Zusammenarbeit organisierter Ekiden ist die Deutschlandstaffel, ein Staffellauf quer durch Deutschland, der bislang zweimal stattgefunden hat. Auch bei Volksläufen über die Marathondistanz wird mittlerweile häufig ein Ekiden als Nebenwettbewerb angeboten, zum Teil, um Hobbyläufer an längere Distanzen heranzuführen, zum Teil, um höhere Teilnehmerzahlen zu erzielen. Auch viele Firmenläufe sind nach dem Ekiden-Prinzip organisiert.
Weblinks
- International Ekiden (Marathon) Relays auf gbrathletics (Ergebnisliste 1983–2006)
Fußnoten
- ↑ Nishinippon Shimbun: Prince Takamatsu Cup Nishinippon Round-Kyūshū Ekiden
- ↑ IAAF: Kenyan men win in Chiba with World’s fastest ever time. 23. November 2005
- ↑ The New York Times: Ekiden; Japanese-Style Race Captured by Ireland. 10. April 1988
- ↑ arrs.net: IAAF World Road Relay Championships.
- ↑ Website des International Chiba Ekiden
Kategorien:- Langstreckenlauf
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