Elastomerpumpe

Elastomerpumpe

Als Elastomerpumpe oder elastomerisches Pumpsystem wird eine in der Medizin eingesetzte Infusionspumpe zum einmaligen Gebrauch bezeichnet, die unabhängig von externen Energiequellen die sichere und unkomplizierte Infusion von Medikamenten zu Hause ermöglicht.[1]

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Durch Befüllung mit der zu infundierenden Flüssigkeit dehnt sich das elastische Material eines Elastomer-Ballons aus und baut einen Druck auf, der die Pumparbeit leistet. Ein Flussbegrenzer, zumeist eine feine Glaskapillare, bestimmt die Infusionsgeschwindigkeit, so dass keine Einstellungen durch den Arzt oder den Patienten notwendig sind. Je nach Fabrikat und Anwendungsbereich können Flussraten zwischen 0,3 ml/h und 200 ml/h und Zeiträume von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Tagen gewählt werden. Da die voreingestellte Infusionsrate durch äußere Faktoren (insbesondere die Temperatur) gestört werden kann, ist die Genauigkeit von Elastomerpumpen nicht für alle Anwendungsbereiche ausreichend.[2]

Anwendungsbereiche

Die häufigsten Anwendungsbereiche sind die ambulante Infusion von zur antineoplastischen Chemotherapie eingesetzten Medikamenten oder von Antibiotika. Im Rahmen der patientenkontrollierten Schmerztherapie (Patient Controlled Analgesia; PCA) eingesetzte Elastomerpumpen besitzen zusätzlich eine Steuereinheit, die es dem Patienten ermöglicht, den Fluss in einem begrenzten Umfang selbst zu beeinflussen. Elastomerpumpen werden auch im Rahmen der Regionalanästhesie anstelle elektromechanischer Pumpen eingesetzt, wobei dort auch mehrstufige Elastomerpumpen mit drei oder mehr Flussraten zum Einsatz kommen.[3]

In einer kleinen Studie bevorzugten Chemotherapiepatienten die Elastomerpumpe gegenüber einem herkömmlichen mechanischem Pumpensystem. Als Gründe hierfür wurden vor allem das niedrigere Gewicht, die kleineren Abmessungen, die bessere Alltagstauglichkeit und die Anwendungsfreundlichkeit genannt.[4]

Fabrikate

Elastomerpumpen werden von einer Reihe von Herstellern angeboten. Beispiele sind Accufuser® (Wooyoung; im Vertrieb von Promecon), Diafuser® (CSM; im Vertrieb von Diprom), Dosifuser® (Leventon, Vertrieb über Nicolai GmbH), Easypump® (iFlow; im Vertrieb von B. Braun), Folfusor®, Infusor® und Intermate® (Baxter) oder Surefuser® (Nipro; im Vertrieb von medac),accuflo (pfm medical).

Quellen

Einzelnachweise

  1. Skryabina & Dunn:Disposable infusion pumps. Am J Health Syst Pharm. 2006;63(13):1260-8. PMID 16790578
  2. Ackermann et al.:Evaluation of the design and reliability of three elastomeric and one mechanical infusers. J Oncol Pharm Pract. 2007;13(2):77-84. PMID 17873107
  3. Narinder et al.: "Patient-controlled Regional Analgesia (PCRA) at Home: Controlled Comparison between Bupivacaine and Ropivacaine Brachial Plexus Analgesia" Anesthesiology 2002;96(6):1290-96. PMID 12170038 Volltext
  4. Zahnd et al.: A randomized crossover trial assessing patient preference for two different types of portable infusion-pump devices. Ann Oncol. 1999;10(6):727-9. PMID 10442197 Volltext
Gesundheitshinweis Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • PCA-Pumpe — Als Patient Controlled Analgesia (PCA) oder patientenkontrollierte Schmerztherapie wird ein Konzept der Schmerztherapie bezeichnet, das meist postoperativ eingesetzt wird, und bei dem der Patient sich ein Schmerzmittel (Analgetikum) beim… …   Deutsch Wikipedia

  • PCEA — Als Patient Controlled Analgesia (PCA) oder patientenkontrollierte Schmerztherapie wird ein Konzept der Schmerztherapie bezeichnet, das meist postoperativ eingesetzt wird, und bei dem der Patient sich ein Schmerzmittel (Analgetikum) beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Patient-Controlled Analgesia — Als Patient Controlled Analgesia (PCA) oder patientenkontrollierte Schmerztherapie wird ein Konzept der Schmerztherapie bezeichnet, das meist postoperativ eingesetzt wird, und bei dem der Patient sich ein Schmerzmittel (Analgetikum) beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Patient-Controlled Epidural Analgesia — Als Patient Controlled Analgesia (PCA) oder patientenkontrollierte Schmerztherapie wird ein Konzept der Schmerztherapie bezeichnet, das meist postoperativ eingesetzt wird, und bei dem der Patient sich ein Schmerzmittel (Analgetikum) beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Patient-Controlled Regional Analgesia — Als Patient Controlled Analgesia (PCA) oder patientenkontrollierte Schmerztherapie wird ein Konzept der Schmerztherapie bezeichnet, das meist postoperativ eingesetzt wird, und bei dem der Patient sich ein Schmerzmittel (Analgetikum) beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Patient Controlled Analgesia — Als Patient Controlled Analgesia (PCA) oder patientenkontrollierte Schmerztherapie wird ein Konzept der Schmerztherapie bezeichnet, das meist postoperativ eingesetzt wird, und bei dem der Patient sich ein Schmerzmittel (Analgetikum) beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Patienten-kontrollierte Analgesie — Als Patient Controlled Analgesia (PCA) oder patientenkontrollierte Schmerztherapie wird ein Konzept der Schmerztherapie bezeichnet, das meist postoperativ eingesetzt wird, und bei dem der Patient sich ein Schmerzmittel (Analgetikum) beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Patientenkontrollierte Schmerztherapie — Als Patient Controlled Analgesia (PCA) oder patientenkontrollierte Schmerztherapie wird ein Konzept der Schmerztherapie bezeichnet, das meist postoperativ eingesetzt wird, und bei dem der Patient sich ein Schmerzmittel (Analgetikum) beim… …   Deutsch Wikipedia

  • Patientengesteuerte Analgesie — Gerät zur patientengesteuerten Analgesie via Epiduralkatheter (PCEA) Die Patient Controlled Analgesia (PCA), patientenkontrollierte oder patientengesteuerte Schmerztherapie (umgangssprachlich auch als „Schmerzpumpe“ bezeichnet) ist ein Konzept… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”