- Elektronische Aufklärung
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Elektronische Aufklärung (engl.: Electronic Intelligence - ELINT) bezeichnet die Auffassung und Auswertung von elektromagnetischer Strahlung, die nicht zur Kommunikation genutzt wird, mit dem Ziel, Informationen über den Emitter, einschließlich gegebenenfalls zugehöriger Waffensysteme, zu gewinnen. Neben Fernmeldeaufklärung (COMINT) und Foreign Instrumentation Signals Intelligence (FISINT) ist sie eine Form von signalerfassender Aufklärung.[1]
ELINT wird mit Luftfahrzeugen, mit mobilen oder ortsfesten bodengebundenen Systemen und mit Schiffen oder Booten durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
Aufgabe
Elektromagnetische Strahlung wird aufgefasst, zum Teil aufgezeichnet und analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dem Aufklärungsverbund als Beitrag zu einem Gesamtlagebild zur Verfügung gestellt und dienen unter anderem als Grundlage für Elektronische Schutzmaßnahmen.
Elektronische Aufklärung lässt sich in zwei Unterkategorien aufteilen.[1]
Operational ELINT
ELINT im Einsatz (Operational ELINT - OPELINT) dient der Gewinnung von Informationen über den Standort, die Bewegung, den Einsatz und die Aktivitäten von Strahlungsquellen und zugleich über die zugehörigen Einheiten/Verbände und Waffensysteme eines Gegners. Neben explizit für diese Aufgabe vorgesehene Plattformen werden Waffensysteme mit Empfängern ausgerüstet, die gewonnene Daten direkt für taktische Selbstschutzmaßnahmen (zum Beispiel Ausweichmanöver) und Elektronische Gegenmaßnahmen nutzen.
Technical ELINT
Technische elektronische Aufklärung (Technical ELINT - TECHELINT) befasst sich mit Signalcharakteristiken, Einsatzarten, Funktionalitäten, Stärken und Schwächen von Emittern. Sie wird meist mit spezialisierten Aufklärungsplattformen durchgeführt.
Erfassung von Radarsystemen
Eine häufige Anwendung findet ELINT im Bereich der Aufklärung der gegnerischen Luftverteidigung, da diese sowohl zur Erstellung der Luftlage, als auch zur (Vor-)Einweisung von Flugabwehrsystemen meist auf den Einsatz von Radar-Systemen aufbaut. Zur Aufklärung der Strahler werden alle verfügbaren ELINT-Systeme genutzt. Diese sind mit passiven Sensoren bestückt, die beispielsweise auf die Frequenzbänder der gegnerischen Radargeräte eingestellt werden. So kann sowohl der Typ, als auch der aktuelle Standort dieser Systeme ermittelt werden. Ferner kann zeitnah festgestellt werden, in welchem Modus sich ein System befindet, ob es beispielsweise noch im „Such-” oder bereits im „Zielverfolgungsmodus” ist.
Frühe ELINT-Geräte waren:
- Radardetektor NAXOS. Mit ihm konnten deutsche Nachtjäger dem englischen H2S Radar folgen und den Bomber bekämpfen.
- Passiv-Zielsuchgerät FuG 227 zum Anflug auf englisches „Monica“ Abstandswarngerät
Beispiele für ELINT-Plattformen der Bundeswehr
Eine luftgestützte ELINT-Plattform der Bundeswehr ist die Breguet Atlantic in der Messversion, der mittelfristig der unbemannte EuroHawk[2][3] nachfolgen soll. Auch der ECR Tornado kann, insbesondere zur Aufklärung gegnerischer Flugabwehrsysteme, in der ELINT-Rolle eingesetzt werden.
Der Transportpanzer Fuchs mit dem Peiler-Rüstsatz kann den Standort gegnerischer Sendestationen des Truppenfunks ermitteln.
Die Marine betreibt Flottendienstboote, die unter anderem Aufklärung im elektromagnetischen Spektrum betreiben.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b „Joint Publication 2-0 - Joint Intelligence“ vom 22. Juni 2007 (PDF, 3,04MB)
- ↑ Breguet Atlantic BR 1150 auf der Homepage der Deutschen Marine; eingesehen am 16. Juli 2009
- ↑ Pressemitteilung „Großer Schritt in die Zukunft“ vom 3. November 2003 auf der Homepage der Luftwaffe; eingesehen am 16. Juli 2009.
- ↑ Flottendienstboot OSTE-Klasse (423) auf der Homepage der Deutschen Marine; eingesehen am 16. Juli 2009
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