- Nachtjäger
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Ein Nachtjäger ist ein Jagdflugzeug, das mit besonderen Ausrüstungen versehen wurde, um gegnerische Flugzeuge speziell in der Nacht ausmachen und bekämpfen zu können.
Die Entwicklung der Nachtjagdflugzeuge begann bereits Anfang des Zweiten Weltkrieges, als die Verlustrate bei Tagbombenangriffen die Bomber zwang, nachts anzugreifen. Zur Verhinderung dieser Angriffe wurden bestehende Flugzeugtypen entsprechend umgerüstet.
Die Maschinen erhielten in der Regel einen dunklen Tarnanstrich sowie spezielle Flammenvernichtungsanlagen am Auspuff. Zur Ortung feindlicher Flugzeuge wurden Radargeräte und frühe Infrarotsichtgeräte sowie Restlichtverstärker verwendet. Deutsche Nachtjäger konnten mit dem Naxos das englische H2S-Radar orten und verfolgen. Aufgrund der Reichweite und des Entwicklungsstandes kamen vor allem Radargeräte zum Einbau.
Die auffälligen Antennen der frühen Geräte waren bei der Messerschmitt Bf 110 am Flugzeugbug befestigt, das Gerät trug aufgrund des Aussehens den Namen Hirschgeweih. Spätere kleinere Antennen konnten an den Flügeln oder in speziellen Radarverkleidungen (Radom) untergebracht werden. Radargeräte am Boden halfen bei der Zielfindung.
Da die Geräte relativ schwer waren und zudem von einem separaten Besatzungsmitglied bedient werden mussten, kamen meistens zweimotorige, mehrsitzige Flugzeuge zum Einsatz. Im weiteren Verlauf des Krieges wurden spezielle Konstruktionen für die Nachtjagd geschaffen, etwa die deutsche Heinkel He 219 und die amerikanische Northrop P-61 „Schwarze Witwe“.
Im Verlauf der 1950er Jahre und der Verbesserung der Radartechnik kam es zur Entwicklung der Allwetterjagdflugzeuge, die auch nachts eingesetzt werden konnten. Heute sind alle modernen Jagdflugzeuge auch für die Nachtjagd und Allwetterjagd geeignet.
Bekannte Nachtjäger-Piloten
- Heinz-Wolfgang Schnaufer
- Helmut Lent
- Prinz Heinrich zu Sayn-Wittgenstein
- Werner Streib
- Paul Zorner
- Ludwig Becker (Jagdflieger)
Siehe auch
Kategorie:- Militärischer Flugzeugtyp
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