- Elektronische Berichterstattung
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Als elektronische Berichterstattung (abgekürzt EB; oft auch englisch Electronic News Gathering, ENG) wird die Aufnahme aktueller Ereignisse mit einer elektronischen Kamera bezeichnet. Aufgezeichnet wird dabei auf unterschiedliche Videoformate. Das gebräuchlichste Format bei der professionellen Produktion ist Digital Betacam, zunehmend wird jedoch in HD-Formaten aufgezeichnet. Die kleinste Einheit für die elektronische Berichterstattung ist ein einzelner Reporter mit Camcorder (sog. Videojournalist), für größere Aufgaben kommt ein EB-Team zum Einsatz, i.d.Regel mit Lichtkoffer/Lichtkit, bestehend aus kleinen, transportablen Einheiten (z.B. IANIRO, LOCATIONSTAR, ARRI).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Begriff entstand in den frühen 1980er Jahren mit der Umstellung von Film auf Videotechnik in der aktuellen Berichterstattung. Bei diesem elektronischen Verfahren musste das aufgenommene Material nicht mehr entwickelt und kopiert werden, wie bei den bisherigen Filmaufnahmen erforderlich, sondern die Videobänder (MAZ) konnten umgehend gesichtet, geschnitten, bearbeitet und zeitnah zum Ereignis gesendet werden. Heute hat der Begriff seine unterscheidende Bedeutung verloren, ist aber weiterhin gebräuchlich.
Satellitenberichterstattung
Von Satellitenberichterstattung (engl. Satellite News Gathering, SNG) spricht man, wenn die Berichte an Ort und Stelle über einen Satelliten zum Funkhaus übertragen werden.
Ebenso als SNG werden die Fahrzeuge bezeichnet, welche die nötige Produktions- und Sendetechnik enthalten. Meist werden schnelle Transporter verwendet, die neben der Sendeanlage noch einen Schnittplatz und/oder eine Kamera mitführen. Damit können kleinere Produktionen eigenständig ohne angeschlossenen Ü-Wagen umgesetzt werden.
Heute sind in Europa fast ausschließlich D-SNGs im Einsatz, die Video- und Audiodaten digital im MPEG2-Standard übertragen. Bei Nachrichtenzuspielungen sind Datenraten von etwa 6-10 MBit/s üblich, bei qualitativ hochwertigen Produktionen wie Sport- oder Musikübertragungen werden auch höhere Datenraten von 16 bis 24 MBit/s verwendet. Moduliert wird der MPEG-Datenstrom entsprechend dem DVB-S Standard mit QPSK. Bei größeren Produktionen werden SNG-Fahrzeuge oft als reiner Uplink eingesetzt. Die Sendung selbst entsteht im Ü-Wagen und wird über Video-Kabel digital (SDI) häufig mit embedded Audio direkt dem Encoder der SNG zugeführt.
Die Sendeanlage einer D-SNG besteht in der Regel aus folgenden Komponenten: MPEG-Encoder → Modulator → Upconverter → HPA → Satellitenschüssel
Siehe auch
Literatur
- Jonathan Higgins: Satellite Newsgathering. Focal Press, 2007, ISBN 0-240-51973-6
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