Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth

Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth
Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth, Herzogin von Württemberg

Prinzessin Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth (* 30. August 1732 in Bayreuth; † 6. April 1780 in Bayreuth) war Prinzessin von Brandenburg-Bayreuth und Herzogin von Württemberg.

Leben

Schloss Fantaisie (nördliche Seite)
Grabmal in der Schlosskirche Bayreuth

Prinzessin Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth erblickte als erstes und einziges Kind von Prinzessin Friederike Sophie Wilhelmine von Preußen, Lieblingsschwester von König Friedrich II. von Preußen, und Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth in Bayreuth das Licht der Welt. Die Ehe ihrer Eltern war zum Zeitpunkt der Geburt des Mädchens noch intakt. In den folgenden Jahren entfremdeten sich die Ehepartner jedoch und Markgraf Friedrich wandte sich zum großen Schmerz seiner Gemahlin anderen Frauen zu. Seine Hauptmätresse war Wilhelmine von der Marwitz, die Hofdame seiner Ehefrau. Das Ehepaar hoffte bis zuletzt auf einen Stammhalter, der jedoch nicht mehr geboren werden sollte. Elisabeth Friederike Sophie wuchs somit als einziges Kind am Hof ihres Vaters in Bayreuth auf.

Elisabeth Friederike Sophie galt als eine der schönsten Prinzessinnen ihrer Zeit. Das Mädchen wurde von Casanova höchstpersönlich als schönste Prinzessin Deutschlands gerühmt. Als einziges Kind von Markgraf Friedrich und Markgräfin Wilhelmine wurde sie streng erzogen und auf eine standesgemäße Ehe vorbereitet.

Im Januar 1744 besuchte der regierende Herzog Carl Eugen von Württemberg Bayreuth und verliebte sich in die einzige Tochter des Markgrafen. Friedrich II. förderte Elisabeth Friederikes Sophies Verbindung mit Carl Eugen von Württemberg, der zwei Jahre lang am preußischen Hof erzogen worden war. Obwohl sich auch der Markgraf von Brandenburg-Ansbach und der König von Dänemark um die Prinzessin bemühten, entschied sich Elisabeth Friederike Sophie für den Herzog von Württemberg.

Am 26. September 1748 fand die Vermählung in Bayreuth statt. Die Hochzeit von Herzog Karl II. Eugen von Württemberg und der Prinzessin von Brandenburg-Bayreuth ging als das prachtvollste Fest in die Geschichte der Markgrafschaft ein. Im Rahmen der glanzvollen Festlichkeiten wurde das Markgräfliche Opernhaus eröffnet und Gedenkmünzen mit den Brustbildern des jungen Paares geprägt. Diese enthielten den Spruch „Wenn die angezündeten Flammen zehnmal verlöschen, werden sie nur heftiger brennen“. Anlässlich der Hochzeit erhielt sogar die gesamte württembergische Infanterie preußischblaue statt weiße Uniformen.[1]

Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth

Die Ehe war zunächst glücklich. Die sechzehnjährige Herzogin hatte aber keinen Einfluss auf die Politik ihres Herzogtums. Schon bald nahm es der Herzog mit der ehelichen Treue nicht mehr so genau und vergnügte sich wieder mit seinen Mätressen. So kam es vermehrt zu Streitigkeiten zwischen den Ehepartnern. Während der Ehe gebar Elisabeth Friederike nur eine Tochter. Prinzessin Friederike Wilhelmine Augusta Luisa Charlotte von Württemberg wurde am 19. Februar 1750 geboren und starb am 12. März 1751 kurz nach ihrem ersten Geburtstag. Das Ausbleiben eines männlichen Erben mehrte die Konflikte zwischen dem jungen Paar. Eine Italienreise hielt 1753 das Paar noch eine Weile zusammen. Als aber der Herzog nach der Heimkehr weiterhin zahlreiche Mätressen hielt, seiner Frau Demütigungen zumutete und 1756 ohne ihr Wissen despotisch Vertrauenspersonen der Herzogin, darunter ihre Freundin, die Kammersängerin Marianne Pirker, verhaften und ohne Gerichtsverfahren einkerkern ließ, kam es zum endgültigen Bruch zwischen dem Herzogspaar von Württemberg.

Während des Siebenjährigen Krieges trat Carl Eugen der Allianz von Österreich und Frankreich gegen Preußen und England bei und zerstörte damit die freundschaftliche Beziehung zum preußischen König. Als Elisabeth Friederike Sophie im Herbst 1756 ihre Mutter in Bayreuth besuchte, kehrte sie nicht mehr an den württembergischen Hof zurück. Erst 1759 gelang es Elisabeth Friederikes Vater eine Vereinbarung mit Carl Eugen zu treffen. Die Ehe sollte nicht geschieden werden und Elisabeth Friederike Herzogin von Württemberg bleiben. Carl Eugen und die württembergischen Landstände verpflichteten sich, ihr jährlich 54.000 Gulden Unterhalt zu zahlen. Im Gegenzug sicherte sich Carl Eugen das Recht, ihre Dienerschaft zu bestimmen. Dadurch blieb er über ihre Vorhaben unterrichtet und konnte auch ihre Lebensumstände beeinflussen.

Nach dem Tod ihres Vaters im Jahre 1763 erbte sie das noch im Bau befindliche Schloss im Ortsteil Donndorf der Gemeinde Eckersdorf. Im Frühjahr 1765 wurde der bereits von Markgraf Friedrich begonnene Bau des neuen Schlosses vollendet. So konnte sie es beziehen und nach ihren Vorstellungen einrichten. Sie gab der Anlage den Namen Schloss Fantaisie, den das Schloss heute noch trägt.

Sie starb im Jahre 1780 im Alten Schloss zu Bayreuth und wurde wunschgemäß in der Bayreuther Schlosskirche an der Seite ihrer Eltern beigesetzt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Farbe ging wohl auf den fränkischen Reichskreis zurück in dem Elisabeths Stammlande Bayereuth lagen. Vgl. Arwed Ulrich Koch: Der modische Wandel der Uniform des 18. Jahrhundert. Reich und Württemberg (Offiziersportraits 1730 bis 1790 (Teil IV.). In: Deutsche Gesellschaft für Heereskunde e.V. (Hrsg.): Zeitschrift für Heereskunde. Nr. 334, Baden-Baden November-Dezember 1987, ISSN 0044-2852, S. 152.

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