- Ellen DeGeneres
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Ellen Lee DeGeneres (* 26. Januar 1958 in Metairie in der Nähe von New Orleans, Louisiana) ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Moderatorin und Komikerin.
Inhaltsverzeichnis
Jugend
Die Tochter eines Versicherungsmaklers und einer Sprachtherapeutin wuchs mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder Vance in Metaire auf und war bis zu ihrem elften Lebensjahr Mitglied der Religionsgemeinschaft Christian Science. Nach der Scheidung ihrer Eltern zog DeGeneres mit ihrer Mutter und deren neuem Ehemann nach Atlanta (Texas), wo sie ihre Schulbildung 1976 abschloss. Nach einem Semester brach sie ihr anschließendes Studium der Kommunikationswissenschaften an der University of New Orleans ab und verdiente mit verschiedenen Gelegenheitsjobs, unter anderem als Kellnerin und Barkeeper.
Karrierebeginn
In diesem Umfeld begann ihre Entertainer-Karriere als Stand-Up-Komikerin in kleinen Clubs. 1982 wurde sie in einem nationalen Wettbewerb zur „witzigsten Person Amerikas“ gewählt und trat danach in Late Night Shows und Comedy-Sendungen diverser Fernsehsender auf. 1986 hatte sie ihren ersten Auftritt in der renommierten Tonight Show mit Johnny Carson. Sie war die erste Frau, die von Carson nach ihrem Auftritt auf sein Sofa gebeten wurde. Mit einer Rolle in der Sitcom Open House startete sie 1989 ihre Fernsehkarriere als Schauspielerin.
Erfolg und Outing
Ihren größten Erfolg hatte sie mit der von ihr produzierten und nach ihr benannten ABC-Sitcom Ellen, in der sie sich 1997 in der Folge The Puppy Episode (Das Outing) als Lesbe outete. Obwohl sie für diese Folge mit einem Emmy ausgezeichnet wurde und die Sitcom gute Quoten hatte, wurde Ellen eingestellt, nachdem konservative Christen die Show boykottiert hatten und wichtige Werbekunden abgesprungen waren.[1][2] Zu diesem Zeitpunkt war sie mit der US-amerikanischen Schauspielerin Anne Heche liiert, deren Karriere ebenfalls durch ihr Coming-out beeinflusst wurde. Heche und DeGeneres trennten sich im Jahr 2000. Ellen DeGeneres wirkte danach in einigen Nebenrollen in Film- und Fernsehproduktionen mit, unter anderem in Doctor Dolittle und EDtv. Da sie zunächst ohne größere Fernsehangebote blieb, tourte sie bis 2001 als Stand-up-Comedian durch die USA.
Comeback
2001 kehrte DeGeneres mit der Sitcom The Ellen Show ins Fernsehen zurück. Im selben Jahr moderierte sie die Verleihung der Emmy Awards, die wegen der Anschläge vom 11. September zweimal verschoben worden war, und sagte zu Beginn der Show: „What would bug the Taliban more than seeing a gay woman in a suit surrounded by Jews?“ („Was könnte die Taliban mehr ärgern, als eine lesbische Frau in einem Anzug zu sehen, die von Juden umgeben ist?“).
2003 war DeGeneres in dem Oscar-prämierten Zeichentrickfilm Findet Nemo zu hören – als Stimme des unter Amnesie leidenden Fisches Dory. Der Drehbuchautor und Regisseur Andrew Stanton wurde zur Figur des Fisches inspiriert, als seine Frau im Hintergrund DeGeneres' Sitcom im Fernsehen anschaute, während er am Film schrieb. Die serienfigurtypische Redeweise von DeGeneres mit ihren langen Ausschweifungen brachte ihn auf die Figur des vergesslichen Fisches Dory. Dazu äußerte sich DeGeneres später in der US-Talkshow von Larry King: „Das war das, was Dory ausmachte. Er [Andrew Stanton] schrieb die Figur, während er mich im Hinterkopf hatte. Er kam zu mir und sagte: ‚Du musst einfach ja sagen, weil ich es nur für dich geschrieben habe.‘“[3]
2003 startete sie ihre eigene Talkshow, The Ellen DeGeneres Show, für die sie 2004, 2005, 2006 und 2007 Emmys unter anderem in den Kategorien Outstanding Talk Show und Best Talk Show Host erhielt. Als Gastgeberin ihrer Talkshow hatte sie u.a. 2004 einen Cameo-Auftritt in der Serie Six Feet Under – Gestorben wird immer. Im Februar 2007 moderierte DeGeneres die Oscar-Verleihung. Als Nachfolgerin von Paula Abdul war DeGeneres 2010 Jurorin der neunten Staffel der Castingshow American Idol.[4]
Privates
2005 und 2006 wurde DeGeneres von den US-amerikanischen Zuschauern zur beliebtesten Moderatorin einer Talkshow im Tagesprogramm (Favorite Daytime Talk Show Host) und zur witzigsten Frau im US-amerikanischen Fernsehen (Favorite Funny Female Star) gewählt. Vom Magazin Out wurde sie 2010,[5] wie schon 2008,[6] zur Nummer eins der fünfzig „Most Powerful Gay Men and Women in America“ gewählt. Bei der ersten Wertung im Jahre 2007 landete sie auf Platz drei[7] und 2009 auf Platz zwei.[8] Sie engagiert sich für die Organisation PFLAG (Parents, Families and Friends of Lesbians and Gays) und ist Sprecherin des HRC Coming Out Project. In ihrem Buch Love, Ellen beschreibt ihre Mutter Betty ihre Reaktion, als sich ihre Tochter als Lesbe outete.
DeGeneres Spendenaufruf für die Opfer des Hurrikans Katrina brachte zehn Millionen US-Dollar ein. Im Jahr 2007 wurde sie von Forbes auf Platz 17 der 20 reichsten Frauen im Entertainmentgeschäft gesetzt (geschätztes Vermögen: 65 Millionen US-Dollar; Jahreseinkommen: 15 Millionen US-Dollar).
DeGeneres ist seit Ende 2004 mit der Schauspielerin Portia de Rossi liiert. Einen Tag, nachdem das in Kalifornien gültige Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen durch das kalifornische Supreme Court aufgehoben worden war, gab DeGeneres in ihrer Sendung am 16. Mai 2008 bekannt, ihre Freundin Portia de Rossi bald heiraten zu wollen. Das Studiopublikum reagierte mit stehendem Beifall.[9] Am 16. August 2008 wurde das Paar in DeGeneres Haus in Beverly Hills getraut.[10]
Filmografie
- 1989: Open House
- 1992: Laurie Hill
- 1993: Die Coneheads (Coneheads)
- 1994-1998: Ellen
- 1995: Mr. Wrong – Der Traummann wird zum Alptraum (Mr. Wrong)
- 1995: Roseanne (Fernsehserie) (Season 7, # 21, „The Blaming of the shrew“)
- 1998: Goodbye Lover
- 1998: Dr. Dolittle (Stimme)
- 1999: EDtv
- 1999: Der Liebesbrief (The Love Letter)
- 2000: Women Love Women (If These Walls Could Talk II)
- 2001: The Ellen Show
- 2003: Pauly Shore Is Dead
- 2003: Findet Nemo (Finding Nemo), (Stimme)
- 2003: Ellen: The Ellen DeGeneres Show
Werke
- 1995: My Point… And I Do Have One. Simon & Schuster, London, ISBN 0752201794 (pbk)
- 2003: The Funny Thing Is… Simon & Schuster, London, ISBN 0743247639 (pbk)
- 2011: Seriously… I’m Kidding. Grand Central Publishing, ISBN 978-0446585026
Auszeichnungen
- 1991: American Comedy Award – Funniest Female Stand-Up Comic
- 1995: American Comedy Award – Funniest Female Performer in a TV Special (Moderation The 46th Annual Primetime Emmy Awards)
- 1995: People’s Choice Awards – Favorite Female Performer in a new TV Series
- 1997: Emmy Award – Outstanding Writing for a Comedy Series (Ellen: The Puppy Episode)
- 2001: American Comedy Award – Funniest Female Performer in a TV Special (Ellen DeGeneres: The Beginning)
- 2004: Kid’s Choice Award – Favorite Voice from an Animated Movie (Finding Nemo)
- 2004: Daytime Emmy Awards – Outstanding Talk Show (The Ellen DeGeneres Show)
- 2005: People’s Choice Awards – Favorite Talk Show Host, Favorite Funny Female Star
- 2005: Daytime Emmy Awards – Best Talk Show Host, Outstanding Talk Show
- 2006: People’s Choice Awards – Favorite Talk Show Host, Favorite Funny Female Star
- 2006: Daytime Emmy Awards – Best Talk Show Host, Outstanding Talk Show
- 2007: Daytime Emmy Awards – Best Talk Show Host, Outstanding Talk Show
- 2007: People’s Choice Awards – Favorite Talk Show Host, Favorite Funny Female Star
- 2008: People’s Choice Awards – Favorite Talk Show Host, Favorite Funny Female Star
- 2008: Daytime Emmy Awards - Best Talk Show Host
- 2009: People’s Choice Awards – Favorite Talk Show Host
- 2010: People’s Choice Awards – Favorite Talk Show Host
- 2011: Daytime Emmy Awards – Outstanding Talk Show (The Ellen DeGeneres Show)
- 2011: Teen Choice Awards - Choice Comedian
Sonstiges
Ellen DeGeneres ist die Hauptdarstellerin der Attraktion „Ellen's Energy Adventure“ im Pavillon Universe of Energy des Themenparks Epcot im Walt Disney World. Diese Attraktion gibt es seit dem 15. September 1996.
Weblinks
Commons: Ellen DeGeneres – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ellen DeGeneres in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Website (englisch)
- Das Ellen-Forum – Alles über Ellen DeGeneres Deutsche Webseite mit weiterführenden Infos, Links, Artikeln etc.
Quellen
- ↑ F.A.Z., 24. Februar 2007, Nr. 47 / Seite Z6
- ↑ vgl. Christiane Vielhaber in Kölner Stadt-Anzeiger vom 24./25. Februar 2007
- ↑ Ellen DeGeneres 2004 in der US-Talkshow von Larry King: „That’s what Dory was. He wrote it with me in mind and he came to me and said ‘You have to say yes, because I wrote this for you.‘“
- ↑ Pressemitteilung vom 10. September 2009
- ↑ The 4th Annual Power 50 - 1. Ellen DeGeneres, April 2010
- ↑ The 2nd Annual Power 50, April 2008
- ↑ The Power 50, April 2007
- ↑ Out Magazine’s 3rd Annual Power 50, outinamerica.com, 9. April 2009
- ↑ Ellen DeGeneres will heiraten
- ↑ Ellen DeGeneres Yahoo.com: DeGeneres and de Rossi wed in California (englisch)
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