- Embedded-PC-System
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Unter einem Embedded-PC versteht man einen modular aufgebauten, sehr kompakten, Industrie-PC. Er ist ein eingebettetes System, dessen Rechnerarchitektur sich am Standard-PC orientiert. Bei diesem Computer werden nur die Komponenten in das System eingefügt, die auch für die entsprechende Anwendung benötigt werden – so kann ein Embedded-PC z. B. „headless“ betrieben werden, d. h. ohne Anzeige wie Monitor oder Display und Bediengeräte wie Maus und Tastatur; die entsprechende Schnittstelle könnte dann weggelassen werden. Wegen der geringen Leistungsaufnahme werden diese PC meistens lüfterlos und wegen des geringen Speicherplatzbedarfs ohne Festplatte (dann z. B. mit CF-Karte) ausgestattet. Embedded-PC finden Einsatz in Produkten der Automobilindustrie, Verkehrstechnik, Produktions- und Fertigungstechnik, Telekommunikation und mehr. Immer leistungsfähigere Prozessoren ermöglichen den Einsatz von Embedded-PCs zur Steuerung komplexer Maschinen und Anlagen. Als dezentrale Maschinensteuerung kommen Systeme mit integrierter Sensor-Aktor-Verdrahtung zum Einsatz. Embedded-PCs werden auch in der Gebäudeautomatisierung eingesetzt.
Vorteile der Standard-PC-Architektur gegenüber anderen Architekturen ist die für viele Entwickler gewohnte Hardware- und Software-Umgebung und die Verfügbarkeit entsprechender PC-Software und Entwicklungsumgebungen.
In der Regel besteht ein Embedded-PC aus folgenden Komponenten:
- CPU-Grundmodul mit Netzteil
- Systemschnittstellen (z. B. RS232/422/485, USB/DVI, Ethernet)
- Feldbusschnittstellen wie Profibus oder Industrial Ethernet
- Busklemme
- Embedded-PC-Betriebssystem, z. B. DOS, Windows XP embedded, Windows CE, Linux embedded, VxWorks
Embedded-PCs werden dort eingesetzt, wo die Eigenschaften und Rechenleistungen von Industrie-PCs erforderlich sind, andererseits aber deren preisliches Einstiegsniveau unter 1000 oder sogar unter 500 € liegen sollten. Er kann direkt auf der Hutschiene oder über Winkel auf kleinstem Raum montiert werden.[1] Vorzugweise wird er jedoch in einem Schaltschrank eingebaut. Trotz der Kompaktheit des Systems können leistungsstarke Prozessoren wie Intel Pentium M und Arbeitsspeicher bis 2 GiB realisiert werden. Das Embedded-PC-Betriebssystem muss nicht heruntergefahren werden.[2]
Der wachsende Markt für diese Geräte wird mit einer eigenen Messe bedient, der embeddedworld in Nürnberg.
Beispiele entsprechender Kleinsysteme
- ALIX
- EPIA
- Microbox
- Soekris
- Wireless Router Application Platform (WRAP)
Siehe auch
Quellen und Literatur
- ↑ MM MaschinenMarkt online zu Hutschienen-PCs (2007)
- ↑ SSV Embedded PCs, Design&Elektronik-Magazin, August 2007, Seite 86.
- Hans-Joachim Blank: Das Embedded PC Handbuch, Freiburg, 2000, ISBN 3-7723-4274-4
- Ina Schwabe, Hartmut Rogge: Embedded Intelligence '98, Poing, 1998.
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