- Emil Gustav Lisco
-
Emil Gustav Lisco (* 13. Januar 1819 in Berlin; † 8. Februar 1887) war ein deutscher protestantischer Pfarrer.
Er war der Sohn des Theologen Friedrich Gustav Lisco und kam im Studium mit der liberalen Theologie in Berührung. 1845 wurde er Pfarrer an der Marienkirche in Berlin, 1859 an der Neuen Kirche.
Emil Lisco gehörte zu den Opponenten gegen die Staatskirchenpolitik von Friedrich Wilhelm IV.. Seine liberale Theologie stand in scharfem Gegensatz zum lutherisch-konfessionellen Pietismus des Erweckungspredigers Gustav Knak.
1868 wurde er von der Universität Heidelberg zum Ehrendoktor ernannt.
1872 war Emil Lisco durch seinen Vortrag „Über das apostolische Glaubensbekenntnis“ neben Karl Sydow der Auslöser des Apostolikumsstreits indem er die Jungfrauengeburt und die Höllenfahrt Christi als Legenden bezeichnete, was zu einem disziplinarischen Verweis führte. Aufgrund einer Selbstanzeige wegen Nichtgebrauchs des Apostolikums wurde er aus dem Pfarrdienst entlassen.
Emil Lisco ist der Vater des Politikers Hermann Lisco.
Werke
- Vollenden wir das Werk Luthers! Ein Wort an evangelische Christen, Berlin 1846
- Christliche Lehre. Ein Hilfsbuch für evangelische Confirmanden und Confirmierte, Berlin 1860
- Schleiermacher's Reden über die Religion und Chateaubriand's Geist des Christentums, 1868
- Zustände des sittlichen und kirchlichen Lebens in Berlin, Berlin 1868
- Berlin und der Protestantismus, Protestantische Vorträge I, H. 5, 1870
- Das apostolische Glaubensbekenntnis, Protestantische Vorträge III, H.4, 1872
- Der Glaube an den Heiligen Geist, Protestantische Vorträge V, H. 5, 1873
Weblinks
- Emil Gustav Lisco. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
Wikimedia Foundation.