- Enameloid
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Der Zahnschmelz (gr. Enamelum, früher lat. Substantia adamantinea) ist die äußere Schicht der Zähne der Landwirbeltiere (Tetrapoda) und liegt im Bereich der Zahnkrone dem Dentin auf.[1]
Im Körper des Menschen ist Zahnschmelz das härteste Gewebe (Mohshärte 5[1]). Er enthält Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium und Carbonat, daneben Protein und Fett. Schmelz ist zu 95 % anorganisch und besteht weitgehend aus dem Phosphat Hydroxylapatit [Ca5(PO4)3OH]x2. Diese Substanz ist säurelöslich.
Elektronenmikroskopisch besteht Zahnschmelz aus bandförmigen Kristalliten, die in Bündeln gruppiert sind. Diese werden als Prismen bezeichnet und verlaufen meist perpendikulär (im 90°-Winkel) zur Schmelzoberfläche. Schmelzprismen sind jedoch auf die Zähne der Säugetiere beschränkt[1]. Schmelz zeigt entsprechend seinem Bau ein Farbspektrum, das von rötlich bis blaugrau reicht. Durch die Lichtbeugung an den kleinsten Bestandteilen kommt es zu einem Schillern. Des Weiteren zeigt er eine Opaleszenz.Zahnschmelz wird ontogenetisch im Ektoderm in einem besonderen Schmelzorgan von Adamantoblasten durch Biomineralisation gebildet[1], Zellen epithelialen Ursprunges, die der Hertwigschen Epithelscheide entstammen.
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Zahnheilkunde
Zahnschmelz ist nicht von Nerven durchzogen und kann nicht nachgebildet werden. Daher verursacht die Zahnkaries keine Schmerzen, muss jedoch entfernt und der Zahn mit anderen Materialien „repariert“ werden. Jedoch kann eine Schmelzkaries durch Ernährungslenkung und häufige Gabe niedrig dosierter Fluoride (Fluoridierung) wieder remineralisiert werden (Ersetzen der OH-Gruppe im Apatit durch Fluor zu Fluorapatit). Erst wenn die Karies die Schmelzschicht durchbrochen hat und sich im darunter liegenden Dentin ausbreitet, ist im Sinne der minimalinvasiven Zahnheilkunde eine Füllungstherapie angezeigt.
Die Verminderung des Schmelzes kann auf mechanischem Weg erfolgen, in der Regel durch Abrasion bei zu häufigem und kräftigem Bürsten im Rahmen der Zahnpflege. Der chemische Prozess, z. B. durch säurehaltige Nahrungsmittel, führt beim Zahnschmelz zur Erosion.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Ulrich Lehmann: Paläontologisches Wörterbuch. 4. Auflage. Enke Verlag, Stuttgart, 1996. Seite 213
Weblinks
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