- Endemismus
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In der Biologie verwendet man die Bezeichnung Endemiten (ungenau oft auch „Endemismen“ im Plural) für Pflanzen und Tiere, die nur in einer bestimmten, klar räumlich abgegrenzten Umgebung vorkommen. Diese sind in diesem Gebiet endemisch. Dabei kann es sich um Arten, Gattungen oder Familien von Lebewesen handeln, die ausschließlich auf bestimmten Inseln oder Inselgruppen, Gebirgen, in einzelnen Tälern oder Gewässersystemen heimisch sind. Beispiel: Die Darwinfinken sind auf den Galápagos-Inseln endemisch, da sie weltweit nirgendwo sonst vorkommen.
In Deutschland gibt es vergleichsweise wenig Endemiten (0,1 %), beispielsweise das Wismarer Hügel-Fingerkraut (Potentilla wismariensis) und die Rhönquellschnecke (Bythinella compressa).
Eine Festlegung, bis zu welcher Flächengröße dieser Begriff verwendet wird, gibt es nicht. Es wäre wenig sinnvoll, eine Tier- oder Pflanzenart für einen ganzen Kontinent als endemisch zu bezeichnen. Dagegen kann eine solche Charakterisierung für eine höhere taxonomische Einheit aussagekräftig sein. Beispielsweise sind die Vertreter der Pflanzenfamilie Bromeliengewächse von Natur aus auf Amerika beschränkt. Je kleiner der zur Verfügung stehende Lebensraum ist, desto größer ist meist die Gefährdung der endemischen Taxa. Schon geringe Veränderungen im Habitat können zum Aussterben des gesamten Taxons führen.
Die Anwendung auf politische Grenzen ist nur im Rahmen der Roten Liste gefährdeter Arten üblich.
Literatur
- Lexikon der Biologie. 5. Band, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 2004. ISBN 3-8274-0330-8
Weblinks
- Westfalen regional - Endemiten in Westfalen
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