Entführung von Jakub Fiszman

Entführung von Jakub Fiszman

Die Entführung und Ermordung von Jakub Fiszman ereignete sich 1996 in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Tathergang

Der Unternehmer Jakub Fiszman wurde am 1. Oktober 1996 auf dem Firmengelände seiner Exportfirma in Eschborn überwältigt, verschleppt und dabei verletzt. Die Behörden bewahrten Stillschweigen über den Fall. Die Entführer verlangten 3,5 Millionen Mark Lösegeld. Am 10. Oktober 1996 wurde das Lösegeld von vier Millionen D-Mark an der vereinbarten Stelle abgelegt und von den Tätern abgeholt.

Das hessische Landeskriminalamt informierte am 12. Oktober 1996 die Öffentlichkeit. Am 16. Oktober 1996 nahm die Polizei drei Männer – darunter Vater und Sohn Rainer und Sven Körppen – und zwei Frauen fest. Das komplette Lösegeld wurde in Wiesbaden ausgegraben. In einem unwegsamen Waldgelände suchten über 500 Polizisten nach Fiszman. Am 19. Oktober 1996 fand die Polizei mit Hilfe von Spürhunden die bereits stark verweste Leiche von Fiszman in Reckenroth im Taunus.

Der Unternehmer wurde am 22. Oktober 1996 unter großer öffentlicher Anteilnahme beigesetzt.

Hintergründe zur Person

Jakub Abraham Fiszman (* 28. Juli 1956; † 3. Oktober 1996[1] in einem Waldstück bei Reckenroth im Rhein-Lahn-Kreis) war ein deutscher Geschäftsmann aus Frankfurt am Main und Sohn von Uszer J. Fiszman. Er war einer der reichsten Frankfurter Bürger und jüdischer Abstammung. Sein Vater wurde in den 1960er- bis 1980er-Jahren mit Immobiliengeschäften und als Importeur von JVC-Audio-Unterhaltungselektronikgeräten vermögend.

1978 verkaufte Fiszman die Mehrheit an der JVC-Vertretung an den Mutterkonzern. Das Osteuropageschäft mit JVC-Geräten wurde behalten und nach dem Tod des Vaters vom Sohn durch die OWEC Ost-West Electronic GmbH fortgeführt.

Strafprozess

Am 2. Oktober 1997 begann der Prozess gegen die beiden Entführer. Der Vater Rainer Körppen wurde am 1. Oktober 1998 wegen Mordes und erpresserischen Menschenraubes unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld zu lebenslanger Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Der Sohn Sven Körppen, der wegen erpresserischen Menschenraubes und Beihilfe zum Mord zu zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde, kam im Mai 2006 wieder frei. Er nahm sich im November 2010 das Leben.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artikel vom 1. Oktober 1998 Fiszman - Die Chronik, im Archiv der Rhein-Zeitung (abgerufen am 18. Mai 2011)
  2. Artikel vom 2. Dezember 2010 im Wiesbadener Kurier (abgerufen am 12. Dezember 2010)

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