- Eoin O’Duffy
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General Eoin O’Duffy (* 20. Oktober 1892 im irischen County Monaghan; † 30. November 1944) war Mitglied des Dáil Éireann, der unteren Kammer des irischen Parlaments, Anführer der Irish Republican Army, Bevollmächtigter der Garda Síochána, Anführer der Army Comrades Association, erster Parteichef der Fine Gael und schließlich Kommandeur der irischen Brigade, die im spanischen Bürgerkrieg im Jahr 1937 für insgesamt sechs Monate auf nationalspanischer Seite kämpfte. Er selbst nannte sich einst den "drittwichtigsten Menschen in Europa", nach den faschistischen Diktatoren Adolf Hitler und Benito Mussolini.
Inhaltsverzeichnis
Kindheit und Jugend
Eoin O'Duffy wurde als Owen O'Duffy im Örtchen Lough Egish in der Nähe von Castleblayney im County Monaghan geboren. Er machte seine Ingenieursausbildung in Wexford und arbeitete anschließend als Ingenieur und Architekt in Monaghan. Zudem war er führendes Mitglied der Gaelic Athletic Association in Ulster.
Der Unabhängigkeitskrieg
Bereits 1917 trat O'Duffy der Irish Republican Army bei und nahm aktiv am Anglo-Irischen Krieg teil. So war er im Februar 1920 an der Besetzung einer Kaserne der Royal Irish Constabulary durch die IRA in Ballytrain in der Nähe seiner Heimat beteiligt. Obwohl er einige Male gefangen genommen wurde, gelang es ihm bereits 1921, zum Direktor der Armee der IRA aufzusteigen. Doch bereits im Mai desselben Jahres wechselte er als Abgesandter seiner Heimatregion in das Parlament der Republik Irland. Aber schon im Januar 1922 ersetzte er wiederum Richard Mulcahy an der Spitze der IRA. Zu diesem Zeitpunkt war er europaweit der jüngste Mann, der jemals zum General befördert wurde. Diese Ehre musste er allerdings schon wenige Jahre später wieder an Francisco Franco abtreten.
Irischer Bürgerkrieg
Im Jahr 1921 unterstützte O'Duffy den anglo-irischen-Vertrag, der die Schaffung eines irischen Freistaates unter konstitutioneller Anbindung an Großbritannien vorsah. Im irischen Bürgerkrieg, der zwischen Befürwortern und Gegnern des Vertrages ausgefochten wurde, kämpfte O'Duffy auf Seiten der regulären irischen Truppen. Er eroberte die Stadt Limerick im Juli 1922, wurde dann allerdings in der Schlacht von Kilmallock südlich der Stadt gestoppt.
Nach der Schaffung des irischen Freistaates 1922 wurde O'Duffy Bevollmächtigter für die Garda Síochána, die irische Nationalpolizei. Der General erhielt dabei viel Anerkennung für die Schaffung einer weithin respektierten und unpolitischen Polizei.
Nach den irischen Wahlen 1933 wurde er durch Ministerpräsident Éamon de Valera von seinem Posten abberufen. Offiziell begründet wurde dies damit, dass O'Duffy aufgrund des Konfliktes im irischen Bürgerkrieg gegenüber der neuen Regierung nicht neutral auftreten könne. Es wird allerdings vermutet, dass diese Entscheidung auch damit zusammenhing, dass O'Duffy ein Jahr zuvor den damaligen Premierminister W.T. Cosgrave gedrängt haben soll, sich mit militärischen Mitteln an der Macht zu halten. O'Duffy wurde eine vergleichbare Stelle im öffentlichen Dienst angeboten, er lehnte dies aber ab.
Der in der Vorgängerregierung involvierte irische Politiker Ernest Blythe gab später bekannt, dass O'Duffy auch ohne den Regierungswechsel seinen Job verloren hätte, da auch die zuvor amtierende Regierung von O'Duffys Putschplänen alarmiert war.
Werke
Crusade in Spain. London 1938
Literatur
Volker Beismann: "We did our duty, we went to Spain". Irische Freiwillige für Franco. in: Der andere Mohler. Lesebuch für einen Selbstdenker. Armin Mohler zum 75. Geburtstag. Limburg: San Casciano 1995
Fearghal McGarry: Eoin O'Duffy: A Self-Made Hero. Oxford: Oxford University Press 2008
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