- Erbsenzähler
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Erbsenzähler (oder Erbsenzählerei) bezeichnet umgangssprachlich und ironisch abwertend einen auf Genauigkeit und Vollständigkeit bedachten Menschen.
Herkunft
Der umgangssprachliche Begriff des Erbsenzählers für pingelige Korrektheit (Pedanterie) stammt von einem Ausspruch eines Zeitgenossen über Karl Baedeker, einen Herausgeber von Reiseführern. Beim Besteigen des Mailänder Doms ertappte der westfälische Freiherr Gisbert von Vincke 1847 Baedeker dabei, wie dieser alle 20 Stufen stehen blieb und eine trockene Erbse von der Westen- in die Hosentasche steckte. Mit 20 multipliziert, ergab die Zahl der Erbsen plus Reststufen die präzise Stufenangabe für den späteren Reiseführer. Beim Abstieg machte er dann die Gegenprobe. Eben jener Genauigkeit verdankt er vermutlich auch seine Verewigung in Jacques Offenbachs Operette „La Vie Parisienne“, in deren englischer Übersetzung es heißt: „Kings and governments may err, but never Mr. Baedeker“.
Literatur
- Bernd Schiller: Baedeker geliftet: Kneipen neben Kathedralen. In: Deutsches Ärzteblatt, Band 103, Ausgabe 14, 7. April 2006, Seite [27].
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