- Erbshausen-Sulzwiesen
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Erbshausen-Sulzwiesen ist der größte Ortsteil der Gemeinde Hausen bei Würzburg im Nordosten des unterfränkischen Landkreis Würzburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Erbshausen-Sulzwiesen liegt auf einer Höhe von 280 m ü. NN und hat ca. 900 Einwohner, von denen die meisten in Würzburg arbeiten. Der Ort liegt im Landkreisdreieck Würzburg - Main-Spessart - Schweinfurt, fast mittig zwischen den beiden regionalen Oberzentren Würzburg und Schweinfurt und direkt am Naherholungsgebiet Gramschatzer Wald, das 500 Meter vom Ortsende entfernt beginnt. Eine Sehenswürdigkeit ist die nahe dem Augustinerkloster Fährbrück aufragende von 1685 bis 1697 erbaute barocke Wallfahrtskirche Mariae Himmelfahrt. Ein beliebter Anziehungspunkt ist auch der Barfußpfad Gramschatzer Wald im Gewerbegebiet und der Heimatweg, der den Ort mit Hausen bei Würzburg, Rieden und Fährbrück verbindet.
Erbshausen-Sulzwiesen hat direkten Anschluss an die A 7 Würzburg-Kassel über die auf Gemeindegebiet liegende Autobahnanschlussstelle Gramschatzer Wald. Im ÖPNV bestehen Busverbindungen nach Würzburg.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes geht auf das Jahr 1164 zurück. Es sind Mitglieder der Benediktinerabtei Schlüchtern bei Fulda, denen die beiden Dörfer Erbshausen und Sulzwiesen ihr Entstehen verdanken, während die Nachbarorte Hausen bei Würzburg und Fährbrück von der Abtei Neustadt am Main gegründet wurden. Der Bischof von Würzburg bestätigt im Jahre 1167 dem Abt Ulrich vom Kloster Schlüchtern seine Besitzungen in Sulzwiesen, die ein Ritter Otto von Wickershausen diesem Kloster geschenkt hatte. Das Kloster legte den Grund zum späteren Dorf Sulzwiesen. Weil Sulzwiesen aber zur damaligen Zeit wegen der vielen Quellen recht feucht und nass war, fing man wohl an, in geringer Entfernung auf einer kleinen Anhöhe eine neue Ansiedlung, das heutige Erbshausen, anzulegen.
Eine wichtige Rolle spielten lange die Herren von Wilhelm von Grumbach. Bauernkrieg, Markgräflerkrieg, der Einmarsch des Schwedenheeres und manche andere politischen Wirren brachten auch über Erbshausen und Sulzwiesen viel Leid. Dazwischen tat die Pest ihr Übriges.
Bis Ende des 16. Jahrhunderts waren die Herren von Grumbach die Vögte oder Lehnsherren des Dorfes, dann fiel Erbshausen-Sulzwiesen an das Hochstift Würzburg. 1814 schließlich wird das Frankenland dem Königreich Bayern zugeteilt. Laut Aufzeichnungen des Ordinariats Würzburg gehörte Erbshausen-Sulzwiesen zuerst zu Fährbrück und nach der Zerstörung Fährbrücks im Bauernkrieg zur Pfarrei Bergtheim. Ab 1899 wurde Erbshausen-Sulzwiesen seelsorgerisch vom Augustinerkloster Fährbrück betreut.
1972 kam Erbshausen-Sulzwiesen, das vorher 110 Jahre dem ehemaligen Landkreis Karlstadt angehörte, durch die Gebietsreform in Bayern zum Landkreis Würzburg. Im Zuge der Gemeindegebietsreform verlor der Ort 1978 seine Selbstständigkeit. Die bisher selbstständigen Gemeinden Erbshausen-Sulzwiesen, Hausen und Rieden schlossen sich unter dem Gemeindenamen Hausen bei Würzburg zu einer neuen Einheitsgemeinde zusammen. Sitz der Verwaltungsgemeinschaft wurde zunächst Bergtheim, später dann selbst die Gemeinde Hausen bei Würzburg.
Im Laufe des letzten Jahrhunderts ist Erbshausen-Sulzwiesen zu einem einheitlichen Dorf mit heute rund 900 Einwohnern weitgehend zusammen gewachsen. Durch die Ausweisung von Baugebieten kam es in den letzten Jahren zu einer regen Bautätigkeit und zu einem beträchtlichen Anwachsen der Einwohnerzahl.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Klöster und Kirchen
Wann in Erbshausen-Sulzwiesen erstmals eine Kirche oder Kapelle entstand, liegt im Dunkeln. Man kann annehmen, dass dies etwa 1160 geschehen ist. Die Sorge der Klöster - hier die Benediktinerabtei Schlüchtern - richtete sich nicht nur auf die Besiedlung, sondern auch auf das Seelenheil ihrer Untergebenen. Ein weiterer Hinweis für eine frühzeitige Kapelle könnte auch der Kirchenpatron St. Albanus sein, der, wie die Patrone von Hausen bei Würzburg und Fährbrück, St. Wolfgang bzw. St. Gregor, in engster Beziehung zum Benediktinerorden steht.
Die alte, noch vorhandene, aber profanierte Kirche in Erbshausen geht zurück auf Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1573–1617). Julius Echter von Mespelbrunn ließ 1598 eine Kirche errichten, deren nachgotischer, gedrungener Turm mit dem Spitzhelm, der typische „Echterturm“, schon von Weitem erkennbar ist. Der Fürstbischof trennte die Gemeinden Hausen bei Würzburg, Erbshausen und Sulzwiesen von der Pfarrei Bergtheim, die nach der Zerstörung Fährbrücks im Bauernkrieg Sitz wurde. Er errichtete im Jahr 1613 eine neue Pfarrei zu Hausen bei Würzburg und gliederte ihr Erbshausen mit Sulzwiesen als Filiale ein. Ein neues größeres Langhaus wurde 1794 angebaut. Anfang der 1970er Jahre wurde unter Pater Odwin Lindner eine neue, den Richtlinien des Zweiten Vatikanischen Konzils entsprechende katholische Kirche erbaut. Sie diente als Ersatz für den zu klein gewordenen Vorgänger aus der Zeit Julius Echters und wurde am 23. Juni 1973 von Weihbischof Alfons Kempf konsekriert. Sie übernahm den Kirchenpatron der alten Kirche, St. Albanus. Die alte Kirche wurde an einen Künstler verkauft und diente ihm und seiner Familie viele Jahre als Wohnung und Atelier.
Seit Mitte des Jahres 2008 bewohnen drei neue Künstler den Sakralbau. Ganz im Sinne der Ahnen füllen Sie die weiten Hallen mit dem güldenen Odem der digitalen Künste. Gleichsam tragen Sie Sorge für den gewesenen Gottesacker und entlocken ihm in gnadenvoller Einheit von Hand und Herz immer neue Preziosen, die Leib und Seele erquicken.
Fachwerkhäuser
Hinter der ehemaligen Kirche in Erbshausen liegt an der Straße der Fachwerkbau der alten Schule. Das Nachbarhaus beim Friedhof ist nach Jugendstilart auf beiden Langhausseiten unter dem Dach mit Kindern bemalt, die eine lange Girlande tragen. Neben dem ehemaligen Gasthaus Stühler, gegenüber der Dorflinde am ehemaligen Feuerwehrhaus, steht im rosenumrankten Gärtchen ein hübscher Fachwerkbau aus dem 17. oder 18. Jahrhundert. Kräftige, verzahnte Schrägkreuze füllen die Fächer unter den Fenstern. Auf der anderen Seite der zum Dorfplatz erweiterten Straße findet man zwei weitere, malerische Fachwerkbauten als schönen Ortsabschluss. Zum ehemaligen Weiler Sulzwiesen zieht das andere Gemeindeende hin. Auffallend sind hier die großen, gut gehaltenen Anwesen.
Backhäusle
Im Jahre 1838 wurde das Gemeindebackhaus („Backhäusle“) in Sulzwiesen von Herrn Mitesser aus Hausen bei Würzburg erbaut. Die Kosten für die Errichtung betrugen damals 423 Gulden. Da das Läuten der Kirchenglocken in Erbshausen für die Sulzwiesener Einwohner nicht immer hörbar war, entschied sich der Gemeinderat für die Anschaffung einer Glocke. Gestiftet wurde das Glöcklein mit einem Durchmesser von 49 Zentimetern und einem Gewicht von 1,5 Zentnern im Jahre 1845 für 60 Gulden von Johann Keller aus Sulzwiesen. 1847 wurde zum ersten Mal ein Jahreslohn von fast fünf Gulden (ca. vier Euro) für das mehrmalige Läuten zum Engel des Herrn am Tage bezahlt. Diese Glocke und die Glocken der Erbshäusener Kirche mussten 1942 im Zweiten Weltkrieg für Kriegsmaterial geopfert werden. 1949 bestellte Pater Raphael eine neue Glocke mit der Aufschrift Gloria in excelsis Deo und einem Durchmesser von 37,5 Zentimetern. Das „Blootzglöckle“ wurde regelmäßig per Hand an einem Glockenstrang zum Schwingen und Tönen gebracht. Die Form des Kreuzes auf dem Dach wird als Patriarchalkreuz oder „Caravacakreuz“ bezeichnet.
Die einzelnen Familien konnten damals regelmäßig ihren Brotvorrat für 14 Tage backen. Vor dem Brotbacken wurden meistens Apfel-, Zwetschgen- und Kaseblootz und zur Weihnachtszeit auch Plätzchen gebacken. Zur Kirchweihzeit wurden Gänse und Enten knusprig gebraten, die von jungen Burschen aus dem Backofen entwendet und heimlich verspeist wurden.
Bis 2003 stand das „Backhäusle“ unbenutzt am Ortsausgang nach Hausen bei Würzburg. Aus der Bevölkerung kam der Wunsch nach einer Sanierung. Zum 25-jährigen Gemeindejubiläum im Mai 2003 wurde der Innenraum geputzt und neu gestrichen. Im September des gleichen Jahres haben bis zu 25 freiwillige Helfer ausgeräumt, den Dachstuhl repariert und das Dach wieder eingedeckt. Die etwa 30 Kilogramm schwere Bronzeglocke wurde nach einer Generalüberholung in der Passauer Glockengießerei Rudolf Perner im Januar 2004 anschließend wieder an ihrem ehemaligen Platz, an die Glockenstube, angebracht. Am 26. Januar 2004 konnte dann das Glöcklein nach fünfjährigem Ruhestand wieder klingen. Das Läuten erfolgt nun elektronisch mit einer Glockenläutanlage dreimal am Tag um 6, 12 und 18.30 Uhr. Als alle Sanierungsarbeiten am „Backhäusle“ beendet wurden, feierten die Erbshausener-Sulzwiesener das mit einem „Backofenfest“ am 2. Mai 2004. Da nun auch das Schamott-Gewölbe des Backofens neu gemauert wurde, können im „Backhäusle“ wieder Brot und Blootz gebacken werden.
Bildstöcke
Am Eingang zur Holundergasse (in der Nähe der alten Kirche) trifft man auf einen alten Bildstock mit dem ungewöhnlichen Thema „vom Blutwunder zu Walldürn“. Am Ortsrand von Erbshausen, unweit vom Gewerbegebiet entfernt, stößt man auf einen gut erhaltenen Prozessionsaltar mit dem Thema der Vierzehn Nothelfer.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Erbshausen-Sulzwiesen liegt direkt an der Autobahn 7 Würzburg - Kassel, Abfahrt Gramschatzer Wald. Der Ort ist ebenso an die Bundesstraße 19 von Würzburg nach Schweinfurt angeschlossen und an das Rad- und Wanderwegenetz Heimatweg sowie an das Main-Werra-Radnetz angebunden. Im ÖPNV wird der Ort über die Buslinie 46 von Würzburg aus im Linienverkehr erschlossen.
Einrichtungen
Erbshausen-Sulzwiesen besitzt eine katholische Kirche, einen Kindergarten, eine Grundschule, eine Freiwillige Feuerwehr (FF), eine Mehrzweckhalle, einen DJK-Sportverein und ein Gewerbegebiet an der A 7.
Grundschule
Bis 1676 hatte der Ort keinen Lehrer. Die Kinder wurden - soweit überhaupt - im benachbarten Hausen unterrichtet. 1677 wurde ein eigener Lehrer genannt; unterrichtet wurde damals in einer Mietwohnung. Von 1678 bis 1680 wurde das erste Schulhaus in Erbshausen gebaut. Es wurde 1788 wegen Baufälligkeit eingerissen und neu aufgebaut. Rund 90 Jahre später, 1879, wurde eine neue Schule nebenan gebaut, die man 1905 aufstockte, weil sie zu klein geworden war.
Am 20. November 1963 wurde die neue Grundschule in Erbshausen-Sulzwiesen eröffnet. Sie wurde zum Schuljahresanfang im September 1963 bezogen und einen Monat später eingeweiht. Steigende Schülerzahlen und die bestehende Schulraumnot hatten die Gemeinderäte von einst veranlasst, den Neubau zu beschließen. Unter Bürgermeister Franz Beck wurde im Februar 1962 mit dem Bau begonnen. Hanns Habinger aus Karlstadt war der Architekt der Schule. Stolz sind die Dorfbewohner auf ihre neue Schule gewesen, in der in den Anfängen 140 Kinder von der ersten bis achten Klasse unterrichtet wurden.
Freiwillige Feuerwehr
Vor Gründung der Freiwilligen Feuerwehr führte bei Brandfällen die gesamte Einwohnerschaft die Löscharbeiten aus. Die Leitung hatten einige fachkundige Männer, die eine genaue, vorgeschriebene Feuerordnung zu beachten hatten. Schon 1550 erschien eine Feuerordnung, die im Laufe der nächsten Jahrhunderte ergänzt und aufs Schärfste zu halten befohlen wurde. Die Freiwillige Feuerwehr Erbshausen-Sulzwiesen entstand im Jahre 1875: Am 1. August 1875 erklärten sich 30 junge Männer, eine Feuerwehr in hiesiger Gemeinde zu gründen. Während der Kriegszeit von 1939 bis 1945 bestand die Wehr hauptsächlich aus Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren, ebenso waren einige Löschgruppen der weiblichen Jugend ausgebildet. Am 24. Februar 1944 waren die Löschgruppen bei den durch Brandbombenabwürfen über Sulzwiesen ausgebrochenen Bränden eingesetzt; vier Scheunen brannten nieder.
Mehrzweckhalle
Der Wunsch zum Bau einer Mehrzweckhalle oder einer Turn- und Veranstaltungshalle bestand in Erbshausen-Sulzwiesen schon seit vielen Jahren. Ausgelöst wurde dieser Wunsch vor allem dadurch, dass der Anfang der fünfziger Jahre erbaute Gemeindesaal, in dem gesellschaftliche und kulturelle Veranstaltungen des Ortes abgehalten wurden, bereits einige Jahre später zum gemeindlichen Kindergarten umfunktioniert wurde. Hierdurch war die Benutzung des Saals sehr erschwert und später fast vollkommen ausgeschlossen. So gab es viele Jahre hindurch so gut wie keine Möglichkeiten, größere Veranstaltungen in Erbshausen-Sulzwiesen durchzuführen. Besonders darunter zu leiden hatte das hier traditionsreiche Laientheaterspiel. Zwar konnte hin und wieder einmal eine Ausnahmegenehmigung zur Aufführung eines Theaterstückes erwirkt werden, auf die Dauer gesehen konnte dies keine befriedigende Lösung darstellen und wirkte sich auch nachteilig auf das Theaterspiel selbst aus. Auch der Vereins- und Schulsport litt sehr am Mangel einer Turnhalle. Nach dem Zusammenschluss mit Hausen bei Würzburg und Rieden zur neuen Gemeinde Hausen bei Würzburg im Jahre 1978 sah man sich in Erbshausen-Sulzwiesen auch dadurch benachteiligt, dass hier im Gegensatz zu den anderen Ortsteilen wegen des fehlenden Veranstaltungssaales keine Gemeindeveranstaltungen wie z. B. Bürgerversammlungen und dergleichen abgehalten werden konnten. All dies zusammen ließ aus dem Wunsch zum Bau einer Mehrzweckhalle eine Notwendigkeit entstehen. Bereits Anfang der siebziger Jahre waren Überlegungen zum Bau einer Turn- oder Sporthalle in Erbshausen-Sulzwiesen angestellt worden. Die bereits gefertigten Pläne scheiterten seinerzeit jedoch an den fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten. Öffentlich erhoben wurde die Forderung zum Bau einer Mehrzweckhalle in Erbshausen-Sulzwiesen im Zuge der Gemeindegebietsreform im Jahre 1978. Nach Bildung der Gemeinde Hausen bei Würzburg griff schließlich die DJK Erbshausen-Sulzwiesen als größter örtlicher Verein diese Forderung auf. Vor allem das zu diesem Zeitpunkt neu angelaufene staatliche Förderungsprogramm des Mehrzweckhallenbaus mit seinen recht guten Zuschussmöglichkeiten erweckte berechtigte Hoffnungen auf Realisierung des Hallenbaues. Bestärkt wurde die Vorstandschaft der DJK in ihrem Vorhaben dadurch, dass seinerzeit in vielen Gemeinden der näheren und weiteren Umgebung ebenfalls Veranstaltungs- und Mehrzweckhallen im Entstehen waren. So stellte die DJK Erbshausen-Sulzwiesen schließlich Anfang 1979 bei der Gemeinde offiziell den Antrag, eine neue Mehrzweckhalle in Erbshausen-Sulzwiesen zu bauen. Am 14. März 1979 befasste sich der Gemeinderat erstmals mit dem Vorhaben und erkannte auch sofort die Notwendigkeit und Wichtigkeit einer Mehrzweckhalle für Erbshausen-Sulzwiesen an. In einer gemeinsamen Aussprache mit der Vorstandschaft der DJK Erbshausen-Sulzwiesen legte man eine Grundkonzeption für einen eventuellen Hallenbau fest. Nach entsprechender Vorplanung beschloss der Gemeinderat am 20. November 1979 mit Mehrheit den Bau der Mehrzweckhalle durch die Gemeinde. Über den Standort der Mehrzweckhalle war man sich bereits seit langem einig. Möglichst nahe am Sportplatz sollte sie stehen. Damit sollten auch alle Möglichkeiten für ein späteres sport- und gesellschaftliches Zentrum in der Mitte von Erbshausen-Sulzwiesen offengehalten werden. Die von der Gemeinde bereits erarbeiteten Vorplanungen wurden im Wesentlichen übernommen. Zur Unterstützung des Architekten bei der Planung und zur fachgerechten Durchführung des Projektes rief man noch einen Bauausschuss ins Leben. Am 6. September 1980 war es dann soweit, dass der erste Spatenstich zum Mehrzweckhallenbau ausgeführt werden konnte. Mit Eifer gingen dann die Mitglieder und die übrigen Ortsbürger ans Werk. Der lange Winter 1980/81 unterbrach jedoch die Arbeiten einige Monate. Im zeitigen Frühjahr ging es dann mit frischem Elan wieder ans Werk, so dass der Rohbau bereits im Sommer fertiggestellt war. Am 5. Juli 1981 feierte man das Richtfest mit einer festlichen Veranstaltung. Bis zu 500 freiwillige Arbeitsstunden und mehr haben einige Helfer geleistet. So ist es nicht verwunderlich, dass am gesamten Hallenbau eine Eigenleistung von circa 15.000 freiwilligen Arbeitsstunden zusammen kam. Fest stand von Anfang an, dass sich Größe und Ausstattung der Mehrzweckhalle nach den vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten zu richten haben. Aufgrund dessen wurde das Kostenlimit für den Hallenbau auf 1 Million DM begrenzt. Den Hauptanteil von 750.000 DM hatte aufgrund ihrer Zusage die Gemeinde zu finanzieren. Besonders zu betonen ist, dass der tatsächliche Wert der fertiggestellten Mehrzweckhalle weit höher liegt als im Finanzierungsplan angegeben. Nach Schätzung eines Sachverständigen dürfte der Wert der Mehrzweckhalle circa eine Million Euro betragen. Möglichst vielseitig und vielfältig verwendbar sollte die neue Halle sein, das war die Grundüberlegung der Planung. So entstand ein Gebäude mit den Außenmaßen von 38 x 22 Meter. Als Hallengröße wurde das Normmaß einer Einfachturnhalle 15 x 27 Meter (Höhe 5,50 Meter) gewählt. Zusätzlich wurde eine feststehende Bühne mit einer Fläche von circa 65 Quadratmetern eingebaut, die alle möglichen Darbietungen und Vorführungen, besonders aber das heimische Theaterspiel ermöglichen soll. Die Jugend erhielt zwei Räume zur Abhaltung von Gruppenveranstaltungen und Zusammenkünften. Die Halle ist aufgrund ihrer Größe und Ausstattung für Sportzwecke (Korbball, Volleyball, Hallentennis, Tischtennis, Leichtathletik, Schulturnen, Trainings- und Übungshalle für Fußball und Handball), für gesellschaftliche Zwecke (Tanz-, Faschings- und Festveranstaltungen, sowie Vereins- und Bürgerversammlungen und dergleichen) und für kulturelle Zwecke (Theateraufführungen, Musikveranstaltungen, Bunter Abend usw.) geeignet. Das Fassungsvermögen der Mehrzweckhalle beträgt bei normaler Bestuhlung 600 Plätze, bei Aufstellen von Tischen und Stühlen 400 Plätze und bei Bestuhlung mit Tanzfläche 350 Plätze. Im Jahr 1986 kam es durch einen technischen Defekt zu einem Brand, der das Dach und den Sportboden zerstörte.
DJK-Sportheim
Im Oktober 1971 wurde der Bau eines DJK-Sportheimes beschlossen. Das Sportheim wurde am 3. Juni 1972 fertiggestellt und am 3. und 4. Juli 1976 eingeweiht.
Vereine
- Die Deutsche Jugendkraft (DJK) Erbshausen-Sulzwiesen besteht seit 19. November 1953. An der Gründungsversammlung nahmen 22 meist jüngere Männer teil, die auch sofort dem neuen Verein beitreten, der den Namen Burschenverein - Deutsche Jugendkraft Erbshausen-Sulzwiesen erhielt. Neben Fußball werden auch Tischtennis, Korbball, Volleyball und Badminton gespielt. Daneben gibt es noch die Abteilung Damengymnastik und Laufen. Erfolge verzeichnete die DJK Erbshausen-Sulzwiesen in den Jahren 1973 und 1978, als die erste Mannschaft Meister der C-Klasse, Gruppe 9, wurde und somit in die B-Klasse aufstieg. Am 9. Juni 1973 wurde die DJK Erbshausen-Sulzwiesen unterfränkischer Vizepokalmeister. Ein beliebtes Spektakel ist der alljährliche Vatertagslauf.
- Die Laienspielgruppe der DJK Erbshausen-Sulzwiesen wurde im November 1912 vom damaligen Burschenverein gegründet und ist somit die älteste Laienspielgruppe im Landkreis Würzburg. Bereits im Januar 1913 kam es zur ersten Aufführung eines Theaterstückes in Erbshausen-Sulzwiesen. Seit 1913 werden mindestens einmal jährlich Theaterstücke und ab 1955 auch Bunte Abende aufgeführt. Sie sind als kulturelle Bereicherung für die gesamte Umgebung nicht mehr wegzudenken. Als Regisseure fungierten Patres, Lehrer und Männer aus dem Ort. Die Laienspielkunst ist immer im November und Dezember in der Mehrzweckhalle Erbshausen-Sulzwiesen zu bestaunen.
Medien
Zwei Mal im Monat erscheint in Erbshausen-Sulzwiesen das Mitteilungsblatt „Dorf-Zeitung“. Die „Dorf-Zeitung“ informiert die Bewohner des nördlichen Landkreis Würzburg mit aktuellen Informationen aus den verschiedenen Gemeinden. Neben Nachrichten gibt es auch Veranstaltungshinweise und Kleinanzeigen.
Bereits seit dem 3. Oktober 2006 versteht sich die Website erbshausen-sulzwiesen.de (kurz: erbswiesen.de) als Internet-Dorf-Portal für die Gemeinde und bietet allen Einwohnern und Interessierten die Möglichkeit zur Information, Austausch oder Präsentation. Gerne gesehen ist die kreative Mitarbeit nicht nur am umfangreichen Material auf der Seite selbst, sondern auch bei immer wieder stattfindenden öffentlichen und meist wohltätigen (idealerweise zugunsten örtlicher Einrichtungen) Veranstaltungen im Rahmen der „Förderung der Dorfgemeinschaft“.
Weblinks
49.91055555555610.012777777778Koordinaten: 49° 55′ N, 10° 1′ OKategorien:- Hausen bei Würzburg
- Ort im Landkreis Würzburg
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