- Eris (Mythologie)
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Eris (griechisch Ἔρις, Personifikation von ἔρις 'Streit, Zank')[1], Tochter der Nyx[2], (römisch Nox, eine der fünf direkt aus dem Ur-Chaos entstandenen Götter), ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Zwietracht und des Streites. Sie gilt manchmal auch als Schwester des Ares[3]. Eris wurde aus der griechischen in die römische Mythologie als Discordia („Zwietracht“) übernommen.
Inhaltsverzeichnis
Apfel der Zwietracht
Sie ist bekannt durch den goldenen „Apfel der Zwietracht“ (den sprichwörtlichen „Zankapfel“ oder „Erisapfel“), den sie auf der Hochzeit des Peleus und der Thetis, zu der sie nicht eingeladen war, unter die Gäste warf. Auf diesem Apfel war „der Schönsten“ (τῇ καλλίστῃ /te(i) kallisté(i)/) eingraviert.[4] Aphrodite, Athene und Hera begannen um den Apfel zu streiten.[5] Auf den Rat des Zeus führte Hermes die drei zu Paris; dieser solle ihn der schönsten der drei Göttinnen geben. Paris entschied sich für Aphrodite, die ihm die schönste Frau (der Welt) versprach[6]. Es erwies sich aber danach, dass sie bereits verheiratet war: Helena, die Frau des Königs von Sparta Menelaos. Ihre Entführung durch Paris löste dann den Trojanischen Krieg aus.
Darstellung
Eris erscheint oft als hinkende, zusammengeschrumpelte, kleine Frau. Erst wenn sie es schafft, den Neid und den Hass der Menschen zu wecken, erblüht sie zu ihrer wahren Gestalt. Homer schreibt über sie in der Ilias: „Was sie einmal begonnen hat, davon kann sie nicht mehr lassen. Von ihrer kleinen Gestalt wächst sie zu gigantischer Größe und Schönheit empor.“[7]
In Werke und Tage des Hesiod ist neben der zänkischen Eris auch noch eine „gute“ angeführt, die den Menschen zur Arbeit anspornt.[8]
Nachkommen
In Hesiods Theogonie werden als Nachkommen der Eris genannt:[9]
- Ponos (Πόνος, die Mühsal)
- Lethe (λήθη, die Vergessenheit)
- Limos (Λοιμός, der Hunger)
- Algea (Ἄλγεα, der Schmerz)
- Hysminai (Ὑσμίναι, die Schlacht)
- Makhai (Μάχαι, der Kampf)
- Phonoi (Φόνος, der Mord)
- Androktasiai (Ἀνδροκτασίας, das Gemetzel)
- Neikea (Νείκεά, der Hader)
- Pseudea (Ψεύδεά, die Lüge)
- Amphillogiai (Ἀμφιλλογίας, der Wortstreit)
- Dysnomia (Δυσνομία, die Gesetzlosigkeit)
- Ate (Ἄτη, die Verblendung)
- Horkos (Όρκος, der Eid)
Rezeption
Eine postmoderne Rezeption des von Eris vertretenen Prinzips findet sich in der Religion des Diskordianismus, der vor allem durch die Romantrilogie Illuminatus! von Robert Shea und Robert Anton Wilson bekannt wurde.
Nach der Göttin der Zwietracht ist auch der Zwergplanet Eris benannt, dessen Entdeckung zu einem Streit um die Neudefinition des Begriffs „Planet“ und der kontrovers diskutierten Aberkennung des Planetenstatus von Pluto geführt hatte. Der Zwergplanet wurde so metaphorisch zum Zankapfel der Astronomen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Pape, Handwörterbuch der griechischen Sprache. Bd. 1: A-K. Bearbeitet von Max Sengebusch. 3. Auflage. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 S. 1030
- ↑ Hesiod, Werke und Tage 18
- ↑ Homer, Ilias iv.441; Ovid, Fasti 255
- ↑ „Die Schönste nehme ihn.“ Benjamin Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, S. 1039.
- ↑ Hyginus Mythographus, Fabulae 92
- ↑ Pausanias, Beschreibung Griechenlands lxv.9.5
- ↑ Homer, Ilias iv.440-445
- ↑ Hesiod, Werke und Tage 11-26
- ↑ Hesiod, Theogonie 226-233
Kategorien:- Griechische Gottheit
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