- Erlen-Phytophthora
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Phytophthora alni Systematik Abteilung: Eipilze (Oomycota) Klasse: Oomycetes Ordnung: Peronosporales Familie: Peronosporaceae Gattung: Phytophthora Art: Phytophthora alni Wissenschaftlicher Name Phytophthora alni Brasier & S. A. Kirk Das Erlensterben ist eine Erkrankung von Erlen durch Befall mit der Pilzart Phytophthora alni aus der Gattung Phytophthora innerhalb der Algenpilzen (Oomycota). Die Krankheitssymptome werden bei Erlen seit Ende des letzten Jahrhunderts beobachtet. Nach Befall kommt es bei der Erle zu Wurzel- und Wurzelhalsfäule, sowie Grund- und Stammfäule. Infizierte Bäume sterben meist schon nach wenigen Monaten ab. Häufig sind gleich ganze Gehölzsäume betroffen. Unter den Erlen ist vor allem die Schwarzerle (Alnus glutinosa) betroffen, das Erlensterben wurde aber auch an Grauerlen (Alnus incana) sowie der italienischen Erle (Alnus cordata) beobachtet. Das Erlensterben ist bisher auf Europa beschränkt und tritt vor allem in Südengland vermehrt auf. In Deutschland wurde die Krankheit 1995 erstmalig nachgewiesen.[1] Seither wurden Funde aus mehreren Bundesländern gemeldet.
Inhaltsverzeichnis
Symptome
Befallene Erlen bilden nur wenige und kleine Blätter, die meist ungewöhnlich hell (grünlich-gelb) sind und frühzeitig abgeworfen werden. Auch finden sich tote Äste in der Krone.
Charakteristisch für Phythophtora alni sind schwarz-braune nässende Flecken, die sich am Stammanlauf bilden und sich später stammaufwärts ausdehnen. Im Verlauf der Krankheit wachsen die Flecken zusammen und bilden sogenannte Teerflecken aus denen der Baum stark blutet.
Unter der Rinde zeichnen sich dunkelbraune bis rotbraune Verfärbungen scharf von dem sonst hellen Gewebe ab. Das kranke Gewebe reicht bis in das Xylem, so dass die Krone nicht mehr ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden kann.
Ausbreitung
Die Ausbreitung der Erlen-Phythophtora ist noch nicht vollständig erforscht. Wie andere Phytophthora-Arten ist eine Verbreitung über längere Strecken durch Wasserläufe anzunehmen, was auch durch die begeißelten Zoosporen erklärt wird. Das Phänomen kann jedoch nicht nur an Wasserläufen, sondern auch im Bestandesinnern beobachtet werden.
Generell sind Staunässe und Überflutung bei niedrigen bis gemäßigten Temperaturen ideale Bedingungen für den Erreger. Daher ist der Pilz besonders im Herbst und im Frühjahr besonders aktiv. Es gibt Hinweise darauf, dass saure pH-Werte das Auftreten des Erlensterbens begünstigen. Die Überdauerung von ungünstigen klimatischen Bedingungen ist noch nicht vollständig geklärt. In Frage kommen jedoch die Bildung von Dauersporen und die zeitweise Ernährung von totem organischen Material in abgestorbenen Erlen.
Infektion der Erlen
Der Erreger kann über Wunden an Wurzeln und Stammansatz Erlen infizieren. Auch ist das Eindringen durch die natürlichen interzellulären Öffnungen (Lentizellen) am Stamm sowie über die Feinwurzeln nicht auszuschließen. Stark wechselnde Wasserstände im Bereich der Rhizosphäre können die Infektion über die Wurzeln begünstigen, da hierbei leicht Verletzungen im Wurzelbereich auftreten. Ist der Erreger bis zum Wurzelanlauf oder Stammgrund vorgedrungen bereiter er sich schnell im befallenen Baum aus und besiedelt vorwiegend das Kambium und das angrenzende Gewebe des Phloems und Xylems. Das befallene Gewebe färbt sich braun und stirbt ab, wodurch die Wasser- Nährstoffversorgung des Baumes unterbrochen wird.
Der Verlauf der Krankheit kann recht unterschiedlich verlaufen. Ein frühzeitiger Tod schon nach wenigen Monaten ist möglich. Die Krankheit muss aber nicht zwingend zum Absterben des Baumes führen. Bereits befallene Bäume sind jedoch stark geschwächt und sind somit anfällig für weitere Krankheitserreger und Schädlinge.
Bekämpfung
Eine chemische Bekämpfung ist auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen ausgeschlossen. Antagonisten sind bisher nicht bekannt. Zur Bekämpfung des Erlensterbens sind daher lediglich das Fällen von befallenen Bäumen (inklusive Entfernung der Wurzel) und die vollständige Vernichtung des Holzes möglich. Bei Neuanpflanzungen sollte auf Naturverjüngung gesetzt werden oder auf Saatgut unterschiedlicher Herkünfte zurückgegriffen werden. Auch sollten Flächen, an denen Phythophtora alni bereits nachgewiesen wurde sowie Flächen mit Staunässe gemieden werden, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.
Quellen
- ↑ G. Hartmann: Wurzelhalsfäule der Schwarzerle (Alnus glutinosa) - eine bisher unbekannte Pilzkrankheit durch Phytophthora cambivora. In: Forst und Holz 50, S. 555-557 (1995), ISSN 0932-9315.
Weblinks
- http://www.uni-essen.de/wasserbau/docs/20.Sem-Paulus-Kurz17-2-05.pdf
- Bilder der Infektion aus Süddeutschland
- Merkblatt zur Wurzelfäule der Erlen Juni 2001 Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
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