Ernst Albert Altenkirch

Ernst Albert Altenkirch

Ernst Albert Altenkirch (* 5. November 1903 in Bahnitz, Landkreis Jerichow II, Provinz Sachsen, Preußen; † 24. März 1980 in Ost-Berlin) war ein SED-Funktionär und als Mitglied der Zentralen Parteikontrollkommission entscheidend an den parteiinternen Säuberungen der 1950er Jahre beteiligt.

Leben

Ernst Altenkirch war nach Besuch der Grundschule und Lehre von 1922-1930 als Werkzeugschlosser tätig. 1923-1929 war er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands, danach der KPD. 1932-1934 besuchte er die Internationale Lenin-Schule in Moskau und arbeitete danach gemeinsam mit Werner Eggerath und Otto Pallapies illegal in Berlin für das Bezirkskomitee der kommunistischen Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO). Von Mai bis Ende November 1934 war Altenkirch Leites des illegalen Einheitsverbandes der Metallarbeiter Berlins (EVMB). Wegen seiner Beteiligung am illegalen Wiederaufbau von Berliner RGO-Strukturen, insbesondere in der Metallindustrie, wurde Altenkirch am 13. Januar 1935 verhaftet. Nach einer Untersuchungshaft im Berliner Polizeigefängnis verurteilte ihn der Volksgerichtshof im September 1935 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zehn Jahren Zuchthaus, die er in Luckau, im Zuchthaus Brandenburg und in Potsdam verbüßte. Im März 1945 wurde er in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt, von wo er noch zum sogenannten Todesmarsch Richtung Norddeutschland antreten musste. Anfang Mai 1945 wurde Altenkirch von Einheiten der "Roten Armee" befreit.

Nach dem Krieg war er ab März 1946 gemeinsam mit dem Sozialdemokraten Willi Weichenhahn erster Vorsitzender des SED-Kreisvorstandes Brandenburg, später in der SED-Kreisleitung Brandenburg und als SED-Abgeordneter des Stadtparlamentes von Brandenburg aktiv. 1949-1974 war er Mitarbeiter und Mitglied der Zentralen Parteikontrollkommission beim Zentralkomitee (ZK) der SED. Danach arbeitete Altenkirch ehrenamtlich bei der Zentralen Kommission zur Betreuung alter verdienter Parteimitglieder beim Politbüro des ZK der SED.

Altenkirch wurde u.a. 1963 mit dem Banner der Arbeit, 1968 dem Vaterländischen Verdienstorden und 1973 dem Karl-Marx-Orden ausgezeichnet.

Literatur

  • Oliver Kersten: Die Naturfreundebewegung in der Region Berlin-Brandenburg 1908–1989/90. Kontinuitäten und Brüche. Berlin 2007 (Zugl. Diss. Freie Universität Berlin 2004) (Naturfreunde-Verlag Freizeit und Wandern), S. 311 f. ISBN 978-3-925311-31-4
  • Stefan Heinz: Moskaus Söldner? "Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins": Entwicklung und Scheitern einer kommunistischen Gewerkschaft, Hamburg: VSA-Verlag, 2010, S. 331 ff., 341, 354 ff., 359, 368, 523 ff., ISBN 978-3-89965-406-6

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