Ernst Eitner

Ernst Eitner

Ernst Eitner (* 30. August 1867 in Hamburg; † 28. August 1955 ebd.) war ein deutscher Maler des Impressionismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ernst Eitners Vater war ein aus Schlesien stammender Tischler, seine Mutter war Mecklenburgerin. Er begann 1881 eine Lithographenlehre in Hamburg, war Volontär in einer Druckerei und bildete sich an der Kunstgewerbeschule am Steintor weiter. 1887 bekam er ein Stipendium der Stadt Hamburg für ein Studium an der Akademie in Karlsruhe. Studienreisen nach Italien und Norwegen und 1891 ein Aufenthalt in der Künstlerkolonie in Gothmund folgten.

Ab 1892 besuchte Eitner die Akademien in Düsseldorf und Antwerpen, wo er seine Studien fortsetzte. Im gleichen Jahr erhielt er in Dresden eine Goldmedaille für seine Aquarellmalerei. 1893 reiste er nach Dachau und München. Mit Thomas Herbst und Arthur Illies betrieb er 1894 Malstudien im Hamburger Alstertal.

Im Jahr 1895 heiratete er Antonia Bißling und wurde Lehrer an der Malschule von Valeska Röver. Aus der Ehe gingen die Kinder Georg (1899), Maria (1904) und Alexander (1908) hervor.

1897 war Ernst Eitner mit Arthur Illies, Friedrich Schaper, Arthur Siebelist und anderen jungen Malern Mitbegründer des Hamburgischen Künstlerklubs und gehörte damit zu den von Alfred Lichtwark geförderten jungen Künstlern, mit denen der erste Direktor der Hamburger Kunsthalle nach dem Vorbild der französischen Impressionisten auch in Hamburg eine Freilichtmalerei-Schule schaffen wollte. Eitner und seine Kollegen folgten Lichtwarks Forderung an die einheimischen Künstler: „Meine Herren, malen Sie hamburgische Landschaft!“ Lichtwark erwarb mehrere Werke von Eitner für seine „Sammlung von Bildern aus Hamburg“ in der Kunsthalle, unter anderem das bekannte „Frühlingsbild“.

1903 bezog Ernst Eitner ein eigenes Haus in Hummelsbüttel und gründete 1906 die „Vereinigung für Kunstpflege“ in Hamburg. 1911 bereiste er die Schweiz. Ab 1913 wandte er sich auf Anregung Lichtwarks, der die ländlichen Themen nicht mehr für zeitgemäß hielt, auch Großstadtthemen zu und malte beispielsweise Bilder vom U-Bahn-Bau.

Der Hamburger Senat verlieh Ernst Eitner 1917 den Professorentitel. In diesem Jahr bereiste er Italien, England, Sylt und Süddeutschland.

Das Hamburger Publikum bezeichnete im ausgehenden 19. Jahrhundert die neue impressionistische Malerei empört als „Schmieralien“ und „Spinat mit Ei“, später wurde Eitner als „Monet des Nordens“ gerühmt.

Werke (Auswahl)

  • Schwestern in der Laube, um 1897
  • Feldweg, um 1897
  • Im Stall, um 1900
  • Selbstporträt, um 1905
  • Abend an der Schlei, um 1905
  • Deichstrasse bei Cranz, 1905
  • Lebensabend, 1906
  • Eisgang auf der Elbe, um 1910
  • Windmühle an der Elbe bei Brokdorf, 1910
  • Dünenlandschaft auf Sylt, 1913
  • Frühling, 1914 (Der Maler mit seiner Familie am Gartentisch)

Literatur

  • Volker Detlef Heydorn : Maler in Hamburg Bd.1, Hamburg 1974
  • Gustav Schiefler: Meine Graphiksammlung, Christians Verlag Hamburg 1974
  • Gustav Schiefler: Hamburgische Kulturgeschichte 1890–1920, Hamburg 1985
  • Carsten Meyer-Tönnesmann: Der Hamburgische Künstlerclub von 1897, Christians Verlag, Hamburg 1985 und Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 1997, ISBN 3-88132-255-8
  • Lexikon Hamburg von A bis Z, Hoffmann und Campe 2002
  • Volker Plagemann: Kunstgeschichte der Stadt Hamburg, Julius Verlag 1995
  • Der Neue Rump. Lexikon der Bildenden Künstler Hamburg, Altonas und der näheren Umgebung. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump 1912, Wachholtz Verlag, Neumünster 2005, ISBN 3-529-02792-8
  • Hamburger Sparkasse: Ernst Eitner. Ein Hamburger Impressionist. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude, 2005
  • Jan Zimmermann: Ernst Eitner. Ein Hamburger Maler in Lübeck. In: Der Wagen 2006. Lübecker Beiträge zur Kultur und Gesellschaft, S. 289–301

Weblinks


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