- Ernst Engel
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Christian Lorenz Ernst Engel (* 26. März 1821 in Dresden; † 8. Dezember 1896 in Serkowitz, heute Stadtteil von Radebeul) war ein deutscher Statistiker und Sozialökonom.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Engel studierte von 1842 bis 1845 an der Bergakademie Freiberg. Auf anschließenden Studienreisen lernte er den Statistiker Adolphe Quételet kennen.
Ernst Engel war von 1850 bis 1858 Vorstand des Königlich-Sächsischen Statistischen Büros und ab 1860 als Nachfolger von Karl Friedrich Wilhelm Dieterici Direktor des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus. Nach einem Konflikt mit Otto von Bismarck beendete er 1882 diese Tätigkeit. Engel war Mitbegründer des internationalen Statistischen Kongresses sowie von 1867 bis 1870 Mitglied im Preußischen Abgeordnetenhaus. Von 1867 bis 1871 war er als Abgeordneter des Wahlkreises Aachen 1 (Schleiden - Malmedy) Mitglied des [[Reichstag (Norddeutscher Bund)|Reichstages des Norddeutschen Bundes.[1]
Ab 1882 lebte er im Ruhestand in der Villa Engel in Serkowitz, heute Stadtteil von Radebeul, setzte jedoch seine Forschungen fort. Daneben war er Aufsichtsratsvorsitzender des Wasserwerks Neubrunn sowie im Verschönerungsverein der Lößnitz tätig.
Engel untersuchte zahlreiche Statistiken im Bereich des Konsums sowie der Demografie. So stellte er das Engelsche Gesetz auf. Nach ihm wurde die Engel-Kurve benannt.
Werke
- Die Productions- und Consumtionsverhältnisse des Königreichs Sachsens. In: Zeitschrift des statistischen Bureaus des Königlich Sächsischen Ministerium des Inneren. Nr. 8 und 9. 1857. (Digitalisat bei Gallica)
- Die Methoden der Volkszählung. 1861.
- Die Industrielle Enquete und die Gewerbezählung im Deutschen Reiche und im Preußischen Staate am Ende des Jahres 1875. Simion, Berlin 1878 (Digitalisat der Universität Köln)
- Die deutsche Industrie 1875 und 1861. Statistische Darstellung der Verbreitung ihrer Zweige über die einzelne Staaten des Deutschen Reichs, mit Hervorhebung Preussens. Königl. Stat. Bureau, Berlin 1880. (Digitalisat der Universität Köln)
- Das Zeitalter des Dampfes in technisch-statistischer Beleuchtung. 2. Auflage. Königl. Stat. Bureau, Berlin 1881. (Digitalisat der Universität Köln)
- La consommation comme mesure du bien-être des individus, des familles et des nations. In: Bulletin de l’Institut International de Statistique 2.1., 1887, S. 50–75. (Digitalisat bei Gallica)
- Die Lebenskosten belgischer Arbeiter-Familien früher und jetzt. Ermittelt aus Familien-Haushaltrechnungen und vergleichend zusammengestellt. In: Bulletin de l’Institut International de Statistique. 9.1., 1895, S. 1–124. (Digitalisat bei Gallica)
Einzelnachweise
- ↑ Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 181
Literatur
- Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Emil Blenck: Ernst Engel. In: Bulletin de l’Institut International de Statistique. 10.2., 1897, S. 135–150. (Digitalisat bei Gallica)
- Emil Blenck: Engel, Christian Lorenz Ernst. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 48, Duncker & Humblot, Leipzig 1904, S. 363–369.
- Ernst Meier: Engel, Ernst. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, S. 500 f.
Weblinks
- Literatur von und über Ernst Engel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Ernst Engel im Katalog der Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften
- Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Daniel Schmidt: Kenntniß ist Macht – ERNST ENGEL in Sachsen. 2006. (PDF-Datei; 340 kB)
- Ernst Engel in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
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