- Malmedy
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Malmedy Staat Belgien Region Wallonien Provinz Lüttich Bezirk Verviers Koordinaten 50° 26′ N, 6° 2′ O50.4255555555566.0333333333333Koordinaten: 50° 26′ N, 6° 2′ O Fläche 99,96 km² Einwohner (Stand) 12.161 Einw. (1. Jan. 2010) Bevölkerungsdichte 122 Einw./km² Postleitzahl 4960 Vorwahl 080 Bürgermeister André Denis Adresse der
StadtverwaltungAdministration communale
Rue Jules Steinbach, 1
4960 MalmedyWebseite www.malmedy.be Malmedy (wallonisch: Måmdey, deutsch veraltet: Malmünd) ist eine Stadt in Belgien in der Provinz Lüttich. Sie ist namensgebend für den Kanton Malmedy.
Malmedy hat 11.650 Einwohner (2005), eine Fläche von 100,62 km² und besteht aus den Ortsteilen Bellevaux-Ligneuville und Bévercé. Malmedy ist ebenfalls Sitz des Bezirkskommissariats. Die Stadt gehört zu den Fazilitäten-Gemeinden mit Spracherleichterungen für Deutschsprachige, die 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Allgemeines
Die Gründung der Stadt geht auf den Heiligen Remaclus zurück, der hier im Jahre 648 eine Abtei, das Kloster Malmedy gründete. Malmedy gehörte von 1815 bis 1920 zu Preußen, kam dann 1920 zusammen mit Eupen und Sankt Vith zu Belgien. Die Sprache der Bevölkerungsmehrheit war auch schon zu preußischer Zeit Französisch bzw. Wallonisch, ein galloromanischer Dialekt.
Malmedy war seit dem 18. Jahrhundert ein Zentrum der Papier- und Lederindustrie.
Kriegsvorkommnisse 1944–1945
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt, trotz der Stationierung amerikanischer Soldaten, dreimal an Weihnachten 1944 durch alliierte Bomber angegriffen und größtenteils in Trümmer gelegt. Eine Gedenktafel[1] für 300 Tote erwähnt die Bombardierungen, und lässt dabei offen, wer die Bomben abgeworfen hat.
Im Vorort Baugnez wurden zu Beginn der Ardennen-Offensive 1944 72 amerikanische Kriegsgefangene durch Angehörige der Waffen-SS getötet (Malmedy-Massaker).
Verkehr
Malmedy liegt an der Autobahn A 27 (E 42). Durch die Stadt führen die Nationalstraßen N 62, N 68 (E 421) und N 632. Letztere mündet in Baugnez in die N 62 ein.
Sehenswürdigkeiten
- Kathedrale Saints-Pierre, Paul et Quirin: am Place du Châtelet, 1775-1784 als Abteikirche erbaut, Pfarrkirche seit 1819 und 1921 zur Kathedrale erhoben (siehe Bistum Eupen-Malmedy), schlichte Inneneinrichtung aus dem 18. Jahrhundert
- Der 1728 auf Initiative des Kapuzinerpaters Albert von Dinant angelegte Kreuzweg von der Kathedrale auf den Kalvarienberg. Er führt über 13 Stationen zu einer Kapelle mit hexagonalem Grundriss, die den Heiligen Agathe und Appoline geweiht ist. Die derzeitigen Reliefs (seit 1913) wurden von dem Bildhauer Carl Burger geschaffen.
- Die alte Innenstadt
- Das Kloster von 1708
- Die Auferstehungskapelle: am Place du Pont-Neuf, erbaut 1755-1757, Renaissance-Stil
- Die Kapuzinerkirche: südlich der Kathedrale in der Ruelle des Capucins, 1626 fertiggestellt und 1631 eingeweiht, Inneneinrichtung aus dem 17. Jahrhundert
- Die Krankenkapelle: eingeweiht 1188, wurde 1544 wiedererrichtet und eingesegnet
- Das Villers oder Cavenshaus: 1714–1724 erbaut vom Aachener Baumeister Laurenz Mefferdatis
- Das Rathaus: liegt südlich unweit der Kathedrale und wurde 1900 von Jules Steinbach erbaut, 1904 gelangte es durch Schenkung in den Besitz der Stadt Malmedy
- Villa Lang: liegt gegenüber dem Rathaus und wurde 1901 erbaut, Jules Steinbach ließ sie für seine Tochter Juliette errichten, der Name geht auf den Ehemann Juliettes, den Lederfabrikanten Hubert Lang zurück
- Villa Steisel: befindet sich hinter der Villa Lang und wurde 1897 erbaut (ebenfalls von Jules Steinbach für seine Tochter Laure), Laure heiratete Louis Steisel, den Gründer der Papierfabrik, daher der Name der Villa, die auch Fliedervilla genannt wurde
- Der Sitz der Baltia-Regierung
- Der Naturpark Hohes Venn
- Der Obelisk auf dem Place Albert I.: vom Fürstabt von Stavelot-Malmedy, Jacques de Hubin, 1781 errichtet
- Die benachbarte Formel-1-Rennstrecke Spa-Francorchamps.
Städtepartnerschaften
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Marie Anne Libert (1782–1865), Mykologin
- Leo Trouet (1887–1944), Rechtsanwalt und Opfer des NS-Regimes
- Raoul Ubac (1910–1985), Maler, Fotograf und Bildhauer
- Hans E. Schons (1919-2005), deutscher Schauspieler
- Henri Pousseur (1929–2009), Komponist
- Guido Maus (* 1964), Maler und Bildhauer
- Oliver Paasch (* 1971), Politiker
- Sophie Karthäuser (* 1974), Sopranistin
- Bernd Rauw (* 1980), Fußballspieler
Ehrenbürger
Raymond Micha war Ehrenbürger von Malmedy und Stavelot.
Einzelnachweise
Literatur
- Martin Thomas, Michael Neumann-Adrian: Belgien - Luxemburg, Verlag C. J. Bucher GmbH, München 1996, ISBN 3-7658-1097-5
- Reinhard Tiburzy: Belgien - Brüssel, Flandern und die Wallonie, Verlag DuMont, Köln 2004, ISBN 3-7701-6097-5
- Autorenteam: Belgien, Verlag Karl Baedeker GmbH, Ostfildern 2004, ISBN 3-87504-417-7 (S. 303-304)
Weblinks
Commons: Malmedy – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienGemeinden in der belgischen Provinz LüttichAmay | Amel | Ans | Anthisnes | Aubel | Awans | Aywaille | Baelen | Bassenge | Berloz | Beyne-Heusay | Blegny | Braives | Büllingen | Burdinne | Burg-Reuland | Bütgenbach | Chaudfontaine | Clavier | Comblain-au-Pont | Crisnée | Dalhem | Dison | Donceel | Engis | Esneux | Eupen | Faimes | Ferrières | Fexhe-le-Haut-Clocher | Flémalle | Fléron | Geer | Grâce-Hollogne | Hamoir | Hannut | Héron | Herstal | Herve | Huy | Jalhay | Juprelle | Kelmis | Lüttich | Lierneux | Limbourg | Lincent | Lontzen | Malmedy | Marchin | Modave | Nandrin | Neupré | Olne | Oreye | Ouffet | Oupeye | Pepinster | Plombières | Raeren | Remicourt | Saint-Georges-sur-Meuse | Saint-Nicolas | Sankt Vith | Seraing | Soumagne | Spa | Sprimont | Stavelot | Stoumont | Theux | Thimister-Clermont | Tinlot | Trois-Ponts | Trooz | Verlaine | Verviers | Villers-le-Bouillet | Visé | Wanze | Waremme | Wasseiges | Weismes | Welkenraedt
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