- Ernst Höfner (Minister)
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Ernst Höfner (* 1. Oktober 1929 in Liebenstein; † 24. November 2009) war Minister der Finanzen der DDR.
Höfner absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Er studierte drei Jahre in Moskau Gesellschaftswissenschaften. In den 1960er Jahren war er Abteilungsleiter im Finanzministerium. 1970–1976 war er stellvertretender Minister der Finanzen, 1976–1979 1. Sekretär der SED-Kreisleitung für Zentrale Bank- und Finanzorgane und von 1979 bis 1981 gleichfalls 1. Sekretär der Staatlichen Plankommission. 1981–1989 war er als Nachfolger von Werner Schmieder Minister der Finanzen. Als Finanzminister gehörte er auch dem Präsidium des Ministerrates an.
Ernst Höfner war einer der Autoren der „Analyse der ökonomischen Lage der DDR mit Schlußfolgerungen“ zusammen mit Gerhard Schürer, Gerhard Beil, Alexander Schalck-Golodkowski und Arno Donda, als Vorlage für das Politbüro der SED am 30. Oktober 1989. In diesem auch als „Schürer-Papier“ bekannt gewordenen Geheimbericht wurde die Überschuldung und wirtschaftliche Zerrüttung der DDR erstmals deutlich benannt.
Am 13. November 1989 bei der Aussprache zur politischen Lage in der DDR in der Volkskammer sprach der Minister für Finanzen Höfner (SED) erstmals zur Staatsverschuldung und erklärte dabei unter anderem, dass der gegenüber der Volkskammer stets als ausgeglichen dargestellte Staatshaushalt zum Teil doch auf der Aufnahme von Krediten beruht habe. Er übernahm die Verantwortung für versäumte Rechenschaftslegungen über die Finanzlage des Staates und für die Staatsverschuldung. Er sprach über die Verschlechterung der Exportleistung in den letzten Jahren und der Abwertung der Mark der DDR gegenüber der Valutamark, zu Inflationsrate und Preisentwicklung.[1]
Literatur
- Helmut Müller-Enbergs: Höfner, Ernst. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.
Einzelnachweis
- ↑ Deutsches Rundfunkarchiv, Volkskammervideos 1989: Ernst Höfner zur Staatsverschuldung der DDR bei der 11. Tagung der 9. Volkskammer am 13. November 1989. [1], Abgerufen am 6. Oktober 2010
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