Ernst Theodorowitsch Krenkel

Ernst Theodorowitsch Krenkel
Krenkel 1973 auf einer Briefmarke der UdSSR anläßlich seines 70. Geburtstages

Ernst Theodorowitsch Krenkel (russ. Эрнст Теодорович Кренкель; * 11. Dezemberjul./ 24. Dezember 1903greg. in Tartu; † 8. Dezember 1971 in Moskau) war ein sowjetischer Polarforscher und Funker der Expedition Nordpol-1 deutschbaltischer Abstammung. Andere Quellen geben seinen Geburtsort mit Białystok [1] an.

Krenkel arbeitete zwischen 1924 und 1938 auf verschiedenen Polarstationen. Er war bei der Errichtung der nördlichsten Funkstation der Welt in der Arktis auf Franz-Joseph-Land beteiligt und stellte am 12. Januar 1930 den damaligen Weltrekord für Weitverbindungen auf Kurzwelle her, als er eine Verbindung zum Funker Howard Mason an der Station WFA der Antarktis-Expedition von Admiral Byrd herstellen konnte.

1931 nahm er an der Polarfahrt des Luftschiffes LZ 127 Graf Zeppelin teil. Als Krenkel 1934 an der Fahrt der Tscheljuskin teilnahm, benachrichtigte er nach dem Untergang des Schiffes die Außenwelt mithilfe seines Funkgerätes über die unkontrollierte Drift der Überlebenden auf einer Eisscholle.

Von 1937 bis 1938 war Krenkel als Funker der Expedition Nordpol-1 tätig. Er konnte die Rettung der Expedition nach dem mehrfachen Auseinanderbrechen der Eisscholle durch den Kontakt mit Funkamateuren erreichen. Nach der Expedition durfte er das Rufzeichen RAEM für seine Amateurfunkstation behalten.

Er war der erste Präsident der Radio-Sport-Vereinigung der Sowjetunion.

Sein Porträt ist auf zahlreichen russischen Briefmarken abgebildet. Zusammen mit seinen Kollegen der Eisstation wurde er mit dem Titel Held der Sowjetunion geehrt. Zur Erinnerung werden mehrere Stationen von Funkamateuren jenseits des Polarkreises betrieben, durch Verbindungen mit diesen Stationen kann das Diplom RAEM erarbeitet werden.

Die letzte Ruhe fand Ernst Krenkel auf dem Nowodewitschi-Friedhof in Moskau. Auf dem Grab stehen die Buchstaben RAEM auf einer hohen Stele in großen Majuskeln untereinander.

Inhaltsverzeichnis

Siehe auch

Literatur

Ernst Krenkel: Mein Rufzeichen ist RAEM [Мои позывные – RAEM; ins Dt. übertr. von Leon Nebenzahl – für d. dt. Ausg. gekürzt], Verlag Neues Leben, Berlin 1977, 474 S.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ausführliche Lebensbeschreibung (englisch)

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